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Deutlich weniger QuadratmeterImmer weniger Wohnraum in Köln für die gleiche Miete

Lesezeit 3 Minuten
Wohnen in Köln

Kölner Wohnungen sind begehrt, die Mieten steigen seit Jahren.

  1. Dass es in Köln einen großen Wohnraumbedarf gibt, ist nicht neu. Zahlen von Immowelt verdeutlichen das nun anschaulich.
  2. So ist die Fläche, die man 2019 für 1000 Euro Kaltmiete bekam, im Vergleich zu 2009 stark rückläufig.
  3. Für die Wohnungsnot macht der Mieterverein Köln auch einen Teil der Bewohner verantwortlich.

Köln – Die Mieten in Deutschlands Großstädten steigen von Jahr zu Jahr an. Das zeigt sich in Köln nun auch eindrücklich bei der Wohnungsgröße, die Mieter für 1000 Euro Kaltmiete bekommen.

2009 erhielt man für diese Summe im Schnitt eine Wohnung mit einer Fläche von 106 Quadratmetern. Zehn Jahre später waren es laut einer Analyse von Immowelt nur noch 85 Quadratmeter.

Mieten in 14 größten deutschen Städten verglichen

Das Nürnberger Immobilienportal hat die Mieten in den 14 größten deutschen Städten zwischen 2009 und 2019 verglichen. Grundlage waren bei Immowelt inserierte und gleichzeitig vermehrt nachgefragte Angebote. In Köln ist es dabei im Vergleich zu den anderen deutschen Großstädten noch verhalten zugegangen. Der Rückgang der Wohnfläche, den man für 1000 Euro Kaltmiete bekommt, liegt hier bei 20 Prozent. Essen liegt gleichauf, unterbieten können dies nur Bremen und Dortmund mit jeweils 19 Prozent. Auf der anderen Seite stehen München mit 36 und Berlin mit sogar 38 Prozent Rückgang der Wohnfläche. 46 Quadratmeter weniger sind das im Fall der Hauptstadt.

Hans Jörg Depel vom Mieterverein Köln überraschen diese Zahlen nicht. Es sei nicht so, dass man darüber Statistik führe, „aber den Trend können wir absolut bestätigen“. Diese Entwicklung sei eine ganz normale. „Die Mieten sind immer hochgegangen. In Köln wie in anderen Metropolen auch. München, Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg. Das sind die sogenannten Schwarmstädte.“

Unter dem Begriff sammeln sich alle Städte, die überdurchschnittliche Zuwanderungsraten haben. Die Einwohnerzahl in Nordrhein-Westfalen habe sich in den vergangenen Jahren nicht groß verändert. „Aber: Die Leute wohnen nicht mehr im Sauerland, sie wohnen nicht mehr in der Selfkant-Region. Sie wohnen auch nicht mehr in Gelsenkirchen“, sagt Depel. Sondern eben in Schwarmstädten wie Köln.

Bevölkerung soll weiter wachsen

Schon jetzt wohnen knapp über eine Million Menschen in der Stadt, bis 2040 soll die Zahl laut einer Bevölkerungsprognose noch einmal um 68 000 steigen. Das wirkt sich auch auf die Preise aus.

In anderen Städten, Gelsenkirchen etwa, sei die Entwicklung in den vergangenen Jahren gegenläufig gewesen, sagt Depel. Sinkende Einwohnerzahlen, niedrige Mieten. Davon ist Köln weit entfernt. „Solange dieses Schwarmstadt-Phänomen anhält, solange diese freizeitspezifische Infrastruktur für vor allem junge Leute von Interesse ist, wird dieser Trend auch anhalten“, prognostiziert Depel.

Die steigenden Mieten machen den Wohnungsmarkt träge. Das beobachten sowohl Immowelt als auch der Mieterverein. „Wir sehen unheimlich wenig Bewegung auf dem Markt“, sagt Hans Jörg Depel. Die Immobilität steigt. „Der, der seine Wohnung hat, der ist vor allem froh, dass er die hat.“

Wohnungen, aus denen keiner auszieht

Deutlich macht Depel das an einem Beispiel: „Wenn wir jetzt eine Familie haben, bei der nur noch die Mutter in der Wohnung lebt, die Kinder sind ausgezogen, der Vater ist tot. Dann zieht sie nicht mehr um.“ Sie habe zwar zwei Zimmer, die sie nicht mehr nutze, aber sie wisse auch ganz genau: „In der neuen Wohnung wird sie aus ihrem Umfeld gerissen. Und bezahlt für die Hälfte der Wohnung genau dasselbe. Und dann macht sie das auch nicht.“ Wohnungen, die groß genug sind, gebe es. „Nur: Da zieht eben keiner aus“, erklärt Depel.

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Die Immobilität auf dem Wohnungsmarkt werde durch die Corona-Krise weiter festgezurrt. Wohnungsbesichtigungen würden aktuell kaum noch durchgeführt, berichtet Depel.„Es ist schwierig, die Balance zu halten zwischen dem Erhalten von bezahlbarem Wohnraum und dem Schaffen von neuem Wohnraum“, so Depel. Es müsse schlau gebaut werden, auch wieder in die Höhe. Das sei zwar unpopulär, aber notwendig: „Das ist schon schwierig, das ist eine Herausforderung. Aber der muss man sich stellen.“