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Ford kündigt Zulieferer400 Kölner Mitarbeiter von Faurecia verlieren ihre Jobs

Lesezeit 2 Minuten
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Ford-Logo in Köln

  1. Seit 18 Jahren fertig Faurecia in Köln die Innenausstattung von Autotüren für Ford. Damit soll bald Schluss sein.
  2. Das hat Auswirkungen auf die Zukunft des Standorts in der Stadt.
  3. Die Arbeitnehmervertreter reagieren verärgert und haben Forderungen an die Unternehmensleitung.

Köln – Rund 400 Mitarbeiter des Kölner Ford-Zulieferers Faurecia Innenraum Systeme verlieren ihre Jobs. Der Autobauer hat seinen Vertrag für die Fertigung von Türen mit dem Unternehmen zum 15.April 2021 gekündigt.

Da Ford in Köln der einzige Kunde ist, droht die Schließung des gesamten Standorts. Faurecia gehört zu den fünfzehn größten Automobilzulieferern weltweit. Das französische Unternehmen mit Hauptsitz in Nanterre bei Paris beschäftigte Ende 2019 weltweit 115 500 Mitarbeiter und ist an 248 Standorten in 37 Ländern vertreten.

Kündigung nach 18 Jahren

Für die Produktion des Fiesta fertigen die Faurecia-Mitarbeiter seit rund 18 Jahren die Innenausstattung der Türen. Die rohen Rahmen werden von Ford direkt an Faurecia im nahe gelegenen Industriepark geliefert. Dort werden Türheber, Lautsprecher und Innenverkleidung montiert und die fertigen Türen just in Time in die laufende Fiesta-Produktion eingegliedert. Das möchte Ford künftig selber machen. Durch die geringere Zahl der gebauten Fiestas im Zuge der Corona-Krise sind Mitarbeiterkapazitäten frei. Rund 250 Fordler können demnächst in der eigenen Türfertigung eingesetzt werden.

Für die Faurecia-Beschäftigten kam die Nachricht am Donnerstagabend nach Schichtende völlig überraschend. Auch die Betriebsräte von Faurecia sowie von Ford wurden im Vorfeld nicht über die Pläne informiert. „Wir sind fassungslos, die betroffenen Beschäftigten mit einer solchen Nachricht zu konfrontieren, ohne den Betriebsräten die Möglichkeit zu geben, nun die Fragen und Sorgen aller Kollegen und Kolleginnen auffangen zu können“, sagt Kerstin Klein, Geschäftsführerin der IG Metall Köln-Leverkusen.

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Auch der Ford-Beriebsratschef Martin Hennig zeigt sich verärgert. „Es hat keinerlei Abstimmung gegeben, das kam von jetzt auf gleich“, sagt Hennig. Man werde nun von der Unternehmensleitung fordern, die Faurecia-Mitarbeiter mit Umschulungs- und Weiterbildungsprogrammen zu unterstützen, so die Arbeitnehmervertreter Hennig und Klein.