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Kommentar

Kolumne
Lieber Gott, es ist Weihnachten, und ich habe ein paar Wünsche

Ein Kommentar von
Lesezeit 3 Minuten
Ein handgeschriebener Wunschzettel und ein Füllfederhalter mit weihnachtlicher Dekoration: Tannengrün, Kerze, Blumen, Schleifen

Imre Grimm wünscht sich zu Weihnachten unter anderem, dass er 2024 weniger Witze über die Deutsche Bahn macht. Die kommen nicht immer gut an.

Unser Kolumnist hofft, dass im kommenden Jahr nicht nur Raumschiffe planmäßig den Mond und den Mars erreichen, sondern auch ICEs die Stadt Wolfsburg. Auf dem Wunschzettel steht aber noch mehr.

Lieber Gott, es ist Weihnachten, und ich habe ein paar Wünsche. Vielleicht lässt sich der eine oder andere verwirklichen, damit die Welt 2024 eine bessere wird. Ich wünsche mir, …

… dass der DFB zur Fußball-Europameisterschaft im Sommer einfach die rotzcoole U-17-Weltmeistermannschaft schickt und nicht Millionäre, die keinen Bock haben und Spliss für eine Verletzung halten.

… dass Apple nach der Virtual-Reality-Skibrille Vision Pro auch Skistiefel verkauft, die mich ohne eigenes Zutun zum Bäcker gehen lassen.

Alles zum Thema Deutsche Bahn

… dass im nächsten Jahr nicht das Festival in Wacken im Schlamm versinkt, sondern die juristische Verteidigungsstrategie von Donald Trump.

… dass im kommenden Jahr nicht nur Raumschiffe planmäßig den Mond und den Mars erreichen, sondern auch ICEs die Stadt Wolfsburg.

… dass ich 2024 weniger Witze über die Deutsche Bahn mache. Die kommen nicht immer gut an.

… dass Hannover 96 aufsteigt und Union Berlin nicht ab.

…dass all die menschlichen Tranfunzeln im Morast der asozialen Medien einen Weg finden, der Gesellschaft von Nutzen zu sein, statt als durchgeknatterte Wahnwichtel hirnlos vor sich hin zu schmurgeln wie herumliegende Unterwäsche.

…dass wir uns nicht nur über neue Musik von den Rolling Stones und den Beatles freuen können, sondern auch über solche von Elvis, Johann Sebastian Bach und Walther von der Vogelweide.

…dass das Leben durch eine plasmatagorisch-phytografische Proporzverknurpsung im Kawenzkrümmer des Futurflanschports im kommenden Jahr 20 Prozent langsamer verläuft.

… dass mehr Menschen im Alter neu heiraten: die sogenannte Renate mit 67.

... dass nicht mehr die Dummen so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel sind, sondern umgekehrt.

…dass jeder Mensch jemanden findet, der ihn grundlos liebt – und ihn mit Gründen überschüttet.

…dass wir eines Tages mit den Worten des großen Lemmy Kilmister auf unser Leben zurückblicken und denken: „Es war ‘ne geile Zeit. Ich kann mich nicht an alles erinnern, aber ich werde sie nie vergessen.“

… dass Gina Lollobrigida, Martin Walser, Matthew Perry und Sinead O’Connor im Himmel einen Eierlikör auf uns alle trinken – zur Musik von Jeff Beck und Harry Belafonte.

… dass wir uns noch viele Jahre mehr Sorgen um die menschliche Dummheit machen müssen als um die künstliche Intelligenz.

… dass, verdammt noch mal, jedes Kind in diesem Land (und in allen anderen Ländern) genug Essen, genug Bildung und genug Liebe bekommt, um stabil und glücklich zu werden.

Und ich wünsche mir, dass heute um Mitternacht wieder ein Engel vor meiner Tür steht und sagt: „Guten Abend! Sie machen sich Sorgen über den Zustand der Welt? Das müssen Sie nicht. Wir arbeiten daran.“

Das wünscht sich und Ihnen,

Imre Grimm

Frohe Weihnachten!


Dieser Text gehört zur Wochenend-Edition auf ksta.de. Entdecken Sie weitere spannende Artikel auf www.ksta.de/wochenende.