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NRW-Bank zieht BilanzFörderzusagen für Wohneigentum haben sich in Köln verdoppelt

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Wohnhäuser und Wohnungen mit Balkonen in Lindenthal am Stadtwald.

Die Wohnraumförderung der NRW-Bank ist seit Jahresanfang landesweit um fast 50 Prozent gewachsen. In Köln haben sich die Förderzusagen verdoppelt. (Symbolbild)

Die Wohnraumförderung der NRW-Bank ist seit Jahresanfang landesweit um fast 50 Prozent gewachsen. Wie es ist Köln und der Region aussieht - und warum gerade jetzt so viele Menschen zinsgünstige Kredite bekommen.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß, doch diejenigen, die ein Haus sanieren oder neu bauen möchten, müssen dafür tief in die Tasche greifen. Umso beliebter sind die Förderprogramme der landeseigenen NRW-Bank, die Kredite mit niedrigen Zinsen, langen Laufzeiten und geringer Tilgung vergibt. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 hat die NRW-Bank eigenen Angaben zufolge Fördermittel in Höhe von rund 7,1 Milliarden Euro vergeben - rund ein Drittel davon entfiel auf die Programme zur Wohnraumförderung. Während das gesamte Neuzusagevolumen nahezu gleich blieb (Vorjahr: 7,0 Milliarden Euro), wuchs die Wohnraumförderung um fast 50 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,6 Milliarden Euro).

Höhere Einkommensgrenzen treiben die Nachfrage

Besonders stark fiel das Wachstum im Wohneigentumsprogramm aus, das den Bau und Erwerb von Wohneigentum zur Selbstnutzung finanziert. Hier hat die NRW-Bank in den ersten neun Monaten dieses Jahres 262 Millionen Euro zugesagt - im Vorjahr waren es nur 15,5 Millionen Euro. „Das große Plus erklärt sich einerseits durch verbesserte Konditionen wie höhere Einkommensgrenzen, neue Laufzeitmodelle und weitere Zinsvergünstigungen. Andererseits ist das Programm seit diesem Jahr in zusätzlichen Online-Plattformen vertreten, sodass mehr Vermittler von Baufinanzierungen darauf zugreifen können“, erklärt die Förderbank in einer Mitteilung.

Noch stärker fällt der Anstieg bei den Fördermitteln für nachhaltiges Wohnen aus, also für den Bau oder die Sanierung für Gebäude, die besonders nachhaltig und effizient sind. In diesem Segment vergab die NRW-Bank bis einschließlich September 226,6 Millionen Euro, nach 6,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. „Hintergrund für diese deutliche Steigerung ist, dass das Programm zeitweise mit einem sehr günstigen Zins ausgestattet wurde, um den zwischenzeitlichen Stopp der Bundesförderung zu überbrücken“, heißt es von der NRW-Bank. Am Jahresanfang war die Förderbank für die KfW in die Bresche gesprungen, nachdem deren Topf im bundesweiten Förderprogramm für klimafreundlichen Wohnungsbau leer war.

Doppelt so viele Förderzusagen in Köln

Diese Tendenz zeigt sich auch in Köln und der Region. Die NRW-Bank hat 2,29 Millionen Euro im Rahmen von zinsgünstigen Krediten an Kölnerinnen und Kölner vergeben, die ein Haus bauen wollen und unter einer gewissen Einkommensgrenze liegen. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Und auch bei nachhaltigen Gebäuden hat sich das Neuzusagevolumen auf 1,34 Millionen Euro verdoppelt. Spitzenreiter ist allerdings der Rhein-Sieg-Kreis: Hierhin flossen Förderzusagen in Höhe von 8,36 Millionen Euro in Bau- oder Sanierungsvorhaben effizienter Wohnhäuser.

Der größte Teil der landesweiten Förderung entfällt auf den Bereich Infrastruktur und Kommunen. 2,9 Milliarden Euro sagte die NRW-Bank in den ersten neun Monaten zu, und damit neun Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders nachgefragt waren die Programme zur Finanzierung von Schulmodernisierungen (plus 97 Prozent) und für Flüchtlingsunterkünfte (plus 36 Prozent). An Unternehmen und Gründer gingen bislang insgesamt 1,9 Milliarden Euro, 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit setze sich die bereits seit einigen Quartalen zu beobachtende Normalisierung des Fördergeschäftes auf das Vor-Corona-Niveau fort.