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Technische Präzisionsarbeit für SchienenverkehrGladbacher Deuta Werke beziehen Neubau

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Die Bereiche Hardware und Software sind zur besseren Kommunikation in der Entwicklungsabteilung zusammengeführt worden.

Bergisch Gladbach – Für den Schienenverkehr im In- und Ausland produzieren sie technische Präzisionsarbeit: Von Geschwindigkeitsmessung über Schalt- und Anzeigetechnik bis zur Aufzeichnung per Rekorder in einer sogenannten Red Box entwickeln und bauen die Deuta Werke in Bergisch Gladbach komplette Systeme für Züge. „Für eine Reihe von Produkten haben wir inzwischen das Alleinstellungsmerkmal. Die Produkte sind zum Teil auch patentrechtlich geschützt“, erklärt Dr. Rudolf Ganz, Geschäftsführer des Unternehmens. Damit in der Ideenschmiede des Unternehmens auch künftig gut gearbeitet werden kann, ist für die Entwicklungsabteilung ein Neubau am Gladbacher Standort errichtet worden.

In hellen, offen gehaltenen Büroeinheiten arbeiten im neuen dreigeschossigen Gebäude 85 Frauen und Männer, unter ihnen Physiker, Ingenieurinnen und Techniker. Ziel der Erweiterung ist es, die Bereiche Hardware und Software in der Entwicklung zusammenzuführen. „Die Kommunikation unserer Fachleute untereinander ist sehr wichtig“, betont Ganz. Genau das werde nun in den neuen Büros und Besprechungsräumen erleichtert und gefördert. Den Bereich Entwicklung und Produkte leitet Holger Mann, der mehr als 20 Jahre bei Deuta tätig ist.

Geschäftsführer Rudolf Ganz stellt den Neubau für die Entwicklungsabteilung der Deuta Werke vor.

Erstmals Shared-Desk-Bereich in Etage zwei

Da die verschiedenen Fachbereiche bei der Entwicklung von Geräten und Maschinen Hand in Hand arbeiten, sei es an der Zeit gewesen, die Räumlichkeiten für diese Kreativzone zu erweitern, so Ganz. „Alles, was die Computer-basierten Produkte ausmacht, wird von uns entwickelt und auf die Kundenbedürfnisse angepasst, hergestellt und in die ganze Welt geliefert “, erläutert der Geschäftsführer.

Feste Arbeitsplätze sind im Erdgeschoss und in der ersten Etage eingerichtet. Erstmals gibt es einen Shared-Desk-Bereich in der zweiten Büroetage. Hier arbeiten Beschäftigte an wechselnden Arbeitsplätzen, die sie nur zeitweise benötigen. Auf dem Flachdach soll eine Solaranlage installiert werden.

Deuta-Werke GmbH

Messung und Anzeige der Geschwindigkeit

Die Deuta-Werke GmbH ist die mit Abstand größte von vier weltweit agierenden Gesellschaften der Deuta Group GmbH. Zu Gruppe gehören außerdem die Deuta Controls, Deuta Mechanics und Shanghai Deuta. Seit Gründung der Deutschen Tachometer Werke, kurz Deuta, im Jahr 1905 in Berlin, beschäftigt sich das Unternehmen mit Messung und Anzeige der Geschwindigkeit auf Fahrzeugen aller Art. Die Gesellschaft ist ein Familienunternehmen, zu dessen Gründern der Großvater des heutigen Miteigentümers Fabian Rensch gehört. Renschs Vater hat 1959 das Werk und den heutigen Hauptsitz in Bergisch Gladbach aufgebaut. (dr)

Spatenstich fand schon im Oktober 2020 statt

Der Neubau ist auf dem ehemaligen Parkplatz des Werkes entstanden. Daran angrenzend bietet die Gewerbefläche des Unternehmens genügend Platz für einen neuen großzügigen Parkplatz. Er wird zurzeit gebaut und mit mehreren E-Tankstellen ausgestattet. In vollem Gange sind auch Arbeiten an den übrigen Betriebsgebäuden. Sie sind seit Wochen komplett eingerüstet, erhalten eine Wärmeisolierung und die Fassade wird neu gestaltet. Vorgesehen ist eine einheitliche Optik in den Farben Weiß und Blau.

„Bauen unter Corona-Bedingungen erfordert viel Geduld“, berichtet Ganz. Der Spatenstich für das neue Bürogebäude hat im Oktober 2020 stattgefunden. Dann verzögerten sich Materiallieferungen, und die Stromversorgung am Standort gestaltete sich problematisch. Der Einzug in den Neubau sei daher erst Ende 2021 möglich gewesen.

Erstmals gibt es einen Shared-Desk-Bereich in der zweiten Büroetage. Hier arbeiten Beschäftigte an wechselnden Arbeitsplätzen.

Deutlich steigende Beschäftigungszahlen seit 2008

Das Wachstum der Deuta Werke wird vor allem an der steigenden Beschäftigtenzahl deutlich. „Als ich im Jahr 2008 die Geschäftsführung übernommen habe, arbeiteten 88 Männer und Frauen im Betrieb“, berichtet Ganz. Der 56-jährige Physiker leitet die Deuta Werke gemeinsam mit Thomas Blau, der den kaufmännischen Teil führt. Aktuell haben 250 Fachkräfte, darunter mehr als 100 Ingenieurinnen und Ingenieure, einen Arbeitsplatz am Bergisch Gladbacher Standort.

„Die Diversität innerhalb der Belegschaft ist für uns sehr wichtig“, betont der Geschäftsführer. „Wir beschäftigen einen hohen Anteil Frauen in der Entwicklungsabteilung.“ Zudem seien Mitarbeitende verschiedener Nationalitäten im Werk tätig.

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Hohen Wert legt das Unternehmen auf sein Qualitätsmanagement, das vielfach auch mit Auszeichnung zertifiziert ist. Rudolf Ganz: „Unsere Kunden achten darauf.“ Einer von vielen Gründen, warum in ganz Europa, China und Australien, Südafrika und USA die Züge mit der Technik aus Bergisch Gladbach fahren.