Bis zu 29 ProzentImmobilienpreise im Umland steigen stärker als in Köln
Köln – Die Preise für eine Bestandswohnung haben 2021 in Köln noch einmal einen deutlichen Sprung nach oben gemacht.
Laut einer Auswertung des Portals Immowelt legten sie im vergangenen Jahr deutlich um insgesamt 15 Prozent auf 4310 Euro pro Quadratmeter zu. Die Mieten stiegen im gleichen Zeitraum um sechs Prozent. Am Immobilienmarkt geht die Schere bei der Entwicklung von Miet- und Kaufpreisen derzeit immer deutlicher auseinander, wobei letztere viel stärker steigen.
Düsseldorf ist teurer als Köln
Die Kölner Preise liegen dabei – trotz Wohnungsnot und leergefegtem Markt – noch immer ein gutes Stück unter denen der anderen sechs größten deutschen Städte: So kostet der Quadratmeter in München mit 8610 Euro nahezu das Doppelte wie in Köln. Auch die Preise in Frankfurt am Main (5960 Euro), Hamburg (5700 Euro), Stuttgart (4980 Euro), Berlin (4700 Euro) und selbst Düsseldorf (4500 Euro) liegen über den Kölner Werten.
„Der Immobilienkauf in Köln ist zwar für die Größe und Bedeutung der Stadt noch vergleichsweise günstig, doch die Preise ziehen spürbar an“, sagt Jan-Carl Mehles, Leiter Research und Public Relations bei Immowelt. „Im vergangenen Jahr hat sich Köln prozentual sogar stärker verteuert als Berlin, München oder Düsseldorf.“ In Düsseldorf seien Eigentumswohnungen aktuell zwar noch etwas teurer als in Köln, „der Abstand dürfte in den kommenden Jahren aber immer kleiner werden“.
Großer Anstieg in Leverkusen und Bergisch Gladbach
Für die Auswertung ermittelt Immowelt jeweils den Median der auf Immowelt inserierten Angebotspreise für Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Dabei werden lediglich nachgefragte Anzeigen für Wohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern berücksichtigt. Die Angebots- müssen nicht den tatsächlichen Preisen bei Verkaufsabschluss entsprechen.
Besonders stark waren die Preissteigerungen 2021 demnach in kleineren Großstädten. Die Preisrallye am Wohnungsmarkt erfasse nun auch Standorte, an „denen Eigentumswohnungen bisher vergleichsweise bezahlbar waren“.
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In der Region traf das vor allem Leverkusen hart: Hier stiegen die Preise um ganze 29 Prozent von durchschnittlich 2350 auf 3030 Euro pro Quadratmeter. Auch in Bergisch Gladbach legten sie um 22 Prozent auf 3120 Euro sehr stark zu. Größere Preissprünge gab es außerdem im Ruhrgebiet (plus 24 Prozent in Duisburg und Dortmund) sowie in Ostdeutschland (plus 31 Prozent in Erfurt, plus 23 Prozent in Rostock).
Investoren und Privatnutzer befeuern Nachfrage
Immowelt sieht vielfältige Gründe für diese Entwicklung: „Angesichts sehr hoher Preise in vielen Metropolen wenden Investoren ihren Blick nun auf Städte in der zweiten Reihe, die dank günstigerer Kaufpreise noch akzeptable Renditen versprechen“, heißt es.
Außerdem wollten Privatnutzer angesichts des noch vergleichsweise günstigen Angebots möglichst schnell zuschlagen, was die Nachfrage befeuere. Hinzu komme, dass die Corona-Pandemie den Ruf von Immobilien als krisenfester Anlage weiter gestärkt habe. „Allesamt Gründe, die Wohneigentum gefragt machen und so in der Folge die Preise anheizen.“