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Sorge um ExistenzGastgewerbe wegen Energiepreisen in der Krise

Lesezeit 3 Minuten

Außengastronomie in Köln

Köln – Die Energiekrise trifft auch das Gastgewerbe: Immer mehr Gastronominnen und Gastronomen sowie Hoteliers und Hotelières sorgen sich laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga um ihre Existenz. Energieverteuerungen im dreistelligen Bereich ließen sich nicht mehr durch Preisanpassungen und Einsparungen ausgleichen, klagt der Dehoga.

Für die Branche ist das die nächste große Krise. Während der Corona-Pandemie war sie eine der am stärksten belasteten Wirtschaftszweige: Während der Lockdowns mussten Hotels größtenteils schließen. Die Gastronomie durfte höchstens Speisen und Getränke zur Mitnahme anbieten. Anschließend waren es Platzeinschränkungen und die Zurückhaltung der Besucherinnen und Besucher, die der Branche finanzielle Einbußen bescherten – oder gar die Existenz kosteten.

Fast die Hälfte sorgt sich um Existenz

„Die aktuellen Belastungen für die Branche sind zu gewaltig, um sie allein der Branche zu überlassen“, sagt Patrick Rothkopf, Präsident des Dehoga Nordrhein-Westfalen. „Die Politik muss dafür sorgen, dass Energie fließt und bezahlbar bleibt. Das ist die Überlebensversicherung für das Gastgewerbe.“

Die steigenden Energiekosten träfen Restaurants, Kneipen, Caterer, Discotheken, Kantinen und Hotels mit voller Wucht und schürten erneut Unsicherheit in der Branche. In ihrer Existenz gefährdet sehen sich aktuell rund 42,7 Prozent der Gastronomen und Hoteliers in NRW, wie aus einer bundesweiten Umfrage des Dehoga hervorgeht. 330 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem NRW haben sich dem Branchenverband zufolge daran beteiligt.

Kompensierung schwierig

Der Umfrage nach seien zwei Dritteln der Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits Gaspreis-Steigerungen in Höhe von durchschnittlich 164 Prozent angekündigt worden, bei den Strompreisen seien es etwa 126 Prozent. Die Anpassungen sind allerdings noch nicht überall angekommen. So warten 36,3 Prozent der Befragten noch auf Ankündigungen zur Gasbepreisung, bei Strom sind es etwa 47,1 Prozent.

Dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Speisen beibehalten werden soll, begrüßt der Dehoga zwar. „Wenn sich die Energiekosten verdoppeln oder verdreifachen oder noch stärker ansteigen, was uns ja schon prognostiziert wird, kann das nicht über Preisanpassungen oder Energieeinsparungen im Betrieb kompensiert werden“, sagt Rothkopf aber.

Schlechter als im Vorkrisenjahr

Laut jüngsten Zahlen des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) stiegen zwar die Umsätze des Gastgewerbes im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat und auch im Vergleich zum Mai. Unter Berücksichtigung der aktuellen Preisentwicklungen liegen sie jedoch 12,2 Prozent unter denen des Junis im Vorkrisenjahr 2019. Das Umsatzminus der ersten Jahreshälfte im Vergleich zu 2019 beträgt gar 22,2 Prozent.

Rothkopf weist darauf hin, dass zudem auf die Kundschaft geachtet werden müsse. „Unsere Gäste haben ja ebenfalls mit der Inflation zu kämpfen. Die Möglichkeiten, die Preise zu erhöhen, sind endlich“, sagt er. Rothkopf fordert daher ein Hilfsprogramm der Politik – nicht nur für das Gastgewerbe, sondern für die gesamte Wirtschaft.

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Seit dem 30. August kommt dem Euskirchener eine weitere Aufgabe zu. Er wurde zur Spitze des Dehoga-Bundesausschusses für Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit gewählt. In seiner neuen Position weist er darauf hin, mit welchen anderen Herausforderungen die Branche zurzeit umgehen muss: Mit immer neuen klimapolitischen Verpflichtungen der Betriebe gingen auch damit verbundene neue Kosten einher. Rothkopf drängt daher auf die Verhältnismäßigkeit und Kostenverträglichkeit der Maßnahmen. Das gelte sowohl bei Konzepten zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen als auch bei der Einführung von Mehrwegsystemen.