AboAbonnieren

Motoren für MarineKölner Firma bestreitet Vorwurf der Russland-Lieferungen

Lesezeit 2 Minuten
Motorenbauer Deutz KRASNIQI

Hauptsitz des Kölner Maschinenhersteller Deutz AG in Eil 

Köln – Der Kölner Motorenhersteller Deutz AG hat die Vorwürfe, trotz eines Verbotes Motorentechnik an die russische Marine geliefert zu haben, bestritten. Mehrere deutsche Firmen sollen nach gemeinsamen Rercherchen des Recherchezentrums Correctiv, der Welt am Sonntag und dem lettischen Radiosender „Latvijas Radio“ sogenannte Dual-Use-Technologie, zu der auch Dieselmotoren zählen, geliefert haben. Seit 2014 ist der Verkauf dieser Technologie an das russische Militär aufgrund von EU-Sanktionen untersagt.

Ein Sprecher der Deutz AG sagte diesbezüglich gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Da ist überhaupt gar nichts dran. Unsere Motoren sind überhaupt keine Dual-Use-Technologie.“ Darüber hinaus lasse man sich auf Seiten der Deutz AG sogenannte Endverbleibserklärungen unterschreiben. Diese sollen sicherstellen, dass die gelieferte Technik am Ort der Lieferung verbleiben muss und die Nutzung der Technik immer zivil und niemals militärisch sei.

Schiffe sollen an Bombardierung der Ukraine beteiligt sein

Die deutschen Firmen sollen ihre Technik in den vergangenen Jahren an eine lettische Firma mit Sitz in Riga verkauft haben. Nach Angaben des Recherchenetzwerkes sollen einige der Firmen nicht gewusst haben, dass das Material weiter nach Russland geliefert wurde. Beweisen sollen dies Auswertungen von Daten der Handelsdatenbank „Importgenius“.

Schiffsnummern der russischen Marine sollen als Zweck in den Daten enthalten sein. Diese könne man mindesten zehn Schiffen zuordnen. Dazu zählen Korvetten der Bujan-M-Klasse, welche zurzeit an Bombardierungen der Ukraine beteiligt sein sollen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Eine Firma aus St. Petersburg soll Motorentechnik, wie zum Beispiel Dichtungen, Kraftstoffdurchflussmesser und Stahlkugellager sowie Dieselmotoren von mehreren deutschen Herstellern bezogen haben.

Die Deutz AG würde die Vorwürfe „bis vor Gericht bestreiten“. Das Unternehmen bestätigt an lettische Firmen verkauft zu haben aber mit eben jener Endverbleibserklärung und betont „niemals an das russische Militär geliefert zu haben“.