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Sparkassen im RheinlandZahl der Filialen in der Region sinkt weiter deutlich

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Das Logo der Sparkasse

Köln – Die rheinische Sparkassen sind bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. Michael Breuer, Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands sprach bei der Vorlage der Zahlen für 2020 von einem „soliden Ergebnis“. Der Verband vertritt 29 Finanzinstitute in der Region mit insgesamt rund 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unter anderem die Sparkassen Aachen, Köln, Radevormwald-Hückeswagen, Wuppertal, Gummersbach, Düsseldorf, Essen, Oberhausen und Rhein-Lippe.

Präsident Breuer warnte mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen der Krise, dass es ungeachtet der staatlichen Hilfsprogramme zu höheren Kreditausfällen in Deutschland kommen werde. „Wie schwerwiegend die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Pandemie wirklich sind, werden wir erst in ein oder zwei Jahren wissen. Dass sie sehr groß sein werden, ist aber schon jetzt abzusehen.“Die wichtigsten Fakten im Überblick.

Der Geschäftsverlauf

Die Kundeneinlagen der rheinischen Sparkassen stiegen deutlich um 6,8 Prozent auf 139 Milliarden Euro. Es wurde mehr gespart, weil etwa Ausgaben für Reisen und andere Konsum-Bereiche entfielen.

Das Kreditgeschäft stieg um 4,4 Prozent auf 128,3 Milliarden Euro. Dabei wuchs der Bestand der Kredite an Unternehmen und wirtschaftlich Selbständige um 3,6 Mrd. Euro auf 67,5 Mrd. Euro. Die Sparkassen hätten den Fokus in der Pandemie vor allem auf kleinere und mittelständische Unternehmen mit Finanzbedarf gelegt.

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Mit Blick auf Darlehen für private Kunden gab es im vergangenen Jahr einen kräftigen Zuwachs mit einem Plus von 2,2 auf 51,5 Milliarden Euro. Das ging vor allem auf Krediten für den privaten Wohnungsbau zurück. „Die Immobilie gilt mehr denn je als sichere Wertanlage“, sagte Verbandsgeschäftsführer Thomas Pennartz.

Der Gesamtbestand privater Wohnungsbaukredite stieg auf 45,8 Milliarden Euro, die Zusagen zur Finanzierung des Wohnungsbaus verzeichneten ein Plus von 9,8 Prozent auf 13 Milliarden und erreichten einen neuen Rekordwert. Die Bilanzsumme aller Geldhäuser in der Region stieg auf 179,6 Milliarden Euro – ein Plus von 6,7 Prozent. Der Zinsüberschuss der rheinischen Sparkassen lag im vergangenen Jahr 2,4 Milliarden Euro und damit um 118 Millionen Euro oder 4,7 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Das Ergebnis vor Steuern sank um vier Prozent auf 439 Millionen Euro. Ein Grund dafür war, dass das Kreditgeschäft wegen Coronarisiken schlechter bewertet wurde als zuvor.

Negativzinsen

Wie nahezu alle Kreditinstitute bundesweit verlangen auch die Sparkassen in der Region von ihren Kunden bei hohen Einlagen Strafzinsen. Man habe sich lange dagegen gesträubt, sagte Präsident Breuer. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB ließe aber auch den Sparkassen keine andere Wahl. Insgesamt 40 Millionen Euro Strafzinsen mussten die Sparkassen im Rheinland im vergangenen Jahr an die Zentralbank bezahlen. Präsident Breuer forderte von der EZB eine Anhebung der Freibeträge für die Sparkassen.

Filialschließungen

2020 sank die Zahl der Filialen mit Personal um 58 auf 709. Dies waren vor allem kleine Standorte mit zwei bis drei Mitarbeitern.

„Viele Kunden sind im Laufe des Jahres zunehmend digitaler geworden“, sagte der Verbandsgeschäftsführer Pennartz. Mit Blick auf die Zeit seit dem Jahr 2010, als die Sparkassen noch 1151 Filialen hatten, sagte er: „Es gibt einen sukzessiven Rückbau.“ Dieser werde sich „im kleinen Stil“ fortsetzen, auch weil die Kosten für kleine Filialen überproportional hoch seien und nun mal immer mehr Kunden über das Telefon oder das Internet ihre Bankgeschäfte erledigten. Man setze auf größere Filialen mit spezialisierter Beratung – nach seiner Auffassung haben Änderungen im Filialnetz keine Nachteile für Kunden.

Digitalisierung

Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach kontaktlosem Bezahlen mit der EC-Karte nach oben schnellen lassen. Im Januar 2020 habe es auf diesem Wege noch neun Millionen digitale Kontakte gegeben, bei denen 251 Millionen Euro bezahlt wurden, so der Verband. Im Dezember des Jahres waren es hingegen schon 18 Millionen Kontakte mit einem Volumen von 609 Millionen Euro. Beim kontaktlosen Bezahlen muss man seine EC-Karte nicht in das Kartenlesegerät einführen, sondern hält sie nur nah dran. Auch die Nachfrage nach Online-Banking stieg an. Derzeit gibt es bei den rheinischen Sparkassen pro Monat 184 Millionen Kundenzugriffe über das Internet, das waren sechs Millionen mehr als vor der Corona-Krise.