Kölner Gründer landen auf Rang dreiDas ist NRWs bestes digitales Start-up
Köln – Das Dortmunder Start-up Motionminers hat am Mittwochabend in Köln den „Out of the Box“-Award für Nordrhein-Westfalens bestes digitales Start-up 2020 gewonnen. Das NRW-Wirtschaftsministerium hatte den Preis erstmals ausgeschrieben, durchgeführt wurde er von den Machern der weltweit renommierten Kölner Gründer-Konferenz Pirate Summit.
Preisverleihung ins Netz verlegt
Eigentlich hätte die Preisverleihung ein großes Fest werden sollen, auf einem Schiff auf dem Rhein am Vorabend des Pirate Summit und einer anschließenden Party mit vielen Gästen. Doch die Corona-Pandemie durchkreuzte die Pläne: Der Pirate Summit wurde abgesagt, stattdessen gab es in den vergangenen Tagen die Online-Konferenz Pirate Live. Und auch der „Out of the Box“-Award wurde ins Netz verlegt. In der Fabrikhalle einer ehemaligen Ehrenfelder Aufzugsfirma kamen lediglich die zwölf Jungunternehmen, die es ins Finale geschafft hatten, ein Teil der Jury, darunter NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) und ein paar geladene Gäste.
Digital stimmten nach Angaben des Ministeriums mehrere Tausend Menschen bei dem Wettbewerb ab, bei dem es darum ging, die Start-ups ins beste Licht zu rücken und die Jury vom Marktpotenzial und den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen. Am Ende stimmten die meisten Zuschauer und die international besetzte Jury für Motionminers.
50.000 Euro Preisgeld für die drei Gewinner
Die Dortmunder setzen mit ihrer Technologie darauf, oft schlecht dokumentierte manuelle Arbeitsprozesse mit Hilfe künstlicher Intelligenz automatisiert zu analysieren. Mit Wearables oder Bluetooth-Sendern sammelt das Unternehmen anonymisierte Daten über die Aktivität der Träger und deren Effizienz und wertet sie automatisch aus. Mit Hilfe der Analyseplattform des Start-ups sollen Industriekunden ihre Prozesse optimieren können. Für den ersten Platz erhalten die Gründer 25.000 Euro Preisgeld.
Die Zweitplatzierten kommen ebenfalls aus Dortmund: 15.000 Euro Preisgeld gehen an Visensys. Das Start-up ist spezialisiert auf digitale Beobachtungssysteme, die zum Beispiel Fahrgäste im öffentlichen Verkehr zählen können. Die genau Analyse von Menschenmengen soll nach Aussage der Gründer auch dabei helfen, Gefahrensituationen wie bei einer Überfüllung von Räumen zu erkennen. Außerdem soll das System auch bei der Qualitätskontrolle im verarbeitenden Gewerbe eingesetzt werden.
Das Kölner Start-up Forkon erhielt für den dritten Platz immerhin noch 10.000 Euro. Das junge Unternehmen hat eine Software-Lösung zur Verwaltung und Optimierung von Gabelstaplerflotten entwickelt. Deren Algorithmen sollen Flottendaten auch herstellerübergreifend auswerten, Transparenz über aktuelle Aktivitäten schaffen und Einsätze der Maschinen optimieren.
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Insgesamt hatten sich mehr als 100 NRW-Start-ups um die Auszeichnung beworben. : „Die Zukunft gehört digitalen Geschäftsmodellen, das zeigt die aktuelle Krise nachdrücklich“, sagte Wirtschaftsminister Pinkwart. Mit dem neuen Award sollten jene Pioniere gewürdigt und belohnt werden, „die diese Zukunft im Blick haben und mit ihrer Kreativität den Weg in eine digitale Wirtschaft und Gesellschaft mit ebnen.“