Wirtschaftsnacht RheinlandSmarte Logistik für die Innenstädte
Köln – Eine umweltfreundlichere und nachhaltige Logistik ist ein wichtiger Schlüssel für den Klimaschutz. Doch der smarten Logistik der Zukunft, die neben viel Technik und Digitalisierung auch ein bisschen von Science Fiction geprägt ist, stehen noch viele rechtliche und gesellschaftliche Probleme im Weg.
Der weltgrößte Logistikkonzern ist mit einem Umsatz von 81,7 Milliarden Euro die Deutsche Post DHL aus Bonn. Von wirtschaftlichen Einbrüchen als Folge der Corona-Pandemie ist der Konzern verschont geblieben – das Gegenteil ist der Fall. Die Geschäfte im Online-Handel und somit auch der Versand erlebten und erleben weiterhin einen gigantischen Aufwärtstrend.
Mit einem Gewinn von knapp acht Milliarden Euro konnte der Bonner Logistik-Gigant auch satte vier Milliarden Euro in die Zukunft investieren – vor allem im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
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Modellversuche bei der Post seit 2014
In speziellen „Innovation Centern“ erforscht die Deutsche Post DHL die Logistik der Zukunft. Insbesondere mit Drohnen hat der Konzern in der Vergangenheit bereits einige Modellversuche gestartet: Im Jahr 2014 stellte er auf der Nordseeinsel Juist per Drohne Medikamente für die Eil- und Notfallversorgung an eine Apotheke zu. 2016 konnten Kunden in den bayerischen Alpen in einer Testphase Pakete über den sogenannten „Paketkopter“ verschicken.
In China entwickelt die Post zusammen mit dem Drohnenhersteller EHang vollautomatisierte Drohnen-Zustelllösungen für die Ballungsgebiete im Land. Seit Mai 2019 werden bereits täglich Sendungen zwischen einem DHL-Service-Center in der Provinz Guandong und einem acht Kilometer entfernten Standort transportiert.
In den kommenden Jahren erwartet der Bonner Konzern zudem einen Fokus auf technische Entwicklungen wie das Internet der Dinge, Robotik und Künstliche Intelligenz. Wenn diese Entwicklungen etabliert werden können, würden darauf dann auch autonome Fahrzeuge und Drohnen festen Einzug in die Logistikbranche erhalten. Auch 3D-Drucke und Quanten-Computer stehen auf der Liste der bedeutendsten Trends. Es sei notwendig, alle Teile der Lieferkette zu modernisieren, heißt es: Von der Kundenerfahrung über die Kommissionierung bis hin zur Lieferung auf der letzten Meile.
Die letzte Meile
Besonders in Innenstädten stelllen mangelnde Park- und Halteplätze zunehmend ein Problem für den privaten und kommerziellen Lieferverkehr dar.
Hier könnten zukünftig Drohnen und andere innovative Lösungen das Verkehsaufkommen in den Ballungsgebieten entlasten.
NRW-Städte mit Lufttaxis verbinden
In der Kleinstadt Meerbusch bei Düsseldorf denkt man sogar schon einen Schritt weiter, will nicht nur Waren, sondern gleich Menschen per Drohne und Co. bewegen. Das Start-Up City Ports will NRW-Städte mit Lufttaxis verbinden. Eine Verbindung soll von Düsseldorf nach Neuss gehen. Bis es so weit ist, vergehen noch ein paar Jahre.
Die ersten Flugtaxis könnten 2032 starten, glaubt Firmengründer Michael Schweers. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, die Landeinfrastruktur bereitzustellen. Von den Landeplätzen soll es laut Schweers feste Linien zu anderen Flugtaxi-Plätzen geben. Im Gegensatz zu Bus und Bahn würden diese ohne Zwischenstopp auskommen und feste Abfahrtszeiten gebe es auch nicht, sagt der Ingenieur. In Düsseldorf käme die Landzunge am Medienhafen für einen Flugtaxi-Hub in Frage. Ebenso seien die Dächer von Parkhäusern geeignete Orte.
Bewerbung per Video
In der Jury sitzen unter anderem NRW-Arbeitgeberpräsident Arndt Kirchhoff, Kölns IHK-Präsidentin Nicole Grünewald, Country Leaderin Germany von Oracle Stefanie Kemp, der Ökonom Justus Haucap oder der Chef der Wirtschaftsredaktion des Kölner Stadt-Anzeiger Thorsten Breitkopf.
Zur Wirtschaftsnacht werden Leistungen in den Kategorien Gründung, Digitales, Nachhaltigkeit und Technologie ausgezeichnet. Den Top-Firmen winkt ein Kommunikationspaket im Wert von 25 000 Euro.
Die Smarte Logistik der Zukunft wird auch auf der ersten „Wirtschaftsnacht Rheinland“, die die „Kölner Stadt-Anzeiger Medien“ am 14. September zum ersten Mal in Köln ausrichten, ein zentrales Thema sein.