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„Kein Barbie-Moment“Birkenstock legt schwachen Börsenstart hin

Lesezeit 2 Minuten
TOPSHOT - A Birkenstock banner hangs outside the New York Stock Exchange (NYSE) in New York on October 11, 2023, as Birkenstock launches an Initial Public Offering (IPO). German sandals maker Birkenstock has set its share price at $46, the firm said in a press release early Wednesday. A total of 32.26 million ordinary shares will be offered in its initial public offering, trading under the symbol BIRK. (Photo by ANGELA WEISS / AFP)

Birkenstock-Banner an der New York Stock Exchange (NYSE). Der Börsengang des deutschen Schuh-Herstellers verlief enttäuschend.

Birkenstock hat Anleger mit seinem US-Börsengang auf dem falschen Fuß erwischt. Sie drückten den Kurs sogar unter den Ausgabepreis.

Der deutsche Kult-Sandalenhersteller Birkenstock hat bei seinem Börsengang in New York einen schwachen Start hingelegt. Die Aktie mit dem Kürzel BIRK verlor am Mittwoch am ersten Handelstag an der Wall Street im Vergleich zum Ausgabepreis knapp 13 Prozent an Wert. Sie schloss mit 40,06 Dollar (knapp 38 Euro) und damit 12,9 Prozent unter dem Ausgabepreis von 46 Dollar.

„Die Wahrheit ist, wir hatten keinen Barbie-Moment“, sagte Birkenstock-Chef Oliver Reichert dem US-Sender CNBC mit Blick auf den erfolgreichen Hollywood-Film, in dem Hauptdarstellerin Margot Robbie pinke Birkenstock-Sandalen trägt. „Barbie hatte den Birkenstock-Moment.“

Das Traditionsunternehmen aus Linz am Rhein hatte angekündigt, mehr als 32 Millionen Aktien zu einem Preis von 46 Dollar pro Stück anzubieten und damit 1,48 Milliarden Dollar einnehmen zu wollen. Damit wäre das Unternehmen mit 8,6 Milliarden Dollar bewertet worden. Nach dem Kursverlust vom Mittwoch liegt die Marktbewertung bei rund 7,5 Milliarden Dollar.

Birkenstock hatte Mitte September die für einen Börsengang nötigen Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Demnach erzielte Birkenstock im bis Ende September 2022 laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,24 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 187 Millionen Euro. Im laufenden Geschäftsjahr konnte der Umsatz bereits stark gesteigert werden.

Birkenstock ist traditionsreiches deutsches Unternehmen

Die Marke geht bis ins Jahr 1774 zurück, der ersten urkundlichen Erwähnung von Johann Adam Birkenstock. Zunächst stellte der Orthopädiebetrieb Einlagen her. Im Jahr 1963 begann er mit der Herstellung von Sandalen, die zunächst hauptsächlich im Gesundheitssektor getragen wurden. Später entdeckte die Hippie-Bewegung Birkenstocks für sich, bevor sie schließlich zum Lifestyle-Produkt avancierten.

Seit 2021 gehört das Unternehmen mehrheitlich der US-französischen Beteiligungsgesellschaft L Catterton und der privaten Investmentgesellschaft der französischen Milliardärsfamilie Arnault. Es produziert 95 Prozent seiner Produkte in Deutschland. Eines der Hauptwerke befindet sich in Görlitz an der polnischen Grenze. Birkenstock beschäftigt in Deutschland rund 3000 Menschen, weltweit sind es rund 6200 Beschäftigte. (afp)