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Wieder Baustellen im Großraum KölnDer heiße Bahn-Herbst beginnt schon Ende August

Lesezeit 5 Minuten
Der Innenraum des Kölner Hauptbahnhofs ist ohne Züge zu sehen.

Es fährt kein Zug nach irgendwo: Wie hier Mitte Juni 2023 wird es im Kölner Hauptbahnhof in der Nacht zum 28. September ab 21 Uhr aussehen.

Der Kölner Hauptbahnhof und der Bahnhof Köln Messe/Deutz sind in der Nacht vom 27. auf den 28. September zwischen 21 und 5 Uhr erneut komplett gesperrt.

Es ist immer das gleiche Trostpflaster, das die Deutsche Bahn im Großraum Köln Pendlern und Fernreisenden anbieten kann, wenn der Betrieb wegen Bauarbeiten mal wieder durcheinandergewirbelt wird. Diesmal kann man getrost sagen: Der heiße Herbst beginnt bereits am 23. August und endet vorerst am 11. Oktober. Vor allem auf der linken Rheinseite zwischen Köln und Bonn kommt es in dieser Zeit immer wieder zu Umleitungen, Zugausfällen und einem Ersatzverkehr mit Bussen.

Was ist da los? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Welche Baustellen erwarten uns diesmal?

Die Modernisierung gleich dreier Stellwerke geht weiter. Im Kölner Hauptbahnhof, auf der linken Rheinseite und in Bonn Bad-Godesberg werden die Anlagen mit neuer elektronischer Technik ausgestattet, die auch mit künftigen Technikgenerationen kompatibel sein sollen. Die Stellwerke bilden die Grundlage für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland. In ferner Zukunft sollen die Züge auf den wichtigen Strecken ohne Signale fahren, stattdessen untereinander kommunizieren.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Die meisten Arbeiten können zwar nachts erledigt werden, aber wenn es daran geht, neue Signale aufzustellen und Weichen zu modernisieren, muss der Betrieb eingestellt werden. „Uns ist bewusst, dass wir unseren Kunden mit den vielen Bauarbeiten viel zumuten. Zu den notwendigen Investitionen in die starke Schiene gehören auch die Modernisierung und Digitalisierung der Stellwerkstechnik. Insofern sind die Bauarbeiten unabdingbar und ein wichtiger Beitrag der DB zur Verkehrswende“, so Jens Schäfer, Leiter der Infrastrukturprojekte im Knoten Köln bei DB InfraGO. Insgesamt steckt die Bahn rund 325 Millionen Euro in die Stellwerks-Projekte.

Was bedeutet das für die Reisenden im Fernverkehr?

Es wird mehrere Bauphasen geben. Von Freitag, 23. August, 21 Uhr, bis Montag, 26. August, 5 Uhr, ist die Strecke zwischen Köln und Bonn gesperrt. Die Züge der ICE-Linie Koblenz/Bonn – Köln – Wuppertal – Dortmund – Hannover – Berlin fahren nur von und bis Köln.

Fernzüge zwischen Koblenz und Köln werden über die rechte Rheinseite umgeleitet. Dabei entfallen die Halte in Andernach, Remagen, Bonn Hbf und Köln Hbf. Dafür halten die Züge in Köln Messe/Deutz, IC-Züge zudem in Bonn-Beuel. Die Fahrzeit verlängert sich um rund zehn Minuten. Diese Züge werden bis zum 31. August (jeweils 21 bis 5 Uhr) umgeleitet. Grund hierfür sind nächtliche Bauarbeiten zwischen Koblenz und Bonn.

Von Freitag, 6. September, 21 Uhr, bis Freitag, 11. Oktober, 5 Uhr, fährt der Fernverkehr zwischen Köln und Koblenz erneut über die rechte Rheinseite. Es entfallen die Halte in Köln Hbf, Bonn Hbf, Remagen und Andernach. Ersatzweise halten die Züge in Köln Messe/Deutz, IC-Züge zudem in Bonn-Beuel.

Der beliebte ICE-Sprinter zwischen Bonn und Berlin, der nur in Köln und Berlin-Spandau hält, fährt am Freitag, 13. September, 5 Uhr nur von und bis Köln und wird ab 28. September komplett eingestellt.

Die Züge der ICE-Linie Koblenz – Bonn – Köln – Wuppertal – Dortmund – Hannover – Berlin starten bzw. enden ebenfalls von Freitag, 13. September, 5 Uhr bis einschließlich 27. September bereits in Köln, wodurch der Halt am Bonner Hauptbahnhof entfällt. Ab 28. September starten bzw. enden die Züge bereits in Wuppertal. In diesem Zeitraum entfällt zusätzlich der Halt am Kölner Hauptbahnhof.

Köln und Berlin sind währenddessen mit den Zügen einer zweistündlich verkehrenden ICE-Linie weiterhin direkt miteinander verbunden.

Doch das ist noch nicht alles. Von Montag, 23. September, bis Sonntag, 29. September starten und enden Züge nach und von Norddeutschland in Düsseldorf. Die ICE-Züge von bzw. nach Brüssel halten abweichend in Köln-Ehrenfeld. Einige Züge halten abweichend in Köln Messe/Deutz.

Bei all diesen Zügen entfällt der Halt am Kölner Hauptbahnhof. Teilweise entfallen zudem ICE-Züge zwischen Köln und Frankfurt, die normalerweise über die Schnellfahrstrecke fahren.

Bauarbeiten am Bahnhof Köln-West der DB-Tochter InfraGo für die neuen elektronischen Stellwerke im Bahnknoten Köln

Bauarbeiter hieven am Bahnhof Köln-West ein neues Signal für die neuen elektronischen Stellwerke im Bahnknoten Köln in die Höhe.

Und was ist mit dem Regionalverkehr?

Dort erwischt es vor allem die Pendler auf den Linien RE5, RE12, RE22 sowie RB24, 26,30 und 48. Von Freitag, 23. August, 21 Uhr bis Montag, 26. August, 5 Uhr werden zwischen Köln Hbf und Erftstadt sowie zwischen Köln Hbf und Brühl Schnellbusse ohne zusätzlichen Zwischenhalt statt Züge eingesetzt. Fahrgäste mit Ziel Köln West, Köln Süd, Hürth-Kalscheuren und Brühl-Kierberg werden auf das Angebot der lokalen Verkehrsbetriebe verwiesen.

Im Zeitraum von Freitag, 13. September, 5 Uhr bis Freitag, 11. Oktober, 21 Uhr kommt es zu weiteren Auswirkungen im Nahverkehr. Zwischen Bonn Hbf und Remagen wird an den Wochenenden sowie zusätzlich vom 23. bis 27. September ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. An vereinzelten Tagen kommt es zudem zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf bzw. zwischen Köln Hbf und Erftstadt zum Einsatz von Schnellbussen ohne zusätzlichen Zwischenhalt. Zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf verkehren außerdem Ersatzbusse mit Halten in Brühl, Sechtem und Roisdorf.

In den Nachstunden wird ein täglicher Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Hürth-Kalscheuren und Bonn Hbf sowie zwischen Bonn Hbf und Remagen eingerichtet.

Parallel kommt es im Zeitraum von Donnerstag, 19. September, 21 Uhr bis Montag, 7. Oktober, 21 Uhr aufgrund von Bauarbeiten zu zusätzlichen Fahrplanänderungen auf den Linien RE6, R 8, RE9, sowie RB 38 und RB 48.

In der Nacht von Freitag, 27. September, 21 Uhr auf Samstag, 28. September, 5 Uhr, wird der Kölner Hauptbahnhof und der Bahnhof Köln Messe/Deutz für sämtlichen Zugverkehr vollgesperrt. Dies betrifft auch die S-Bahn. Es wird ein umfangreicher Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Alternativ wird empfohlen nach Möglichkeit die Linien der KVB zu nutzen. Fahrgäste werden gebeten, für Fahrten in dieser Nacht deutlich mehr Zeit einzuplanen. Von nicht dringend notwendigen Fahrten von und nach Köln in dieser Nacht wird abgeraten.

Was sagt die Bahn zu diesem Bau-Paket?

Was sie immer sagt: „Uns ist bewusst, dass wir unseren Kunden mit den vielen Bauarbeiten viel zumuten. Zu den notwendigen Investitionen in die starke Schiene gehören auch die Modernisierung und Digitalisierung der Stellwerkstechnik. Insofern sind die Bauarbeiten unabdingbar und ein wichtiger Beitrag der DB zur Verkehrswende“, so Jens Schäfer, Leiter der Infrastrukturprojekte im Knoten Köln bei DB InfraGO.