Umweltkatastrophe drohtGazprom verbrennt riesige Mengen deutsches Gas
Virolathi/Berlin – Russland verbrennt an der Gas-Pipeline Nord Stream 1 offenbar riesige Mengen an Erdgas, die ursprünglich für Deutschland bestimmt waren. Das geht aus Aufnahmen aus dem finnischen Virolathi nahe der finnisch-russischen Grenze hervor.
Nach Angaben des britischen Senders „BBC“ soll bereits seit Wochen eine ungewöhnlich hohe Flamme über der Kompressorstation in Portowaja zu sehen sein. Auch ein Flüssiggas-Terminal hatte der russische Staatskonzern Gazprom dort vor einigen Monaten errichten lassen.
Nord Stream 1: Gazprom kündigt weitere Wartungsarbeiten ab 31. August an
Die Aufnahmen sorgen in Deutschland für Unverständnis, nachdem Russland nicht nur den Gasfluss durch die für Deutschland wichtige Pipeline Nord Stream 1 auf 20 Prozent der maximalen Fördermenge gedrosselt hatte, sondern auch für den kommenden Mittwoch dreitägige Wartungsarbeiten angekündigt hatte.
Bereits im Juli war die Pipeline für mehrere Tage planmäßig abgeschaltet worden, Russland hatte zuvor den Gasfluss bereits auf bis zu 40 Prozent der maximalen Fördermenge reduziert. Gasverbrennung an einer Kompressorstation ist nichts Ungewöhnliches, allerdings erscheint die derzeit verbrannte Menge enorm hoch.
Der Energie-Branchendienst Rystad geht davon aus, dass täglich 4,34 Millionen Kubikmeter Erdgas in Portowaja verbrannt werden. Die Station war in den vergangenen Monaten bereits in die Schlagzeilen geraten, weil sich Betreiber Gazprom über das Fehlen einer in Kanada gewarteten Turbine beklagte. Die Turbine wird nach wie vor auf deutschem Boden gelagert, Russland habe einer Lieferung nicht zugestimmt.
Nord Stream 1: Gasverbrennung bei Portowaja sorgt für Umweltkatastrophe
Gazprom selbst äußerte sich nicht zur Gasverbrennung, Klimaaktivistin und Branchenexperten sorgen sich aber angesichts der hohen Gasmengen, die derzeit verbrannt werden, um eine Umweltkatastrophe nahe des Nordpol. Derzeit würden durch die verbrannten Mengen täglich mehr als 9000 Tonnen Kohlenstoffdioxid freigesetzt.
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Russland will mithilfe von Siemens-Technikern die letzte in Portowaja verbliebene Turbine ab Mittwoch warten, um laut eigenen Angaben den Gasfluss durch Nord Stream 1 weiter sicherzustellen. (shh)