Für die Beschäftigten, die ihren Job verlieren, dürfte es nicht einfach werden, neue Arbeit zu finden. Fehler der Führungsetage gab es viele.
Kommentar zu Galeria-SchließungenNach vielfachem Management-Versagen muss ein Kulturwandel her
Es ist erneut ein bitterer Tag für die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof. Seit vergangenem November hatten sie um ihre Jobs fürchten müssen. Nun gibt es traurige Gewissheit – mehr als 4000 Menschen werden beim traditionsreichen Warenhaus-Konzern ihre Arbeit verlieren.
Für viele Familien wird ein Einkommen wegbrechen und ein Wechsel dürfte nicht einfach werden. Denn obwohl bundesweit überall Arbeitskräfte fehlen, steht der kriselnde Einzelhandel hier nicht an erster Stelle auf der Suche nach neuem Personal.
Der übrige Einzelhandel schlug sich besser
Grund für die mittlerweile Dauer-Misere von Galeria ist sicherlich der Wandel im Handel mit hartem Wettbewerb und einem veränderten Kaufverhalten im Netz. Das ist aber nicht neu. Und ja, Corona und Ukraine-Krieg haben sicherlich Spuren hinterlassen. Fakt ist aber: Der übrige Handel hat sich deutlich besser in den Krisen geschlagen. Eine Pleitewelle blieb aus, vielerorts sind Nachholeffekte zu beobachten.
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Womit man bei der Führung des letzten verbliebenen Warenhaus-Konzerns wäre. Seit Jahren geben sich Manager mit den immer gleich anmutenden Ideen in immer kürzeren Abständen die Klinke in die Hand. Die Tür wird dann gerne mit einem goldenen Handschlag geschlossen. Immer wieder wurden Visionen formuliert und halbherzige Konzepte entworfen, die dann augenscheinlich nicht mal konsequent umgesetzt wurden. Spätestens seit 2020 half der Steuerzahler auch tatkräftig mit, dass vor allem in kleineren Städten, wo der „Karstadt“ oder der „Kaufhof“ noch eine Ankerfunktion hat, nicht das Licht ausgeht. Gebracht hat es wenig.
Regionale Einheiten sollten mehr Macht bekommen
Allein die Idee im neuen Sanierungsplan, endlich regionalen Einheiten mehr Macht und Handlungsspielraum zu geben, könnte erfolgversprechend sein. Denn die Verantwortlichen vor Ort kennen die Wünsche ihrer Kunden besser als die Zentrale in Essen. Und sie kennen ihre Konkurrenz ganz genau, müssen aber anfangen, nach Jahren der Vorgaben der Zentrale unternehmerisch zu denken.
Dieser Schritt ist richtig und er erfordert einen Kulturwandel. Angesichts der nach wie vor schwierigen Situation und der Krisenerprobtheit der Belegschaft könnte das sogar schneller gelingen als gedacht.