Um Deutschlands Wirtschaft ist es laut IWF nicht gut bestellt. Der Grüne Wirtschaftsminister verbreitet dennoch Optimismus.
ARD-„Tagesthemen“Robert Habeck sieht trotz schlechter IWF-Prognose keinen Grund für „German Angst“
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose für Deutschland vor wenigen Tagen vorgelegt. Demnach schrumpft die Wirtschaft um 0,3 Prozent. Im April war der IWF noch von einem Rückgang um nur 0,1 Prozent ausgegangen. Die Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft korrigierte der IWF dagegen auf 3,0 Prozent nach oben.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht trotz der für Deutschland abgesenkten Prognose keinen Grund für „German Angst“. „Die Daten sind natürlich nicht gut“, sagte Habeck am Mittwochabend den ARD-„Tagesthemen“. Sie seien aber kein Grund für „German Angst“ und seien erklärbar.
Robert Habeck: Abhängigkeit von russischem Gas Grund für schlechte Konjunkturprognose
Habeck nannte als Grund vor allem die Abhängigkeit von russischem Gas, das zu höheren Preisen habe ersetzt werden müssen. Deswegen seien die Energiepreise in Deutschland höher. Deutschland sei eine Exportnation, sagte er überdies. „Unser Wachstum hängt immer daran, dass die Weltmärkte funktionieren.“
Habeck sprach in den „Tagesthemen“ auch von einer Phase des „Umbruchs“, in der sich das Land derzeit befinde. Die Umstellung werde aber gelingen, gab sich Habeck zuversichtlich. Die Standortbedingungen in Deutschland seien weiter „sehr gut“. Habeck hatte kurz zuvor das Ruhrgebiet besucht, wo in Oberhausen ein Werk zur Wasserstoffproduktion entsteht. In Duisburg rüstet Thyssenkrupp mithilfe von Milliardensubventionen seine Stahlproduktion von Erdgas auf grünen Wasserstoff um.
Deutschland ist der einzige G7-Staat, für den der IWF die Prognose vom Frühjahr nicht verbesserte. Als Grund nannte Robert Habeck die besondere Situation mit Russland. „Das haben andere Regionen so gar nicht gehabt, schon gar nicht die USA, aber auch Großbritannien oder Spanien. Die hatten faktisch kein russisches Gas“, so Habeck. (afp, red)