Kölner Wohnungen 12 Prozent teurerImmobilienpreise sind noch stärker gestiegen
Köln – Im zweiten Corona-Jahr 2021 sind die Preise für Wohneigentum in Deutschland weiter gestiegen – und dies mit noch deutlich höherem Tempo als in den Vorjahren. In 98 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte verteuerten sich Eigentumswohnungen im Bestand. Im Durchschnitt über alle Regionen hinweg lag der Preisanstieg gegenüber 2020 inflationsbereinigt bei 14,2 Prozent, er beschleunigte sich damit deutlich.
2020 hatte das Plus noch 9,6 Prozent betragen, im Jahr davor 9,3 Prozent. Dabei kletterten die Preise nicht allein in den Metropolen und, teils noch stärker, in ihrem Umland. Der Trend erfasste auch zuvor eher unbeachtete Städte im ost- und mitteldeutschen Raum – etwa Chemnitz oder Salzgitter. Dies sind Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2022“.
Köln ist „billigste“ Metropole
Den höchsten Preiszuwachs unter den sieben größten Städten Deutschlands verzeichnete Düsseldorf. Dort lag der Preisanstieg mit 15,3 Prozent deutlich höher als 2020 (9,4 Prozent) und 2019 (7,8 Prozent). Auf Rang zwei rangierte Hamburg mit einem Plus von 13,4 Prozent.
Damit schließt die Hansestadt beim Preisniveau weiter zu Frankfurt auf, wo die Preise nur um 5,8 Prozent zulegten. Auch in Köln, der vergleichsweise günstigsten Stadt unter den sieben Metropolen, zogen die Preise mit 11,8 Prozent stark an. Dennoch kostete der Quadratmeter 2021 dort nur halb so viel wie in München.
München bleibt am teuersten
Deutschlands teuerstes Pflaster ist nach wie vor München. Nirgendwo anders müssen Käuferinnen und Käufer für den Quadratmeter so viel bezahlen wie in der bayerischen Landeshauptstadt. Der Preis für Eigentumswohnungen im Bestand stieg um weitere 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag 2021 bei durchschnittlich 9732 Euro pro Quadratmeter.
Zweitteuerste Großstadt ist Frankfurt am Main, hier wurden im Schnitt 6586 Euro pro Quadratmeter fällig. Hamburg rangiert im Ranking der sogenannten Big Seven, den sieben größten deutschen Metropolen, mit 6489 Euro pro Quadratmeter auf Platz drei vor Berlin mit 5528 Euro.
Umland verteuert sich stärker als Großstadt
Bei der Preisdynamik liefen die Umland-Kreise der Big Seven den Städten den Rang ab. Den höchsten Anstieg verzeichnete der Berliner Speckgürtel, wo eine steigende Nachfrage auf ein besonders knappes Angebot traf: Während das Plus für Eigentumswohnungen im Bestand in der Hauptstadt bei 8,1 Prozent lag, erreichte es im Landkreis Oder-Spree 45,2 Prozent. Und obwohl Potsdam mittlerweile schon fast so teuer wie Berlin ist, legten die Preise dort nochmals um 27,3 Prozent zu.
Rhein-Berg und Rhein-Sieg rasant teurer
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Köln, dessen Preisanstieg (11,8 Prozent) noch von den Landkreisen Rhein-Sieg-Kreis (16,3 Prozent), Rheinisch-Bergischer Kreis (16,9 Prozent) und Mettmann (13,2 Prozent) übertroffen wurde. Rund um Frankfurt am Main verzeichneten etwa der Main-Kinzig-Kreis, Groß-Gerau und der Wetteraukreis eine größere Preisdynamik als die Stadt. Einzige Ausnahme ist Düsseldorf, wo der Anstieg noch stärker war als etwa in Mettmann (13,2 Prozent) oder Duisburg (11,9 Prozent).
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Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die vorliegende Preisanalyse, die den ersten Studienteil des diesjährigen Wohnatlas darstellt, wurde unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Wissenschaftlerin beim Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI), die Immobilienpreisentwicklung in den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht.