Strafe zahlen für das eigene Vermögen?Check der Banken und Sparkassen in der Region
Köln – Immer mehr vermögende Privatkunden müssen bei ihren Banken und Sparkassen Strafzinsen auf ihre Guthaben zahlen. Fast alle Geldhäuser sind mittlerweile dazu übergegangen, die Gebühren, die sie für bei der Europäischen Zentralbank geparkte Gelder zahlen müssen, an ihre Kunden weiterzugeben. Ein Überblick über die Konditionen in der Region:
Deutsche Bank
Die Deutsche Bank nimmt seit 18. Mai 2020 Verwahrgelder in Höhe von 0,5 Prozent bei Neuverträgen für Einlagen jenseits eines Freibetrags von 100.000 Euro je Giro- oder Tagesgeldkonto. „Bereits bestehende Kontoverträge sind davon nicht betroffen“, sagte ein Sprecher.
Commerzbank
Ab dem 1. Juli 2020 galt für Neukunden noch ein Freibetrag in Höhe von 250.000 Euro. Seit dem 1. Oktober 2020 gelten für Neukunden nur noch Freibeträge in Höhe von 100.000 Euro. Oberhalb dessen gilt ein Verwahrentgelt in Höhe von 0,5 Prozent. „Bei Bestandskunden gilt, dass die Höhe des Entgeltes immer individuell im Kundengespräch vereinbart wird“, sagt ein Sprecher.
Postbank
Für neu eröffnete Konten wird oberhalb eines Freibetrags von 100.000 Euro ein Strafzins von 0,5 Prozent erhoben. Für Bestandskunden gelte, dass Verwahrentgelte nur dann erhoben werden können, wenn dies separat mit dem Kunden vereinbart wurde, so ein Sprecher.
ING
Auch die Direktbank verlangt 0,5 Prozent ab 100.000 Euro auf Giro- und Tagesgeldkonten, die ab dem 4. November 2020 eröffnet wurden.
GLS Gemeinschaftsbank
Die nach eigenen Angaben erste Ökobank der Welt bittet ihre Kunden ebenfalls zur Kasse und zwar mit 0,5 Prozent ab 250.000 Euro.
Ethikbank
Das Geldinstitut, das weder Kriegswaffen noch Tierversuche finanziert, verlangt nur 0,4 Prozent, dafür aber schon ab 100.000 Euro.
Kreissparkasse Köln
Für private Anleger, die über ein Guthaben von mehr als 250.000 Euro auf ihrem Giro- oder Tagesgeldkonto verfügen, soll ab 2021 über eine Vereinbarung für ein Verwahrgeld in Höhe von 0,5 Prozent gesprochen werden, sagte ein Sprecher der Kreissparkasse. Für Neukunden gilt ein Freibetrag bis 100.000 Euro.
Sparkasse Köln-Bonn
Derzeit noch Strafzinsen ab einem Vermögen von 500.000 Euro für Bestandskunden. Aber ab 2021 für Neu- und Bestandskunden mit Vermögen über 100.000 Euro 0,5 Prozent.
Volksbank Köln Bonn
Neukunden zahlen ab 100.000 Euro 0,5 Prozent, Bestandskunden nach individueller Vereinbarung ab 500.000 Euro.
Sparda-Bank West
Die einzige Bank der Befragung, die derzeit noch keine Strafzinsen fordert. Aber man denke darüber nach, so eine Sprecherin.
Volksbank Rhein-Erft-Köln
Ab 1. Januar 2021 werden 0,5 Prozent Strafzinsen erhoben. Das gilt für Tagesgeldkonten bereits ab 50.000 Euro, beim Girokonto ab 10.000 Euro. Für Sparbücher, die nicht mit Negativzinsen belegt werden dürfen, bittet die Bank um Umwandlung in ein Tagesgeldkonto.
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Volksbank Euskirchen
Seit dem Februar erhebt das Institut Strafzinsen für Neu- und Bestandskunden ab Einlagen von mehr als 100.000 Euro, sagt Vorstand Hans-Jürgen Lembicz. Der Freibetrag kann auf einem Giro- oder einem Tagesgeldkonto in Anspruch genommen werden. Wird der Freibetrag auf einem Tagesgeldkonto gewünscht, gibt es einen zusätzlichen Freibetrag auf dem Girokonto von 10.000 Euro. Eheleute könnten somit einen Freibetrag von insgesamt 220.000 Euro nutzen, sagt Lembicz. Die Höhe des Strafzinses liege entsprechend den EZB-Sätzen bei 0,5 Prozent.
Kreissparkasse Euskirchen
Wie bei der Volksbank Rhein-Erft-Köln sind private Kunden am stärksten betroffen. Wer seit dem 27. Januar 2020 ein Konto hat, muss 0,5 Prozent bereits ab einem Vermögen von 50.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto sowie ab 10.000 Euro auf dem Girokonto bezahlen.