1. Die Wirtschaftsredaktion hat zehn spannende Statistiken zum Bierkonsum gesammelt – zum Beispiel besteht ein erheblicher Unterscheid zwischen dem Kölschanteil in der Gastronomie und im Handel.
2. Zu den bekanntesten Biermarken Deutschlands zählt indes keine Kölsch-Marke.
3. Die beliebtesten Biersorten zeigen einen klaren Gewinner.

Köln – Die Deutschen und das Bier, das ist eine spezielle Geschichte. Denn im Land der Dichter und Denker glaubt man, dass neben Brot und Autos Bier der Exporthit überhaupt ist. Doch schaut man genauer hin, ist das mit dem Bier eine sehr volatile Sache, abhängig von Fußball-Meisterschaften, dem Wetter und im Rheinland natürlich vom Karneval. Tatsächlich war die Bierbranche in den vergangenen Jahren ein Sorgenkind.

2017 waren die Bierverkäufe in der Bundesrepublik noch um 2,5 Prozent gesunken auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. In diesen fast 30 Jahren war der Absatz um mehr als 25 Prozent zurückgegangen, bedingt durch die demografische Entwicklung und veränderte Konsumgewohnheiten.

Bier-Pro-Kopf-Verbrauch um fast 40 Liter gesunken

Lag der Bier-Pro-Kopf-Verbrauch Anfang der 90er Jahre bei 143 Litern, ist er stetig auf 106 Liter gesunken. Bildlich gesprochen kommt der Konsum des Deutschen nicht mehr dem Volumen einer normal großen Badewanne gleich, sondern nur noch dem einer kleinen Badewanne. Die Gründe: Die Deutschen werden im Schnitt älter, und im Alter trinken die Menschen weniger Alkohol.

Doch auch die Jugend lebt heute nüchterner. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung trank vor 30 Jahren noch mehr als jeder zweite 18- bis 25-Jährige und fast jeder dritte zwölf bis 17-Jährige mindestens einmal in der Woche. Heute trinkt nur noch jeder zehnte Jugendliche und fast jeder dritte junge Erwachsene so regelmäßig. Beim Alkohol zeigt sich der Trend zum gesünderen Leben.

Schaut man sich den deutschen Biermarkt heute in Gänze an, dann hält der jahrelange Trend an. Ersten Schätzungen zufolge ist der Bierabsatz im Jahr 2019 wieder rückläufig, und zwar um satte zwei Prozent.

Köln schert aus

Wie in vielen Bereichen des Lebens schert Köln mal wieder aus. Gegen den Trend trinken die Rheinländer weiter. „Wir haben noch nicht alle Zahlen, aber die, die wir haben, zeigen, dass der Kölschabsatz weiterhin stabil ist“, sagt Christian Kerner, Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbandes.

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Entsprechend blickt man bei den Kölsch-Brauern auf die wichtigste Saison des Jahres: Den Kölner Karneval. Der gilt – Fußball hin, Rekordsommer her – als Umsatztreiber Nummer eins. 80 Millionen Gläser Kölsch werden laut Kerner umgerechnet allein im Sessionsmonat Februar getrunken.

Statistiken zum Bierkonsum

In unserer Grafik der Woche haben wir Statistiken zum Bierkonsum in Deutschland gesammelt: