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Strafe zahlen für das eigene Vermögen?Check der Banken und Sparkassen in der Region

Lesezeit 3 Minuten

Die Türme der Deutschen Bank und der Sparkassen in Frankfurt.

Köln – Immer mehr vermögende Privatkunden müssen bei ihren Banken und Sparkassen Strafzinsen auf ihre Guthaben zahlen. Fast alle Geldhäuser sind mittlerweile dazu übergegangen, die Gebühren, die sie für bei der Europäischen Zentralbank geparkte Gelder zahlen müssen, an ihre Kunden weiterzugeben. Ein Überblick über die Konditionen in der Region:

Deutsche Bank

Die Deutsche Bank nimmt seit 18. Mai 2020 Verwahrgelder in Höhe von 0,5 Prozent bei Neuverträgen für Einlagen jenseits eines Freibetrags von 100.000 Euro je Giro- oder Tagesgeldkonto. „Bereits bestehende Kontoverträge sind davon nicht betroffen“, sagte ein Sprecher.

Commerzbank

Ab dem 1. Juli 2020 galt für Neukunden noch ein Freibetrag in Höhe von 250.000 Euro. Seit dem 1. Oktober 2020 gelten für Neukunden nur noch Freibeträge in Höhe von 100.000 Euro. Oberhalb dessen gilt ein Verwahrentgelt in Höhe von 0,5 Prozent. „Bei Bestandskunden gilt, dass die Höhe des Entgeltes immer individuell im Kundengespräch vereinbart wird“, sagt ein Sprecher.

Postbank

Für neu eröffnete Konten wird oberhalb eines Freibetrags von 100.000 Euro ein Strafzins von 0,5 Prozent erhoben. Für Bestandskunden gelte, dass Verwahrentgelte nur dann erhoben werden können, wenn dies separat mit dem Kunden vereinbart wurde, so ein Sprecher.

ING

Auch die Direktbank verlangt 0,5 Prozent ab 100.000 Euro auf Giro- und Tagesgeldkonten, die ab dem 4. November 2020 eröffnet wurden.

GLS Gemeinschaftsbank

Die nach eigenen Angaben erste Ökobank der Welt bittet ihre Kunden ebenfalls zur Kasse und zwar mit 0,5 Prozent ab 250.000 Euro.

Ethikbank

Das Geldinstitut, das weder Kriegswaffen noch Tierversuche finanziert, verlangt nur 0,4 Prozent, dafür aber schon ab 100.000 Euro.

Kreissparkasse Köln

Für private Anleger, die über ein Guthaben von mehr als 250.000 Euro auf ihrem Giro- oder Tagesgeldkonto verfügen, soll ab 2021 über eine Vereinbarung für ein Verwahrgeld in Höhe von 0,5 Prozent gesprochen werden, sagte ein Sprecher der Kreissparkasse. Für Neukunden gilt ein Freibetrag bis 100.000 Euro.

Sparkasse Köln-Bonn

Derzeit noch Strafzinsen ab einem Vermögen von 500.000 Euro für Bestandskunden. Aber ab 2021 für Neu- und Bestandskunden mit Vermögen über 100.000 Euro 0,5 Prozent.

Volksbank Köln Bonn

Neukunden zahlen ab 100.000 Euro 0,5 Prozent, Bestandskunden nach individueller Vereinbarung ab 500.000 Euro.

Sparda-Bank West

Die einzige Bank der Befragung, die derzeit noch keine Strafzinsen fordert. Aber man denke darüber nach, so eine Sprecherin.

Volksbank Rhein-Erft-Köln

Ab 1. Januar 2021 werden 0,5 Prozent Strafzinsen erhoben. Das gilt für Tagesgeldkonten bereits ab 50.000 Euro, beim Girokonto ab 10.000 Euro. Für Sparbücher, die nicht mit Negativzinsen belegt werden dürfen, bittet die Bank um Umwandlung in ein Tagesgeldkonto.

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Volksbank Euskirchen

Seit dem Februar erhebt das Institut Strafzinsen für Neu- und Bestandskunden ab Einlagen von mehr als 100.000 Euro, sagt Vorstand Hans-Jürgen Lembicz. Der Freibetrag kann auf einem Giro- oder einem Tagesgeldkonto in Anspruch genommen werden. Wird der Freibetrag auf einem Tagesgeldkonto gewünscht, gibt es einen zusätzlichen Freibetrag auf dem Girokonto von 10.000 Euro. Eheleute könnten somit einen Freibetrag von insgesamt 220.000 Euro nutzen, sagt Lembicz. Die Höhe des Strafzinses liege entsprechend den EZB-Sätzen bei 0,5 Prozent.

Kreissparkasse Euskirchen

Wie bei der Volksbank Rhein-Erft-Köln sind private Kunden am stärksten betroffen. Wer seit dem 27. Januar 2020 ein Konto hat, muss 0,5 Prozent bereits ab einem Vermögen von 50.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto sowie ab 10.000 Euro auf dem Girokonto bezahlen.