Köln – Große Metropolen in Deutschland und auf der ganzen Welt sind kontinuierlich im Wandel. Umweltverschmutzung, Verkehrschaos und Versorgungsprobleme zwingen zum Umdenken.
Mithilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologie sollen Städte in sogenannte „Smart Cities“ umgewandelt werden. Dieser Begriff beschreibt Ideen und Konzepte, mit denen eine Stadt effizienter, klimaschonender und lebenswerter werden soll.
In Köln gibt es dafür seit 2011 die Initiative „SmartCity Cologne“, welche von der Rhein-Energie und der Stadt Köln in Partnerschaft mit bedeutenden Unternehmen aus der Stadt und der rheinischen Region koordiniert wird. Einzelne Projekte werden außerdem durch Fördergelder der EU unterstützt. Ein langfristiges Ziel von „SmartCity Cologne“ ist zudem die Schaffung neuer und zukunftssicherer Arbeitsplätze in den Bereichen Energie und Klimaschutz.
Netcologne fördert digitale Infrastruktur
Am 18. Mai 2022 startete der Telekommunikationsdienstleister Netcologne ein neues Netzwerk, das den Grundstein für die Transformation zur „Smart City“ legen soll. Etliche Sensoren geben Auskunft über Luftqualität, Parkraumsituation oder die Verkehrssituation. Von diesen Daten erhofft man sich unter anderem Erkenntnisse darüber, wie die Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt nutzen.
KVB und AWB sind ebenfalls an Pilotprojekten beteiligt. Beispielsweise können mithilfe von Temperatursensoren an den Weichen der Stadt- und U-Bahnen deren Beheizung energieeffizienter gestaltet werden. Auf ähnliche Weise können die AWB mithilfe von Sensoren den Füllstand von Mülltonnen messen, sodass diese gezielt angefahren werden können.
„GrowSmarter“ im Stadtteil Mülheim
Mit dem EU-geförderten Projekt „GrowSmarter“ wurde Köln die erste „Smart-City-Leuchtturmstadt Deutschlands“. Ziel waren neben einer Verbesserung der Luftqualität auch nachhaltigere Mobilität und ein besserer Energieverbrauch. Dafür wurden zum Beispiel seit 2015 700 Wohnungen in 16 Mehrfamilienhäusern der Deutschen Wohnungsgesellschaft (Dewog) in der Stegerwaldsiedlung saniert.
Die Sanierung umfasste unter anderem die Dämmung der Fassaden, die Installation neuer Fenster und die Umstellung der Wärmeversorgung für Heizung und Warmwasser von Gas auf Wärmepumpen sowie Fernwärme. Neu installierte Photovoltaikanlagen erzeugen Strom, der vor Ort gespeichert wird und zum Laden von Elektroautos und als günstiger Mieterstrom zur Verfügung steht.
Mit diesen Maßnahmen werden nach Angaben der Stadt allein im Bereich Energie etwa 62 Prozent weniger Kohlendioxid ausgestoßen. Auch ein stationsgebundenes Carsharing und die Anbindung an den ÖPNV wurden ausgebaut.
Bewerbung per Video
In der Jury sitzen unter anderem NRW-Arbeitgeberpräsident Arndt Kirchhoff, Kölns IHK-Präsidentin Nicole Grünewald, Country Leaderin Germany von Oracle Stefanie Kemp, der Ökonom Justus Haucap oder der Chef der Wirtschaftsredaktion des Kölner Stadt-Anzeiger Thorsten Breitkopf.
Zur Wirtschaftsnacht werden Leistungen in den Kategorien Gründung, Digitales, Nachhaltigkeit und Technologie ausgezeichnet. Den Top-Firmen winkt ein Kommunikationspaket im Wert von 25 000 Euro.
wirtschaftsnacht-rheinland.de
Die Entwicklung der Stadt Köln zur „Smart City“ wird neben der SmartCity-Cologne-Konferenz am 3. September 2022, auch auf der ersten „Wirtschaftsnacht Rheinland“, die die „Kölner Stadt-Anzeiger Medien“ am 14. September zum ersten Mal in Köln ausrichten, ein zentrales Thema sein.