Schwere Schäden am Netz4800 Netcologne-Anschlüsse in der Region sind noch gestört
Köln – Eine Woche nach dem verheerenden Unwetter in der Region hat der Kölner Telefon- und Internetanbieter Netcologne am Donnerstag Bilanz zu den Schäden an seiner Netz-Infrastruktur gezogen: So seien mehr als die Hälfte der betroffenen rund 10.000 Kundenanschlüsse seit Montag wieder ans Netz gebracht worden. Rund 4800 Anschlüsse seien jedoch weiter gestört.
Entstörung dauert zum Teil noch Wochen
Ein kleinerer Teil von etwa 600 Anschlüssen liegt im Bereich der Tochtergesellschaft Netaachen, die in den Kreisen Aachen, Düren und Heinsberg aktiv ist. Die meisten Schäden gibt es jedoch im Stammgebiet von Netcologne. Besonders betroffen sind demnach noch immer Euskirchen, Erftstadt und Leichlingen. Hier werde die Entstörung aufgrund der Schwere der Schäden „zum Teil noch mehrere Wochen andauern“, heißt es in einer Mitteilung.
„Die Schäden in den betroffenen Gebieten sind zum Teil erheblich, Kabel müssen repariert, Technikgehäuse vollständig neu aufgebaut werden und einige Technikstandorte sind aufgrund des Hochwassers vollständig zerstört“, heißt es weiter. Netcologne-Techniker seien im gesamten Versorgungsgebiet in Sonderschichten im Einsatz und kümmerten sich um den Austausch und die Reparatur der beschädigten Technikkomponenten, schreibt Netcologne.
Schäden noch nicht ganz erfasst
Zudem gebe es noch immer Bereiche, in denen die Schäden bislang nicht erfasst werden konnten. So seien die Technikstandorte im verwüsteten und abgesperrten Erftstädter Ortsteil Blessem für Netcologne weiterhin nicht anfahrbar. Probleme bereite derweil auch noch die Stromversorgung, die in einigen Bereichen nicht wiederhergestellt sei: „Hier ist ein Zeitrahmen für die Entstörung weiterhin nicht absehbar.“
Netcologne hat für betroffene Kundinnen und Kunden eine Sonder-Hotline eingerichtet: Für Privatkunden lauten die Nummern 0221-2222434 oder 0800-22228100. Geschäftskunden können die 0221-2222478 anrufen.
Monate für Wiederaufbau des Festnetzes
Die Deutsche Telekom berichtet unterdessen, dass 90 Prozent der insgesamt rund 300 zwischenzeitlich ausgefallenen Mobilfunkstandorte des Unternehmens wieder am Netz sind. Zerstörte Glasfaserleitungen seien an vielen Stellen durch Richtfunk ersetzt werden. Teilweise funktionierten aktuell jedoch nur Anrufe und SMS, die Nutzung des mobilen Internets hingegen nicht. Die Telekom spricht in diesem Zusammenhang von mobiler Grundversorgung.
Darüber hinaus werde der Wiederaufbau des Festnetz mehrere Monate dauern, teilte eine Sprecherin mit. Kundinnen und Kunden der Telekom aus betroffenen Gebieten erhalten aktuell unlimitierte Datenvolumen, auch Vodafone und Telefónica (O2) leisten bereits Unterstützung in ähnlicher Form.
Techniker rund um die Uhr im Einsatz
Ein Vodafone-Sprecher sagte, im Katastrophengebiet in NRW und Rheinland-Pfalz sei noch eine niedrige fünfstellige Zahl von Haushalten vom Telefon und Internet über Festnetz abgeschnitten. Vodafone-Techniker arbeiteten auch deshalb seit einer Woche rund um die Uhr, um immerhin die Mobilfunkstationen zu reparieren und wieder ans Laufen zu bringen, sagte der Sprecher: „Aktuell funken in den Krisenregionen wieder mehr als 90 Prozent der Standorte.“
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97 Prozent der Mobilfunk-Kunden hätten zumindest wieder einen Basis-Empfang. Vodafone und die anderen Netzbetreiber haben mobile Funkstationen ins Krisengebiet gebracht, um Funklöcher wieder zu versorgen. „Möglichst noch in dieser Woche“ soll das Vodafone-Mobilfunknetz wieder für alle funktionieren.
Telefónica berichtet, dass inzwischen rund 85 Prozent der ursprünglich ausgefallenen Anlagen seines O2-Netzes wieder in Betrieb seien. Auch Telefónica hat rund um die Uhr Techniker im Einsatz, um die Schäden zu beheben.