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Enttäuschung beim SV KendenichNur Berrenrath bekommt einen Kunstrasen

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Auf Asche spielt der SV Kendenich. Den Vorsitzenden Manfred Schopp enttäuscht die Entscheidung.

Hürth – Hürth bekommt einen weiteren Kunstrasenplatz – den achten im Stadtgebiet. Der Sportausschuss beschloss, den maroden Naturrasen an der Straße An Maria Bronn, auf dem die Kicker der 2015 gegründete FC Berrenrath spielen, durch Kunstrasen zu ersetzen. Der SV Kendenich, der noch auf Asche spielt, geht dagegen leer aus. Dem Verein sollen aber Spiel- und Trainingszeiten auf dem Rasenplatz im Alt-Hürther Stadion eingeräumt werden.

Beide Vereine wollen Kunstrasen, doch das Geld aus der Sportpauschale reiche langfristig nur für einen weiteren, rechnen die Grünen vor. Hendrik Fuchs, Grünen-Sprecher im Stadtrat, verwies auf hohe Folgekosten, weil die Plätze spätestens alle 13 Jahre für mehrere Hunderttausend Euro saniert werden müssten.

Hürth: Rasenplatz in Berrenrath ist sanierungsbedürftig

Dass Berrenrath den Vorzug erhält, begründeten Vertreter des schwarz-grünen Bündnisses mit dem schlechten Zustand des Rasenplatzes. „Ich würde dort nicht mehr Fußball spielen“, sagte der Ausschussvorsitzende Hans-Josef Lang (CDU). Ein Gutachten bestätigt die Verletzungsgefahr und beziffert die Sanierungskosten auf knapp 480.000 Euro. Der Aufwand für einen Kunstrasen liegt nach Schätzung der Stadtverwaltung um rund 130.000 Euro darüber. Zur Finanzierung soll der Verein, wie es ein Grundsatzbeschluss vorsieht, einen Kredit aufnehmen und mit Mitteln aus der Sportpauschale abstottern.

Im Gegenzug sollen der nicht mehr benötigte Tennenplatz sowie das Kleinspielfeld in Berrenrath in Grünflächen umgewandelt werden. Damit werde ein ökologischer Ausgleich für den Kunstrasen geschaffen werden, erklärte Stefan Buro, Vertreter der Grünen im Sportausschuss.

CDU-Sprecher Sebastian Horst betonte, die Entscheidung sei ein Kompromiss mit dem Kooperationspartner, der ökologische und ökonomische Einwände gegen einen weiteren Kunstrasenplatz erhoben habe. „Die CDU-Fraktion hätte gerne auch in Kendenich einen Kunstrasenplatz gebaut, respektiert aber die Bedenken des politischen Partners.“ Emotional äußerte sich CDU-Ausschussmitglied Thomas Klug aus Kendenich: „Mir blutet bei dieser Entscheidung das Herz.“ Er und der Ausschussvorsitzende Lang enthielten sich bei der Abstimmung.

Hürther SPD kritisiert die Entscheidung gegen Kendenich

SPD-Sprecher Lukas Gottschalk, ebenfalls aus Kendenich, kritisierte den Beschluss. Der SV Kendenich sei über Jahre hingehalten worden und werde nun mit Trainings- und Spielmöglichkeiten auf dem Rasenplatz im Stadion abgespeist, der nur in den Sommermonaten bespielbar sei. „Nur mit Kunstrasen hat der Verein eine Perspektive“, meint Gottschalk. Die Entscheidung sei „ein Schlag ins Gesicht aller Ehrenamtlichen, die sich seit vielen Jahren in Kendenich für den Fußball engagieren“.

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Der Vorsitzende des SV Kendenich, Manfred Schopp, äußerte sich enttäuscht. Ohne zeitgemäßen Platz sei es kaum möglich, Spieler zu halten und Nachwuchs zu gewinnen. „Wer meldet sich bei einem Verein an, der auf Asche spielt, während alle Nachbarvereine Kunstrasen haben?“ Schopp fürchtet nun um die Zukunft des Vereins.