Die Netto-Filiale in Hellenthal-Blumenthal ist massiv beschädigt, ein Abbruch steht im Raum.
Copyright: Stephan Everling
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Köln/Euskirchen – Zahlreiche Lebensmittelgeschäfte in der vor zwei Wochen vom Hochwasser Region sind weiterhin geschlossen. Ortsweise kommt es zu Versorgungslücken der Bevölkerung: Bäckereien, Discounter und Supermärkte konnten aufgrund schwerer Schäden an Gebäuden oder der Inneneinrichtung noch immer nicht wieder öffnen.
Sechs Rewe-Märkte geschlossen
So teilt Rewe am Freitag mit, dass in der Region derzeit noch sechs Märkte der Kölner Handelskette geschlossen sind. Fünf von ihnen befinden sich im Kreis Euskirchen: zwei in Schleiden und jeweils einer in Bad Münstereifel, Euskirchen und Kall. Ebenfalls geschlossen bleibt auch der Rewe-Markt in Leverkusen-Opladen.
Nach der Zerstörung durch die Hochwasserkatastrophe baut der Rewe in Schleiden nun ein großes Zelt auf, in dem in wenigen Wochen der Verkauf starten soll.
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Ziel sei es, „unsere Standorte so schnell wie möglich wieder zu eröffnen“, sagt Rewe-Sprecher Andreas Krämer auf Anfrage. Auch wenn sich das Unternehmen in Gesprächen mit Gutachtern, Versicherungen und Vermietern befinde und von allen Seiten zügig agiert werde, sei noch nicht absehbar, wann die Filialen wieder öffnen.
Rewe prüft für die einzelnen Standorte derzeit Möglichkeiten, Alternativen anzubieten. Eine solche entsteht etwa im Schleidener Ortsteil Oberhausen: In einem großen Zelt auf dem Parkplatz wird ein Rewe-Markt aufgebaut, der für die Übergangszeit ein Komplettangebot bieten soll. Ab Mitte August können Kundinnen und Kunden dort auf 1250 Quadratmetern einkaufen. Zwar wird es nicht das Vollsortiment geben, doch auch eine Metzgereitheke und frische Brötchen sind Teil des Konzepts.
30 beschädigte Edeka-Märkte
Edeka spricht von 30 beschädigten Märkten in der Region Rhein-Ruhr, von denen die meisten aber schnell wieder eröffnen konnten, „bei einigen wird dies noch länger in Anspruch nehmen“. Wie lange betroffene Geschäfte voraussichtlich noch geschlossen bleiben, beantwortet Edeka am Freitag nicht.
Gleiches gilt für Aldi. Der Discounter sagt, 50 Filialen in NRW und Rheinland-Pfalz seien von Hochwasserschäden betroffen, darunter jedoch auch viele mit nur geringen Schäden. „Einige wenige Filialen, insbesondere in den Regionen Eifel und Aachen, waren stärker betroffen“, so Sprecherin Nastaran Amirhaji. „Dennoch sind wir auch hier aktuell optimistisch, in den nächsten Wochen wieder eröffnen zu können.“ Welche Geschäfte wie stark betroffen sind, möchte Aldi unterdessen nicht beantworten.
Ein Abriss steht im Raum
Im Kreis Euskirchen sind außerdem mehrere Netto-Discounter derzeit nicht geöffnet. Betroffen sind hier die Märkte in Bad Münstereifel, Dahlem und Hellenthal-Blumenthal. Letzterer ist massiv beschädigt, nach Informationen dieser Zeitung stehen gar der Abriss und ein anschließender Neubau im Raum.
In Erftstadt-Liblar im Rhein-Erft-Kreis müsse derweil der Real-Markt für mehrere Monate geschlossen bleiben, teilt das Unternehmen mit. Unter anderem stand die Tiefgarage – und damit Haustechnik und Energieversorgung – unter Wasser. Die Mitarbeiter würden bei vollen Bezügen freigestellt oder andernorts eingesetzt. (mit red)