Die Hälfte aller in Köln Beschäftigten pendelt aus dem Umland. Doch zwei Städte aus der Region sind bei Pendlern noch beliebter.
PendlerstatistikWo die Menschen aus Köln und der Region arbeiten
In Köln wohnen rund 1,09 Millionen Menschen – und an Werktagen wird die Stadt noch einmal deutlich voller. Rund 306.000 Menschen und damit die Hälfte aller hier Beschäftigten sind im Jahr 2023 aus dem Kölner Umland in die Stadt gekommen, um hier zu arbeiten. Im Gegenzug verließen nur knapp 139.000 Kölner ihren Wohnort, um zur Arbeit zu gelangen. Köln zählt damit zu den top fünf der beliebtesten Arbeitsmarktzentren bundesweit, zeigt eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, die auf Daten der Bundesagentur für Arbeit beruht.
Bergisch-Gladbach verzeichnet die meisten Einpendler
Die höchste Einpendlerquote in der Region hat allerdings Bergisch Gladbach: In der Stadt arbeiteten 2023 insgesamt 35.100 Menschen, 62 Prozent von ihnen wohnten nicht dort. Dennoch dürfte es in der Stadt tagsüber eher leerer geworden sein, denn während 21.800 Menschen zur Arbeit nach Bergisch Gladbach fuhren, verließen knapp 29.000 Bergisch-Gladbacher die Stadt, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen.
Auch Leverkusen ist eine Pendler-Stadt. 57 Prozent der insgesamt 66.100 Beschäftigten am Chemiestandort kamen im vergangenen Jahr nicht aus Leverkusen. Hier glichen sich Ein- und Auspendler nahezu aus: Während 38.000 Menschen zum Arbeiten in die Stadt kamen, verließen sie 37.600 Beschäftigte für ihre Arbeit.
Im gesamten Bundesgebiet pendelten im Jahr 2023 20,48 Millionen Deutsche zur Arbeit – das sind etwa 140.000 Beschäftigte mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Pendler blieb mit knapp 60 Prozent hingegen stabil, da sich auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber 2022 erhöht hat. Pendler-Hochburg ist übrigens München: Im Jahr 2023 wohnten rund 455.000 der dort Beschäftigten außerhalb der Stadtgrenzen.
Kölner fahren rund 14 Kilometer bis zur Arbeit
Im Schnitt legte 2023 jeder Pendler 17,2 Kilometer zurück, um zu seinem Arbeitsplatz zu gelangen. Besonders viele Kilometer fuhren Menschen auf dem ostdeutschen Land: Im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland pendeln Beschäftigte im Schnitt 27,4 Kilometer zur Arbeit, in Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern sind es 27,3 Kilometer und im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt sind es 27 Kilometer.
Die Menschen aus Köln und der Region haben hingegen deutlich geringere Distanzen zu überwinden. 14,2 Kilometer legte jeder Pendler aus Köln im vergangenen Jahr durchschnittlich bis zum Arbeitsplatz zurück. Den kürzesten Arbeitsweg hatten 2023 Menschen aus Bonn (13,9 Kilometer), den längsten die Euskirchener (24,6 Kilometer).
7,13 Beschäftigte hatten im vergangenen Jahr einen Arbeitsweg von mehr als 30 Kilometern, knapp vier Millionen Menschen mehr als 50 Kilometer und 2,28 Millionen mehr als 100 Kilometer. Hier zeigt sich auf eine Einschränkung der Daten: Die Zahlen stellen nur Wohn- und Arbeitsort gegenüber. Wie oft und mit welchem Verkehrsmittel die Menschen den Weg tatsächlich zurücklegen, ist nicht bekannt – gerade durch Home-Office dürften die tatsächlichen Pendelzahlen pro Werktag deutlich abweichen.