Ende der Maestro-KarteWas sich bei den Banken im Kölner Raum am 1. Juli ändert

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Eine Bankkundin hebt mit ihrer Girokarte Bargeld von einem Geldautomaten ab.

Eine Bankkundin hebt mit ihrer Girokarte Bargeld von einem Geldautomaten ab.

Ab dem 1. Juli ist das Bezahlsystem Maestro größtenteils Geschichte. Die Banken im Kölner Raum gehen damit sehr unterschiedlich um, bei manchen gibt es Übergangsfristen.

Das, was die allermeisten EC-Karte nennen, heißt seit 2007 eigentlich Girocard. Fast alle Banken geben diese aus, fast jeder Deutsche hat sie in der Tasche. Was viele nicht wissen: Die Girocard funktioniert eigentlich nur in Deutschland. Deshalb gibt es als Zusatzfunktion Maestro, erkennbar am rot-blauen Doppelkreis-Logo.

Maestro ist ein Zusatzangebot von Mastercard für die Girocard, damit sie im Ausland eingesetzt werden kann. Langsam aber sicher wird die Maestro-Funktion in Girokarten abgeschafft. In einem ersten Schritt geben die meisten Banken ab 1. Juli keine neuen Karten mehr mit dieser Funktion heraus. Probleme mit Zahlungen und Abhebungen im Ausland soll es aber nirgendwo geben. Alte Maestro-Karten gelten grundsätzlich bis zum Ende des aufgedruckten Ablaufdatums weiter. Als Nachfolge für Auslandszahlungen gibt es entweder andere Debitkarten verschiedener Anbieter oder Übergangsfristen. Wir haben erfragt, wie die Banken der Region mit dem Maestro-Aus umgehen.

Commerzbank

Trotz Maestro-Aus hält die Commerzbank an der Girocard fest. „Und wir werden die Girocard auch ab Sommer 2023 unseren Kunden weiterhin anbieten. Die Maestro-Funktion bleibt bis zum Ablauf der Karte bestehen. Im abgelaufenen Kartentausch wurden Girocards erneut mit dem Maestro-Logo ausgegeben. Somit ist eine Laufzeit bis mindestens Dezember 2026 sichergestellt“, sagte eine Commerzbank-Sprecherin. Neukunden und Kunden, die eine Ersatzkarte wünschten, erhielten derzeit trotz der angekündigten Abschaffung weiter die Girocard mit dem Maestro-Logo. Zum neuen Co-Badge, also einem Logo auf der Karte nach dem Maestro-Aus zum Zahlen im Ausland, wollte sie sich noch nicht äußern.

Deutsche Bank und Postbank

Nach Angaben von Sprechern der Schwesterinstitute gibt es für Kunden „kurzfristig keine Änderungen“. „Die aktuell ausgegebenen Karten sind unverändert gültig und können wie gewohnt eingesetzt werden“, so die Sprecherin auf Anfrage. Neben der herkömmlichen Girocard bietet die Deutsche Bank seit 2016 auch die Deutsche Bank Card Plus (Mastercard Debit) an. „Die Deutsche Bank Card Plus vereint die Leistungen einer Girokarte mit den Vorteilen einer klassischen Kreditkarte. So kann die Deutsche Bank Card Plus im Internet für Online-Einkäufe, sowie im In- und Ausland an allen Mastercard-Akzeptanzstellen genutzt werden“, heißt es weiter. Analog gelte das für die Postbank Card Plus.

Kreissparkasse Köln

Noch gültige Girocards mit dem Maestro-Logo funktionieren auch weiterhin, heißt es von der Kreissparkasse, selbst dann, wenn ihre Laufzeit (steht auf der Karte) noch bis 2027 dauert. Für Auslandszahlungen stattet die Bank seit dem 19. Juni alle neuen Girokarten mit der Zusatzfunktion „Debit Mastercard“ aus. Sie wird zusätzlich – wie eine Kreditkarte – mit einer 16-stelligen Kartennummer ausgestattet und ist daher auch für Einkäufe im Internet einsetzbar. Der Preis der Karte bleibt mit zwölf Euro im Jahr unverändert.

PSD Bank West

Die PSD-Bank bietet seit mehreren Jahren kein Maestro, sondern setzt auf das Co-Badge V-Pay. Mit einer V-Pay-Karte kann in den meisten Ländern Europas Bargeld bezogen und bargeldlos bezahlt werden. Akzeptiert wird die V-Pay-Karte dort, wo das entsprechende Logo angebracht ist.

Sparda-Bank West

Bankkarten, die 2023 oder 2024 ablaufen, wurden bereits ausgetauscht, sofern besteht bis Ende 2024 für Kunden kein Handlungsbedarf. „Bestandskunden erhalten bei einem Kartentausch bis auf Weiteres eine neue Co-Badge Girocard-Maestro-Karte, ebenso wie unsere Neukunden“, so eine Sprecherin. In den nächsten zwei Jahren arbeite man an einem Nachfolgeprodukt, das Zahlungen im Ausland und Internetzahlungen ab 2025 gewährleisten könne. Damit ist die Sparda-Bank neben der Commerzbank das zweite Kreditinstitut, das offensichtlich für Maestro eine Übergangsvereinbarung hat.

Sparkasse Köln-Bonn

Die Sparkasse Köln-Bonn stellt Kontokarten auf das neue Zahlverfahren Visa Debit um, wie sie diese Woche mitteilte. Ähnlich wie bei Mastercard Debit kann mit einer 16-stelligen Nummer im Internet gezahlt werden. Wie bislang und bei allen Debitkarten wird der Betrag direkt vom Konto abgebucht. 

Sparkasse Leverkusen

Die Sparkasse Leverkusen setzt pünktlich zum 1. Juli auf die Debit-Karte von Mastercard. Deren Logo prangt auf allen neuen Girokarten. Alte Karten bleiben so lange gültig und mit Maestro funktionsfähig, wie es auf der Karte steht.

Volksbank Köln-Bonn

Die Volksbank Köln Bonn hat nach eigenen Angaben keine Maestro-Karten im Einsatz, sondern nutzt VPay. „Daher sind wir von der Umstellung derzeit nicht betroffen“, so ein Sprecher. VPay ist ein Debitkartensystem von Visa. 

Volksbank Oberberg

Wie bei den anderen Banken sind die Maestro-Karten bis Laufzeitende gültig. Dann setzt auch die Volksbank Oberberg auf die Debit Mastercard-Funktion auf der Girokarte mit inkludierter Online-Funktion.

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