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Stellenabbau im RheinlandSo will Covestro 120 Millionen Euro Kosten sparen

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Covestros neue Hauptzentrale in Leverkusen, im Hintergrund Bayer, zu dem Covestro bis 2015 gehörte

Leverkusen/Köln – Der Leverkusener Dax-Konzern Covestro will in den kommenden Jahren massiv sparen. Dazu soll auch der am Donnerstag bekannt gewordene Abbau von 1700 Stellen beitragen. Wie es von dem Unternehmen auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ heißt, ist es das Ziel, bis zum Jahr 2023 die Kosten auf das Niveau des Jahres 2020 zu senken.

Das klingt simpler als es ist. Denn einerseits machte Covestro im Corona-Jahr nicht nur einen Verlust, auch die Kosten lagen deutlich unter denen anderer Jahre, schlicht weil weniger Rohstoffe und Energie bei geringerer Produktion gebraucht wurden. Andererseits sind im Jahr 2021 die Kosten wieder gestiegen, auch durch den Zukauf der Firma Royal DSM mit ihren 1800 Beschäftigten. Die mit eingerechnet hat Covestro weltweit fast 18.000 Mitarbeiter. Auf diese Zahl bezieht sich der Jobabbau.

Kosten auf Niveau von 2020 drücken

Blickt man auf die Zahlen, die kürzlich von Covestro-Chef Markus Steilemann präsentiert wurden, stiegen die jährlichen Kosten um rund 120 Millionen Euro. Im Umkehrschluss muss diese Summe nun eingespart werden. Neben Effizienzgewinnen soll das durch sinkende Personalkosten erreicht werden. Eine Covestro-Sprecherin wollte am Freitag keine konkrete Zahl bezüglich der Einsparungen nennen. Bleibt die Frage im Raum, wie hoch die Einsparungen durch weniger Personal sein werden.

Standortgarantie trotz Jobabbau verlängert

Unklar ist, wie der Chemiekonzern den Stellenabbau erreichen will. Betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland sind durch eine Standortgarantie ausgeschlossen, diese würde sogar noch bis 2028 verlängert, hieß es von einem Sprecher.

Konkret sollen aber 950 deutsche Arbeitsplätze wegfallen. Da es keine Kündigungen gibt kann das nur erreicht werden durch Altersteilzeit, dem Auslaufen befristeter Verträge und Abfindungen. Gerade letztere könnten Covestro teuer zu stehen kommen.

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Für die Belegschaft kommt der Jobabbau zur Unzeit sagten mehrere Mitarbeiter. Erst im Juli hatte Steilemann seine Gewinnprognose von 2,7 auf 3,1 Milliarden Euro noch oben korrigiert, zum zweiten mal in diesem Jahr.