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80-Millionen-Dollar-Deal für Bonner GründerDas steckt hinter dem Erfolg von Leanix

Lesezeit 3 Minuten
André Christ Leanix-Gründer

André Christ, einer von zwei Leanix-Gründern

  1. Das 2012 gegründete Start-up Leanix gehört zu den wertvollsten Jungunternehmen des Landes – der Erfolg basiert auf einer Software, die viele prominente Kunden nutzen.
  2. Mitgründer André Christ erzählt auch aus den Anfangstagen und warum manche nicht an den Erfolg geglaubt haben.
  3. Zudem geht es um die Pläne für die Zukunft und was Leanix mit dem Multi-Millionen-Dollar-Investment anstellen will.

Köln – Das Bonner Software-Unternehmen Leanix gehört seit wenigen Tagen zu den wertvollsten Start-ups in Nordrhein-Westfalen. In einer umfangreichen Finanzierungsrunde haben internationale Investoren der jungen Firma aus dem Rheinland gerade 80 Millionen Dollar zugeschossen.

Die Investitionsrunde wird von der US-Investmentbank Goldman Sachs angeführt, auch der Kölner Risikokapitalgeber Capnamic Ventures ist an dem Unternehmen beteiligt. Damit habe Leanix seit der Gründung bereits 120 Millionen Dollar – umgerechnet rund 106 Millionen Euro – eingesammelt, teilten die Bonner mit.

Prominente Kunden glauben an das Versprechen

Das Start-up ist deshalb so attraktiv für Investoren, weil es eine Software entwickelt hat, die IT-Systeme seiner Unternehmenskunden analysiert und kartografiert. Mit den daraus gewonnenen Informationen erhalten Unternehmen eine Übersicht ihrer gesamten IT-Landschaft und deren Nutzer. „Viele Unternehmen haben Hunderte oder Tausende Software-Lösungen im Einsatz und keine Transparenz“, sagt André Christ, CEO und einer von zwei Gründern des Unternehmens, das es seit 2012 gibt.

Indem Firmen eine Landkarte ihrer Systeme erhalten, sollen sie in der Lage sein, Dopplungen aufzulösen, Prozesse günstiger umzubauen und ihre digitale Transformation effektiver umzusetzen.

An das Versprechen glauben prominente Kunden: Nach Leanix-Angaben arbeitet das Unternehmen derzeit mit 300 internationalen Firmen zusammen. Auf seiner Webseite führt das Start-up zahlreiche Referenzen auf: Demnach wird die Bonner Analyse-Software von Größen wie Adidas, DHL, der Deutschen Telekom, Beiersdorf und Volkswagen eingesetzt.

„Umsatz in den letzten Jahren verdoppelt“

„Wir haben unseren Umsatz in den letzten Jahren immer verdoppelt“, sagt Christ dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, der ihn im vergangenen Jahr mit dem Rotonda Business Club als „Top 40 unter 40 – Macher im Rheinland“ ausgezeichnet hat. Mit der Multi-Millionen-Dollar-Spritze will Christ nun „stark in Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb investieren“, sagt er. Vor allem Unternehmen, die ihre Software-Prozesse in Cloud-Systeme verlagern, sollen zusätzliche Unterstützung erhalten.

Auch die Belegschaft soll wachsen: Weltweit arbeiten rund 230 Angestellte für Leanix. Am größten Standort – dem Stammsitz in Bonn in unmittelbarer Nähe des Kunden DHL – beschäftigt Christ 160 Mitarbeiter. Im indischen Hyderabad, dem niederländischen Utrecht, München und Boston (USA) hat das rheinische Start-up ebenfalls Büros.

Ein Einhorn, also ein Start-up mit einer Bewertung von einer Milliarde Euro, ist Leanix derzeit noch nicht. Das Start-up äußert sich zu dieser Frage nicht, doch nach Informationen des „Handelsblatts“ beträgt der Unternehmenswert derzeit etwa 450 Millionen Euro.

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Dass er in Bonn und nicht in der Start-up-Metropole Berlin gegründet hat, hätten ihm bei der Gründung vor acht Jahren viele als Nachteil dargestellt, sagt Christ: „Heute bin ich froh, dass wir zeigen können, dass die Region so viel mehr kann. Ich bin begeistert, was für Talente wir hier anziehen.“ Dass er und sein Team ein so erfolgreiches Unternehmen im Rheinland aufgebaut bekommen, sei für ihn „in keinster Weise absehbar gewesen“, so Christ: „Ich freue mich, dass wir mit dem Investment jetzt weitermachen können.“