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Vor den PfingstferienDiesel in Köln teurer als vor Steuerrabatt

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Tankstelle in Opladen

Köln – An Tag drei nach Einführung des steuerlichen Tankrabatts sind die Sprit-, insbesondere die Dieselpreise noch weiter gestiegen als am Donnerstag.

Eine Abfrage mehrerer Tank-Vergleichsportale durch den „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Freitagmittag ergab einen im Schnitt um weitere sieben Cent gestiegenen Dieselpreis als zum gleichen Zeitpunkt des Vortages. Am Vortag war der Preis bereits um neun Cent gestiegen. Am Freitag kostete ein Liter Diesel im zehn Kilometer Radius um Köln im Schnitt knapp 2,04 Euro. Am Mittwoch lag der Durchschnittspreis bei 1,89 Euro für Diesel. Benzin der Sorte Super E10 kostete in Köln am Freitag im Durchschnitt 1,96 Euro und damit auch deutlich mehr als am Vortag 1,90 Euro. 78 Tankstellen im Raum Köln nahmen mehr als zwei Euro für den Liter Diesel, die teuerste nahm 2,12 Euro. Gemessen wurden die Werte zwischen 11 und 17 Uhr auf verschiedenen Vergleichsportalen. Deren Daten beruhen auf Preisinformationen, die die Tankstellen regelmäßig an das Bundeskartellamt weitergeben, die diese wiederum den Portalen zur Verfügung stellen.

Kölner Sprit deutlich teurer als im Bundesschnitt

Bundesweit sind die Preise weit weniger hoch wie in Köln. Konkret kostete die Benzin-Sorte Super E10 am Freitag um 11.05 Uhr laut ADAC im bundesweiten Durchschnitt 1,917 Euro pro Liter. Das waren laut dem größten deutschen Verkehrsclub 2,7 Cent mehr als 24 Stunden zuvor. Diesel verteuerte sich um 2,4 Cent auf 1,968 Euro pro Liter. Die Zahlen beruhen auf Daten von mehr als 14 000 Tankstellen.

Seit Mittwoch ist die Steuerbelastung auf E10 um 35,2 Cent pro Liter gesenkt. Der Rabatt, den die Bundesregierung beschlossen hat, gilt für die Monate Juni, Juli und August. Bei Diesel sind es 16,7 Cent. Zieht man diese Werte von den bundesweiten Tagesdurchschnittspreisen am Dienstag ab (also vor Einführung der Senkung), ergeben sich theoretisch Preise von etwa 1,80 Euro für E10 und 1,88 Euro für Diesel. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass die Preise in den letzten Tagen vor der Rabattaktion schon deutlich angezogen wurden. Die Wirkung der Steuerentlastung auf die Spritpreise schmilzt zusehends dahin.

Weder Ölpreis noch Dollarkurs sind gestiegen

Über die Gründe für den Preissprung kann man nur spekulieren, denn die Mineralölkonzerne verweisen nur auf Markteffekte und gestiegene Nachfrage. „Das geht in die falsche Richtung, ohne dass der Ölpreis oder der Dollarkurs dafür einen Anlass geben würden“, sagt ADAC-Experte Christian Laberer. Der Dollarkurs fiel am Freitag um 0,2 Prozent, was das überwiegend in Dollar gehandelte Öl eher verbilligen würde. Der Ölpreis fiel die ganze Woche betrachtet sogar um gut 1,5 Prozent. „Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Mineralölindustrie die Pfingstreisewelle für ihre Zwecke nutzt, um die Preise auf hohem Niveau zu belassen“, so Laberer.

„Tankstellen nutzen Pfingstferien aus"

Der Regionalsprecher des ADAC Nordrhein, Thomas Müther, äußerte sich noch drastischer: „Wir haben den Eindruck, dass die Mineralölkonzerne die Situation knallhart ausnutzen, wenn viele Menschen über Pfingsten wieder mit dem Auto in den Urlaub fahren und die Nachfrage hoch ist. Den Tankrabatt nicht vollständig an die Verbraucher weiterzugeben und jetzt die ohnehin nach wie vor völlig überteuerten Preise sogar noch nach oben zu schrauben, ist aus unser Sicht eine bodenlose Frechheit.“ Die Kunden fühlten sich verschaukelt. Ganz grundsätzlich hält Laberer die aktuellen Preise für deutlich zu hoch. Schon vor der Steuersenkung sei beispielsweise E10 seiner Einschätzung nach um etwa 20 Cent zu teuer gewesen. Und nun werde auch die Entlastung nicht weitergegeben. „Bei Super E10 müsste ein fairer Preis rund 55 Cent unterhalb des Preises vom Dienstag liegen“, zählt er zusammen. „Also bei etwa 1,60 pro Liter. Davon sind wir im Moment rund 30 Cent entfernt.“

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Manche fürchten, dass Diesel etwa nach der Rabattphase um die 2,20 Euro kosten könnten„Die Preise müssen sinken, es besteht aber die Gefahr, dass das nicht passiert. Gerade vor der Pfingstreisewelle, in der viele Menschen gezwungen sind, zu tanken.“