Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

UrlaubDas sind die Trendziele in den Osterferien

Lesezeit 4 Minuten
Zwei Sonnenstühle stehen am Strand vor der Küste.

Die Türkei, Spanien und Ägypten zählen zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen.

Was die beliebtesten Reiseziele sind und wie man jetzt noch ein Schnäppchen machen kann.

An Ostern sehnen sich die Menschen nach dem ersten richtigen Urlaub. Für viele Reisende geht es in den Ferien ans Meer, allein 485.000 Passagiere erwartet der Flughafen Köln/Bonn. Was die beliebtesten Reiseziele sind und wie man jetzt noch ein Schnäppchen machen kann.

Welche Auslandsreiseziele sind die beliebtesten über Ostern?

Die holländische Nordseeküste ist traditionell ein Urlaubsfavorit der Rheinländer. Die Türkei, Spanien – insbesondere die Balearen – und Ägypten zählen laut dem Touristikunternehmen Tui zu den gefragtesten Reisezielen, wenn es um Flugreisen geht. Vor allem die türkische Riviera wird gerne angesteuert. „Die Türkei ist der ganz klare Preis-Leistungs-Sieger“, sagt Mario Bellingrodt vom Reisebüro Bellingrodt in Kerpen. Zwar seien Reisen in das Land seit der Pandemie teurer geworden, doch insbesondere Familien könnten sich den Urlaub nach wie vor leisten. „Ägypten ist bei uns im Reisebüro noch beliebter“, sagt Bellingrodt. Für beide Länder spreche das warme Wetter im Frühling und die All-inclusive-Angebote. „Den meisten unserer Kunden ist das Land an sich egal – solange die Temperaturen angenehm sind und sie das All-inclusive-Resort nicht verlassen müssen“, sagt Bellingrodt. Unter den Fernreisezielen liegen bei seinen Kunden die Vereinigten Arabischen Emirate und Thailand im Trend. Vom Flughafen Köln/Bonn aus fliegen über Ostern laut Airport auch viele Menschen nach Großbritannien und Italien.

Gibt es Reisewarnungen für bestimmte Ziele?

In einigen Städten in der Türkei gibt es aktuell Massenproteste gegen die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu und die türkische Regierung. Das Auswärtige Amt rät dazu, Großdemonstrationen und größere Menschenansammlungen zu meiden und in deren Umfeld äußerst vorsichtig zu sein. Seit 2017 wurden immer wieder deutsche Staatsbürger willkürlich festgenommen. Außerdem sind laut Auswärtigem Amt in Ankara, Istanbul, Izmir und anderen Städten durch die Proteste und Versammlungsverbote auf unabsehbare Zeit Straßen und U-Bahn-Stationen gesperrt. Zudem rät das Auswärtige Amt dringend von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zum Irak und zu Syrien in den Provinzen Şanlıurfa und Mardin sowie von Aufenthalten in den Provinzen Sırnak und Hakkâri ab. Auch für Ägypten besteht in Teilen eine Reisewarnung. Besonders betroffen sind laut Auswärtigem Amt folgende Gebiete: der Norden der Sinai-Halbinsel, das ägyptisch-israelische Grenzgebiet mit Ausnahme von Taba und die entlegenen Gebiete der Sahara einschließlich der Grenzgebiete zu Libyen und Sudan. Auch rät das Auswärtige Amt von unbegleiteten, individuellen Ausflügen und Überlandfahrten im Süden der Sinai-Halbinsel ab.

Was bieten die Flughäfen anlässlich der hohen Nachfrage?

Am 30. März startet am Flughafen Köln/Bonn der neue Sommerflugplan, in Düsseldorf ist er bereits in Kraft getreten. Von Köln aus werden dann zwölf Flughäfen in Spanien angeflogen und 13 in der Türkei. Nach Antalya und Mallorca soll es in der Hochsaison bis zu 80 Flüge pro Woche vom Flughafen Köln/Bonn geben, von Düsseldorf sogar bis zu 115 wöchentliche Verbindungen. Damit bleiben die beiden Destinationen die beliebtesten Ziele ab Düsseldorf. Auch Ägypten können Reisende von Düsseldorf aus mit Direktverbindungen nach Kairo, Marsa Alam und Sharm El Sheik und mit bis zu 25 wöchentlichen Abflügen nach Hurghada am Roten Meer ansteuern.

Die Hotelanlagen in Hurghada, Ägypten beinhaltet einen großen Swimmingpool und viele Sonnenliegen.

Im Reisebüro Bellingrodt buchen die Menschen häufig Reisen nach Ägypten.

Wie lassen sich jetzt noch Schnäppchen machen?

Der Reisekonzern Dertour und das Touristikunternehmen Tui raten, bei der Wahl des Abflughafens flexibel zu sein und etwa aus einem anderen Bundesland in den Urlaub zu fliegen. Außerdem sollte man sich laut Dertour nicht auf ein bestimmtes Hotel festlegen.

Haben die USA unter Donald Trump an Attraktivität verloren?

Nur wenige Menschen reisen laut Bellingrodt über die Osterferien in die USA. Das sei jedoch keine neue Entwicklung. „Die Flüge kosten etwa 1200 Euro. Für das Geld sind die Ferien den meisten Menschen zu kurz“, sagt Bellingrodt. Aber auch Donald Trumps Präsidentschaft führe dazu, dass weniger Menschen in dem Land Urlaub machen wollten. „Es gibt viele, die sagen: Amerika hätte mich eigentlich interessiert, aber mit Trump in der Regierung möchte ich da aktuell nicht hin.“

Viele Menschen sonnen sich am Strand vor der Hotelanlage Dar Djerba in Tunesien.

Tunesien bietet ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.

Was hat sich bei der Einreise in andere Länder geändert?

Ab dem 2. April muss jeder Tourist, der ins Vereinigte Königreich reisen will, eine Einreiseerlaubnis beantragen. Die kostet pro Person umgerechnet etwa 12 Euro und muss über die offizielle Website der britischen Regierung beantragt werden. Weil für Großbritannien aber seit dem Brexit ein Reisepass benötigt werde und das Wetter dort nicht sehr verlockend sei, halte sich die Nachfrage nach einem Urlaub im Vereinigten Königreich zumindest in seinem Reisebüro in Grenzen, sagt Bellingrodt. Der Flughafen Köln/Bonn erwartet rund 43.000 Passagiere, die über die Osterferien nach Großbritannien reisen. Damit liegt das Land auf Platz drei der Reiseziele des Flughafens Köln/Bonn, nach Spanien mit rund 124.000 und der Türkei mit rund 123.000 Fluggästen.

Der Badeort Alanya mit dem „Roten Turm“ liegt an der türkischen Mittelmeerküste.

Die Türkei ist ein beliebtes Ziel für die Osterferien - die Proteste in der Türkei veranlassten das Auswärtige Amt.

Wohin reisen die Deutschen am liebsten im eigenen Land?

In diesem Jahr planen 25 Prozent der Deutschen, ihren Urlaub im Inland zu verbringen, wie die Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Fur zeigt. Im vergangenen Jahr zählten Schleswig-Holstein, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Baden-Württemberg zu den beliebtesten Urlaubsgebieten. „Stadt und Land sind gleichermaßen begehrte Reiseziele“, sagt Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes.

Hoch im Kurs stünden aktuell bei den Deutschen sowohl Pauschalreisen als auch direkte Unterkunftsbuchungen. Als „Verkehrsmittel Nummer eins“ für eine Reise im Inland bezeichnet Kunz das Auto. „Vor Ort wird es dank des Deutschlandtickets oder nachhaltigerer Angebote an den Reisezielen auch oft stehen gelassen“, sagt der Tourismus-Experte. Außerdem gebe es immer mehr Tourismusorte in Deutschland, die Gästekarten inklusive ÖPNV anböten.