Immobilien-Studie der PostbankWo sich Kaufen mehr lohnt als Mieten
Köln – 2021 war die monatliche Finanzierung beim Kauf einer Immobilie in den größten deutschen Städten teurer als die Miete. Das ergibt sich aus einer Studie, die das Hamburgische Weltwirtschftsinstitut (HWWI) im Rahmen der jährlich erscheinenden Studienreihe des „Postbank Wohnatlas“ durchgeführt hat.
Das HWWI analysierte Kauf- und Mietpreise für eine 70-Quadratmeter-Wohnung in Relation zum durchschnittlichen, regional verfügbaren Haushaltseinkommen.
„Auch im dritten Jahr der Pandemie ist Wohneigentum weiter hoch gefragt. Die Kaufpreise stiegen im vergangenen Jahr wieder deutlich stärker als die Mietpreise“, sagt Eva Grunwald, Leiterin des Immobiliengeschäfts der Postbank.
Mietpreisvorteil in den "Big Seven"
Den Studienautorinnen und -autoren zufolge, waren die Unterschiede zwischen Kauf- und Mietbelastung in München am größten. Dort mussten Mieterinnen und Mieter durchschnittlich rund 27 Prozent ihres Einkommens für die Nettokaltmiete aufbringen. Für Käuferinnen und Käufer betrug der Anteil 44 Prozent.
Während die Unterschiede zwischen Kauf- und Mietbelastung in Berlin, Hamburg, Fankfurt und Düsseldorf ähnlich groß ausfielen, war in Köln und Stuttgart der Aufschlag beim Kauf deutlich geringer.
In Köln betrug der Anteil des Einkommens von Mieterinnen und Mietern, der für die Nettokaltmiete draufging, rund 22 Prozent. Für die monatliche Finanzierung beim Kauf lag er bei 28 Prozent.
Kaufpreisvorteil in 11 NRW-Großstädten
„Die HWWI-Modellrechnung zeigt aber auch, dass sich jenseits der Metropolen besonders für Käuferinnen und Käufer, die ihre Immobilie selbst bewohnen wollen, ein genauerer Blick lohnt.“, sagt Grunwald.
Am stärksten schlug das Pendel zugunsten des Wohnungskaufs in vielen ländlichen Gebieten, insbesondere in Ostdeutschland aus. Weiterhin fanden sich in Nordrhein-Westfalen 11 Großstädte, bei denen der Kauf lohnender ausfiel. Diese waren: Hagen, Hamm, Bochum, Wuppertal, Krefeld, Mönchengladbach, Bottrop, Gelsenkirchen, Duisburg, Oberhausen und Herne.
Die 30-Prozent-Mietregel
Eine Faustformel besagt, dass Wohnen nicht mehr als 30 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens kosten sollte. Das Hamburgische WeltWirtschatfsinstitut empfiehlt Mietern und Käufern, sich aufgrund gestiegenener Wohnnebenkosten bei 25 Prozent des Haushaltseinkommens zu orientieren.
Wer eine Immobilie kauft, betreibt jedoch im Gegensatz zu Mieterinnen und Mietern einen Vermögensaufbau, sichert sich für das Alter ab und macht sich unabhängig von künftigen Mietpreissteigerungen.
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Immobilien-Expertin Grunwald empfiehlt jedoch, die Kaufentscheidung nie nur vom Vergleich der Einkommenbelastungen abhänig zu machen. Vielmehr sollte man weitere Faktoren wie die individuelle Lebensplanung, die persönliche finanzielle Situation und die Ausstattung des Kaufobjekts berücksichtigen.