AboAbonnieren

WohnenWo Immobilienpreise in der Region steigen – und wo sie sogar fallen

Lesezeit 3 Minuten
214343513

Einer Studie zufolge flacht der Anstieg bei Immobilienpreisen ab. 

Köln – Höhere Mieten, abflachender Preisanstieg für Eigenheime: Zusammengerechnet sind die Preise und Mieten für Wohnimmobilien laut einer Studie des Hamburger Forschungsinstituts F+B im zweiten Quartal dieses Jahres nur um 0,7 Prozent angestiegen. Ein Jahr zuvor verkündete F+B noch einen Anstieg von 3,2 Prozent. „Das Eigentumssegment dämpft erstmals nach vielen Jahren die Entwicklung des Gesamt-Indexes, während die Mieten überdurchschnittlich anzogen“, sagt F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner laut einer Pressemitteilung. Dies mache deutlich, dass der deutsche Wohnungsmarkt in Bewegung sei, so Leutner. Ob diese Entwicklung eine Trendumkehr darstelle, könne noch nicht sicher beurteilt werden.

Vom ersten zum zweiten Quartal wurden Eigentumswohnungen um 1,0 Prozent teurer, bei Ein- und Zweifamilienhäusern stieg der Preis sogar nur um 0,4 Prozent, resümiert F+B nach Datenanalyse von Millionen Angebotsdaten und Objekte. Im Vergleich zum Vorjahr geht das Wachstum also stark zurück: 2020 stiegen die Preise im zweiten Quartal um 4,5 beziehungsweise 3,6 Prozent an.

Bestandsmieten steigen nur leicht

Blickt man noch weiter zurück auf die vergangenen fünf oder zehn Jahre, ergibt sich trotzdem ein deutlicher Preisanstieg bei Eigenheimen: Innerhalb der letzten fünf Jahre stieg der Preis für Einfamilienhäuser um 35,1 Prozent an, im Vergleich zu 2011 sind es sogar 63,4 Prozent. Eigentumswohnungen wurden um 31,6 Prozent (Fünfjahresvergleich) und 77,9 Prozent (Zehnjahresvergleich) teurer. „Eigenheime konnten in den letzten fünf Jahren deutlich an Preisdynamik zulegen, die vermutlich eher Bauträgern und Verkäufern von Bestandsobjekten zu Gute kam“, so F+B-Chef Leutner.

Zweieinhalb Jahre stagnierten die Neuvertragsmieten, in diesem Quartal nahmen sie wieder um 1,1 Prozent zu. Vor einem Jahr lag die Wachstumsrate noch bei 0,5 Prozent, auch in den Städten zeichnet sich ein Ende der stagnierenden Mieten ab. Grund dafür, glaubt Leutner, könnte die Entspannungslage der Corona-Pandemie sein. Mitten im Lockdown suchten scheinbar nur wenige Menschen nach neuen Wohnungen, jetzt, wo die Inzidenzen heruntergehen, steigt auch die Nachfrage.

Das könnte Sie auch interessieren:

Gleichzeitig sei das Anzeigenvolumen um 23 Prozent heruntergegangen. „Durch diesen Gap zwischen Angebot und Nachfrage entstand die ungewöhnlich hohe Steigungsrate bei den Angebotsmieten im Bundesdurchschnitt“, so Leutner. Die Bestandsmieten erhöhten sich im Vergleich zum ersten Quartal nur um 0,4 Prozent, zum Vorjahr jedoch um 1,4 Prozent.

Wohnungspreise in Köln steigen trotzdem weiter

In der Region weicht die Preisveränderung zum Teil vom Bundesdurchschnitt ab. In Köln beispielsweise stiegen die Wohnungspreise pro Quadratmeter um 4,6 Prozent an – im Vorjahr waren es noch 2,4 Prozent. Auch in Bonn wurden Eigentumswohnungen um 4,2 Prozent teurer (2020: 5,7 Prozent), im Rhein-Sieg-Kreis stiegen die Preise um 1,2 Prozent an (2020: 1,6 Prozent).

Im Rhein-Erft-Kreis sanken die Kaufpreise dagegen laut den Zahlen von F+B: Hier wurden Wohnungen pro Quadratmeter um 5,4 Prozent billiger (2020: +0,5 Prozent), auch in Leverkusen sank der Kaufpreis um 2,9 Prozent (2020: +6,5 Prozent) und in Rhein-Berg um 2,2 Prozent (2020: +4,5 Prozent). Die teuerste Stadt Deutschlands für den Wohnungskauf bleibt München, Köln liegt in dem Ranking auf Platz 41.

Ähnlich sieht es bei den Neuvertragsmieten aus: Auch hier führt München die Liste an, Köln kletterte von Platz 34 hoch auf Platz 28. Im Gegensatz zu den Wohnungspreisen stiegen die Neumieten in allen Kreisen der Region an: Am teuersten ist Köln mit 10,36 Euro pro Quadratmeter (ein Plus von 2,1 Prozent), gefolgt von Bonn mit 9,29 Euro (2,5 Prozent Anstieg), Rhein-Erft mit 8,36 Euro (2,5 Prozent) und Rhein-Berg mit acht Euro (1,2 Prozent). Die billigsten Neuvertragsmieten werden in Rhein-Sieg mit 7,68 Euro (2 Prozent Anstieg) und in Leverkusen mit 7,84 Euro (Anstieg von 3,3 Prozent) abgeschlossen.