Dax fällt auf fast 15.000 PunkteBörsen sind auf tiefstem Stand seit Juli
Köln/Frankfurt – Aus Sicht der Börse in Frankfurt sollte der Montag ein Tag zum Jubeln sein. Denn genau an diesem Tag hat der Dax 40 statt bisher 30 Firmen als Mitglieder, um die deutsche Wirtschaft besser widerzuspiegeln. Doch aus dem Jubel wurde nichts. Der deutsche Leitindex fiel auf den tiefsten Stand seit Juli und näherte sich zwischenzeitlich gefährlich nah der Marke von 15.000 Punkten. Er schloss 2,31 Prozent tiefer auf 15.132,06 Punkten. Der von 60 auf 50 Werte reduzierte MDax der mittelgroßen Börsenwerte ging mit einem Minus von 1,40 Prozent auf 34.799,59 Punkte aus dem Handel.
Sorge um Zusammenbruch von Evergrande
Mit der Erweiterung hat das aber freilich wenig zu tun. Weltweit fielen die Aktienkurse. Einer der Gründe ist die Sorge um den chinesischen Immobiliengiganten Evergrande, der möglicherweise vor einem Zusammenbruch steht. Die Preise für Immobilienanteile an der Hongkonger Börse stürzten am Montag ab, Investoren rechneten damit, dass der Konzern die Zinszahlungen auf seine Milliardenschulden bereits in dieser Woche nicht länger bedienen kann. Der Schuldenstand des Unternehmens, beträgt umgerechnet mehr als 260 Milliarden Euro.
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Die Krise des Unternehmens führte bereits zu enormen Vermögensverlusten: Der chinesische Immobilientycoon Zhang Yuanlin, Vorsitzender der Sinic Holdings Group, verlor laut der US-Zeitschrift „Forbes“ am Montag mehr als eine Milliarde Dollar. Der Handel mit der Aktie von Sinic wurde ausgesetzt, nachdem diese 87 Prozent ihres Werts verloren hatte. Mit einem Anteil von rund einem Viertel am Bruttoinlandsprodukt ist der Immobiliensektor ein entscheidender Wirtschaftszweig in China.
Schwerwiegende Folgen für Chinas Wirtschaft
Eine Krise in dem Sektor könnte somit für die gesamte chinesische Wirtschaft schwerwiegende Folgen haben. Der Aktienkurs von Evergrande stürzte am Montag um weitere 17 Prozent ab, seit Beginn des Jahres verloren die Unternehmensanteile somit rund 90 Prozent ihres Wertes. Vor den Unternehmensvertretungen kam es in mehreren chinesischen Städten zu Protesten von Investoren und Lieferanten, die ihr Geld zurückforderten. Laut Experten haben mehr als eine Million Menschen Bauvorhaben im Voraus bezahlt, die von Evergrande bisher nicht umgesetzt wurden.