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Strom und GasEnergieverband erwartet weitere Preissteigerungen

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Drehstromzähler

Berlin – Strom- und Gaskunden müssen sich in den kommenden Monaten auf weitere Preissteigerungen einstellen. Seit Jahresbeginn haben sich die durchschnittlichen Tarife für Haushalte sowie Industriekunden deutlich erhöht, wie aus einer Analyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht. Diese lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Grund ist die Weitergabe von extrem gestiegenen Großhandelspreisen.

Die Beschaffungskosten, die die Energieversorger für Strom und Gas zahlen müssen, seien in den vergangenen Monaten extrem gestiegen, so BDEW-Chefin Kerstin Andreae. Seit Beginn des vergangenen Jahres hätten sich die Großhandelspreise für Strom vervierfacht, die für Gas fast verfünffacht.

15,5 Prozent teurer als 2021

„Aufgrund langfristiger Beschaffungsstrategien der Energieversorger über mehrere Jahre kommen die Preisentwicklungen an den Großhandelsmärkten nur mit Verzögerung bei den Kundinnen und Kunden an“, so Andreae. „Je länger das Preisniveau hoch bleibt, desto mehr werden sich die Großhandelspreise jedoch in den Tarifen niederschlagen und diese auch auf längere Sicht beeinflussen.“ Seit dem Beginn der russischen Invasion der Ukraine habe sich die Lage an den Energiemärkten noch einmal verschärft.

Laut der BDEW-Analyse liegt der Durchschnitt der aktuellen Stromtarife für Haushaltskunden im bisherigen Jahresmittel bei 37,14 Cent pro Kilowattstunde. Das seien 15,5 Prozent mehr als im Jahresmittel 2021. Kleine und mittlere Industriekunden müssten 2022 im Durchschnitt bislang 31,36 Cent pro Kilowattstunde und damit fast 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr bezahlen.

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Für Gas zahlen demnach Haushalte in Einfamilienhäusern mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden derzeit durchschnittlich 13,77 Cent pro Kilowattstunde - fast doppelt so viel wie 2021, als das Jahresmittel bei 7,06 Cent lag. Etwa doppelt so viel zahlen müssten auch Haushalte in Mehrfamilienhäusern.

Andreae forderte weitere Entlastungen. Die Abschaffung der EEG-Umlage über die Stromrechnung ab Juli könne die extrem gestiegenen Beschaffungskosten nicht abfedern. So sollte die Bundesregierung zum Beispiel die Senkung der Stromsteuer auf das europäisch zulässige Mindestmaß und die Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas von 19 auf 7 Prozent prüfen. Zugleich sollte die Regierung stärker darüber informieren, wie Haushalte effizienter mit Energie umgehen und so Strom und Gas einsparen können.