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„Unser Dorf hat Zukunft“Gielsdorf nimmt erneut an bundesweitem Wettbewerb teil

Lesezeit 3 Minuten
Drohnenfoto Gielsdorf

Am Hang des Vorgebirges gelegen, ist Gielsdorf umgeben von viel Grün. Seit Ende der 1960er Jahre hat es seine Einwohnerzahl mehr als verdoppelt.

Alfter-Gielsdorf – Der 1900-Seelen-Ort Gielsdorf hat einiges zu bieten und seine Einwohner hoffen auf eine gute Platzierung beim aktuellen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Am 11. Mai wird eine Bewertungskommission vor Ort erwartet.

Der ehemalige Statthalterhof mit seiner strahlend weißen Fassade, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen, ist eines der vielen Juwelen des kleinen Örtchens Gielsdorf. Ehemalige Winzer- und Fachwerkhäuser bilden den alten Ortskern zwischen Kirchgasse und Blechgasse, wo sich die ebenfalls in Weiß getünchte Pfarrkirche St. Jakobus erhebt. Angebaut wurde sie im 19. Jahrhundert an die Alte Burgkapelle, die wiederum für ihre malerischen 1492 entstanden Fresken bekannt ist.

Nicht weit entfernt entfaltet sich das „neue“ Gielsdorf mit modernen Ein- und Mehrfamilienhäusern. Oben auf der Heide bauten die Bürger 2011 mit Hilfe eines Trägervereins und vielen Sponsoren ihr schickes Dorfgemeinschaftshaus für Kulturveranstaltungen oder Familienfeiern.

Besuch der Jury in Gielsdorf

Die Vereine der Dorfgemeinschaft, Ortsvorsteherin Elke Thomer und ein eigens für den Wettbewerb eingerichteter Arbeitskreis bereiten sich derzeit auf den wichtigen Besuch der Jury vor. Zum zweiten Mal trafen sich rund 30 interessierte Bürger im Dorfgemeinschaftshaus, um Ideen zu sammeln, was noch getan werden kann und aufzuzeigen, was den Ort ausmacht.

Dorfhaus Gielsdorf

Eigens für den Bau des Dorfgemeinschaftshauses wurde vor 14 Jahren ein Trägerverein gegründet.

Peter Simon, der dem Arbeitskreis angehört und auch kommissarischer Vorsitzender im Pfarrgemeinderat ist, freute sich, dass auch einige Neubürger vorbeischauten, denn in den vergangenen 25 Jahren hat sich der Ort stark weiterentwickelt. „Wir möchten zeigen, dass unsere Dorfgemeinschaft an einem Strang zieht“, erklärte Peter Simon. Umso wichtiger sei es, dass nicht nur die traditionsreichen Vereine mitmachen, sondern auch ortsansässige Unternehmer oder die Kita.

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Auch das Vereinsleben zeigt sich gut aufgestellt. Da gibt es beispielsweise den Junggesellenverein, der in diesem Jahr sein 75-Jähriges feiert, kirchliche Gruppen, die weit über 100 Jahre alt sind, oder den Trägerverein des Dorfgemeinschaftshauses, der vor 14 Jahren gegründet wurde, um das neue Dorfhaus zu bauen. Stolz sind die Gielsdorfer auch auf ihre Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr, die mittlerweile auch eine Kinderfeuerwehr hat.

Viele Neubürger würden sich besonders für die „Pättchen“ interessieren, erklärte Peter Simon, eine Art Trampelpfade, die kaum auf Karten zu finden sind und die auch keine Namen tragen. Rund 25 dieser kleinen Pfade gibt es in dem Ort. Vielleicht schafft es der Arbeitskreis noch rechtzeitig bis Mitte Mai, den angedachten Pättchen-Flyer herauszubringen. Auch ein Dorfprospekt mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist geplant.

Gielsdorf: Nicht nur Schokoladenseiten gesucht

Doch nicht nur die Schokoladenseiten eines Dorfes möchte die Kommission sehen, sondern auch Stätten, die noch verbessert werden können. Da fällt natürlich als erstes der 14 Meter hohe und marode ehemalige Wasserturm (seit 1972 stillgelegt) auf der Heide ins Auge. Vor Jahren versuchte die Gemeinde Alfter vergebens, das Gebäude zu erwerben. Viele Gielsdorfer würden den Turm gerne wieder zu einem Wahrzeichen ihres Dorfes machen. In direkter Nachbarschaft steht ein alter Trafoturm, den der Naturschutzbund Bonn/Rhein-Sieg (NABU) in naher Zukunft zu einem Nistplatz für Vogel herrichten möchte. Weil ein Drittel der Dorffläche aus Wald besteht, wird lebhaft diskutiert, was zu tun ist, um die Waldflächen vor dem Klimawandel zu schützen. Denn Dürre, Stürme und der Borkenkäferbefall haben ihre Spuren hinterlassen.

Durch Gielsdorf führt nicht nur die Rheinische Apfelroute mit einer Erholungsstation auf dem großen Spielplatz auf der Heide, sondern auch der Jakobsweg. Und es gibt innerörtliche Wege, die die Gemeindeteile Oedekoven, Gielsdorf und Alfter-Ort miteinander verbinden.

Gielsdorf nimmt übrigens nicht zum ersten Mal am Dörfer-Wettbewerb teil. Zuletzt 2011 gab es eine dritte Platzierung, auch in den 1980er und 90er Jahren waren die Bürger bereits dabei.