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Commerzbank KölnZinsanstieg treibt Kunden zum Bausparen

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Commerzbank Komödienstraße

Commerzbank-Niederlassung an der Kölner Komödienstraße

Das Baugeschäft der zweitgrößten deutschen Bank ist auch am Standort Köln deutlich eingebrochen. Bausparverträge erleben eine Renaissance

Wie auch die beiden großen Sparkassen der Region verzeichnet die Commerzbank in Köln einen deutlichen Einbruch im Geschäft mit Baukrediten. „Infolge der Zinswende und der wirtschaftlichen Unsicherheit hat sich das Neugeschäft mit Baufinanzierungen im Jahresverlauf abgekühlt“, sagt Harald Mögebauer, Gebietsleiter Wealth Management und Private Banking der Commerzbank in Köln. In den ersten neun Monaten, mit den damals noch sehr moderaten Zinsen, waren die Geschäfte dagegen noch einmal angezogen. Auf der Kreditseite stieg das Bestandsvolumen an Baufinanzierungen in der Region Köln weiterhin um 22,8 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.

Das Geschäft mit Bausparverträgen war fast schon totgeglaubt

Die enorm gestiegenen Bauzinsen lassen ein fast schon totgeglaubtes Sparprodukt wieder attraktiv werden. „Einen gegenläufigen Trend (zum Baukreditgeschäft, Anm. d. Red.) sehen wir indes beim Abschluss von Bausparverträgen. Damit haben sich Kunden einen Zinsvorteil gesichert“, sagt Mögebauer weiter. Das Abschlussvolumen in Köln betrug ihm zufolge knapp 80 Millionen Euro. Das bedeutet eine Steigerung zum Vorjahr um 75 Prozent.

Bei der Geldanlage verhielten sich viele Kunden dagegen zurückhaltend. „Einerseits haben viele Anleger angesichts des Kriegs gegen die Ukraine und der Schwankungen an den Börsen vorsichtig reagiert und abgewartet. Der Sicherheitsaspekt stand hier im Fokus. Andererseits nutzten einige Anleger die niedrigen Kurse auch für einen Einstieg“, sagt Mögebauer.  Auch nachhaltige Geldanlagen waren weiterhin gefragt. So stieg das Volumen des Fonds Klimavest der Bank-Tochter Commerz Real, der in Solar- und Windparks investiert, in Köln im vergangenen Jahr um 48 Prozent auf 66,5 Millionen Euro.

Die Unternehmenskunden der Kölner Commerzbank befinden sich in turbulenten Zeiten angesichts von Energie-Krise und Inflation. „Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft haben sich grundlegend geändert. Lieferengpässe und gestiegene Preise haben das Geschäft der Unternehmen beeinflusst“, sagt Dirk Schamberger, Niederlassungsleiter Firmenkunden. Insgesamt konnte das Kreditvolumen im Firmenkundensegment in der Region Köln laut Anja Buch im Vorjahr um fünf Prozent gesteigert werden, sie leitet den Bereich für kleine und mittelständische Kunden der Kölner Commerzbank.