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Bei Kollegen und ChefSo verschaffen Sie sich mehr Respekt auf der Arbeit

Lesezeit 4 Minuten

Wer durch herausragende Leistungen, sympathisches Auftreten oder besondere Fähigkeiten positiv auffällt, wird eher respektiert.

Der Chef ist wichtiger für uns als die Kollegen? Von wegen: Wenn es um das Thema Respekt geht, sehen viele Deutsche das andersherum. Das hat eine Forsa-Umfrage unter Arbeitnehmern ergeben. Mehr als jeder Zweite (54 Prozent) sagt, dass er für seine Lebensfreude den Respekt der Kollegen braucht. Die Wertschätzung des Chefs halten immerhin 51 Prozent für erforderlich. Aber wie gewinnt man den Respekt und die Anerkennung der anderen?

Fünf Sätze, die Sie vermeiden sollten, wenn Sie von anderen respektiert werden wollen:

1. „Es hat einfach niemand auf mich gehört.“

Ihr Chef ist unzufrieden mit dem Verlauf eines Projekts oder einer Präsentation? Versuchen Sie nicht, sich herauszureden („Ich selbst habe ja rechtzeitig gemerkt was schief läuft, aber die anderen wollten es so...“). Am Ende haben Sie die Mitarbeiter und den Vorgesetzten gegen sich.

2. „Das ist Quatsch, weil...“

Sie finden einen Lösungsvorschlag absolut dämlich, ein Vorhaben misslungen? Behalten Sie es trotzdem besser für sich, bis Sie Dampf abgelassen haben. Wer sich abreagieren muss, sollte das besser in einem vertraulichen, privaten Gespräch tun.

3. „Nehmen Sie sich bitte kein Beispiel an mir.“

Nicht sehr vorbildhaft: Damit signalisieren Sie anderen, dass Sie sich nicht an Ihre selbst aufgestellten Regeln halten wollen. Auf diese Weise gewinnt man keinen Respekt von Kollegen.

4. „Nächstes Mal bestimmt, versprochen.“

Wer respektiert werden will, muss zuverlässig handeln und nicht nur leere Versprechungen machen. Das gilt insbesondere für Führungskräfte. Sorgen Sie dafür, dass man sich auf Ihr Wort verlassen kann.

5. „Ich kann nichts dafür, weil...“

Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Fehler bzw. die des Teams und gehen Sie offen mit Kritik um. Ausflüchte und Schuldzuweisungen hinterlassen einen schlechten Eindruck. Stattdessen solten Sie zu Ihren falschen Entscheidungen stehen und deutlich machen, daraus gelernt zu haben.

Auf der nächsten Seite: sieben wichtige Regeln für mehr Respekt.

Sieben wichtige Regeln für mehr Respekt:

1. Verhalten Sie sich Ihrer Position entsprechend

„Title matters“, heißt es auf Englisch. Und das gilt auch für Ihre Stellung im Unternehmen – diese entscheidet darüber, wie Sie intern und auch außerhalb wahrgenommen werden. Handeln Sie danach und denken Sie daran: Zum respektvollen Umgang miteinander gehören auch gutes Benehmen und Höflichkeit gegenüber anderen.

2. Machen Sie sich Ihre Rolle bewusst

Es ist egal, ob Sie eine neue Stelle antreten oder seit Jahren denselben Job machen: Halten Sie am besten schriftlich fest, was Ihre genauen Aufgaben sind und stehen Sie zu dem, was Sie tun. So übertreten Sie zum einen nicht Ihre Zuständigkeiten, zum anderen hilft es Ihnen dabei, beruflich weiterzukommen.

3. Setzen Sie sich Ziele

Wer voran kommen möchte, muss wissen was er will – und das auch nach außen kommunizieren. Malen Sie sich Ihre Karriereziele aus – damit haben Sie vor Augen, auf was Sie hinarbeiten und was Ihnen dazu fehlt. Wer Zielsicherheit ausstrahlt, wirkt auf andere selbstbewusst, engagiert und und organisiert.

4. Achten Sie auf Ihr Aussehen

Nicht nur der Charakter spielt eine Rolle, wenn Sie respektiert werden wollen – auch das sonstige Auftreten ist dabei wichtig. Wenn Sie schlampig herumlaufen, signalisiert das: Ich bin es mir nicht wert, mich ansprechend zu kleiden. Der Job ist es mir nicht wert, dass ich mich ansprechend kleide.

5. Bleiben Sie vertrauenswürdig

Klatschen ist für viele ein Grundbedürfnis, gerade am Arbeitsplatz, allerdings sollten Sie es nicht übertreiben. Wer sich über Kollegen und ihre Probleme auslässt oder (Firmen-)Interna ausplaudert, riskiert, dass es herauskommt. Und schnell ist der eigene Ruf ruiniert und der Respekt dahin. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Wort etwas gilt!

6. Setzen Sie Grenzen

Viele Arbeitgeber und Kollegen testen gezielt aus, wie weit sie gehen können. Wer sich dann freundlich, aber konsequent positioniert und seine Rechte einfordert, kann nicht selten sogar an Ansehen gewinnen. Grenzen zu ziehen klappt am besten, wenn man einen guten Zugang zu sich selbst hat – und sich mit all seinen Macken akzeptiert.

7. Bleiben Sie geduldig

Oft fällt es ehrgeizigen Menschen nicht leicht, auf eine Beförderung oder mehr Gehalt zu warten. Allerdings sollten Sie Geduld wahren, ohne sich zu sehr zurückzunehmen. Sie müssen sich auch gut verkaufen können, damit die anderen wissen, was Sie können. Machen Sie Ihrem Vorgesetzten klar, dass Sie die Regeln akzeptieren und auf Ihre Chance hinarbeiten. Das wird Ihnen Respekt einbringen. (gs)