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Bahn plant 13,6 Milliarden Euro für Infrastruktur

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Berlin – Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich auch in diesem Jahr wieder auf zahlreiche Baustellen einstellen: Der Konzern will bis Ende 2022 rund 13,6 Milliarden Euro in die Modernisierung des Netzes und der Bahnhöfe investieren.

Das wären rund 900 Millionen Euro mehr als 2021. „Dafür stellen wir allein in diesem Jahr 4800 zusätzliche Fachkräfte für Ausbau und Instandhaltung ein”, teilte Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla am Donnerstag mit. Geplant sei die Erneuerung von insgesamt 1800 Kilometern Gleisen, 2000 Weichen, 140 Brücken und 800 Bahnhöfen.

„Höhere Investitionen bedeuten auch mehr Bauvolumen in unserem Netz”, betonte Pofalla. Im vergangenen Jahr hatten unter anderem die zahlreichen Baustellen die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr auf lediglich 75 Prozent gedrückt. Zwar beteuert Pofalla, kundenfreundliches und kapazitätsschonendes Bauen stehe „ganz oben auf der Agenda”. Dennoch dürfte es auch in diesem Jahr durch das hohe Bauaufkommen zu Einschränkungen kommen. Pofalla kündigte an, die „Zusammenarbeit mit der Bauindustrie weiter intensivieren und Bauarbeiten noch schneller und zuverlässiger umsetzen” zu wollen.

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Zu den wichtigsten Bauprojekten gehört weiterhin die Digitalisierung der Schiene. „Im Mittelpunkt stehen die Arbeiten am Digitalen Knoten Stuttgart und dem Scandinavian-Mediterranean-Korridor von Hamburg über Erfurt und München bis zur österreichischen Grenze bei Kufstein”, teilte die Bahn mit. In Donauwörth soll das bundesweit erste digitale Stellwerk für eine Hochgeschwindigkeitsstrecke in Betrieb gehen.

Mit Blick auf die Kapazitäten auf den Gleisen will die Bahn in diesem Jahr unter anderem die Hochgeschwindigkeitsstrecke Wendlingen-Ulm in Betrieb nehmen. Mit ihr soll sich die Fahrzeiten zwischen Stuttgart und Ulm um eine Viertelstunde verkürzen. Weitere Projekte sind unter anderem der viergleisige Ausbau auf der Strecke Karlsruhe-Basel sowie ein Tunnelbau auf der Stammstrecke in München. Außerdem steht die Modernisierung zahlreicher Bahnhöfe an, darunter die Hauptbahnhöfe in Dortmund, Dresden, Frankfurt und Hannover.

Bis 2030 soll sich die Verkehrsleistung auf der Schiene nach dem Willen der Bundesregierung verdoppeln. Verbände und Wettbewerber fordern schon lange mehr Tempo beim Ausbau der Infrastruktur. Bahnchef Richard Lutz bezifferte den Investitionsrückstau auf der Schiene kürzlich auf knapp 60 Milliarden Euro.

Der Branchenverband Allianz pro Schiene hält die diesjährige Investitionssumme in den Bestand der Infrastruktur nicht für ausreichend, um diesen Rückstau aufzuholen. „Vor dem Hintergrund der stark steigenden Baupreise erweist sich die Rekord-Zahl als Stagnation im Vergleich zum Vorjahr”, teilte Verbandsgeschäftsführer Dirk Flege auf Anfrage mit. „Nötig ist aber ein realer Aufwuchs der Investitionen in die Schieneninfrastruktur. Deutschland investiert im internationalen Vergleich nach wie vor viel zu wenig ins Bahnnetz.”

© dpa-infocom, dpa:220203-99-955671/3 (dpa)