Manchmal braucht man mal Pause vom Trott – und dazu eine echte Herausforderung. Jeder von uns hat da so seine Vorstellungen: Wie Indiana Jones im Boot über reißende Flüsse gleiten, wie James Bond per Fallschirm vom Himmel herabgleiten oder wie Reinhold Messner schwindelnde Höhen erklimmen – davon träumen nicht nur echte Kerle. Mancher will auch nur mal so richtig durchs Erdreich baggern. Oder abseits von Etikette und gepflegtem Rasen im Off den Golfschläger schwingen.
Ungewöhnliche Freizeitangebote gibt es tatsächlich. Sie machen Spaß, sind mitunter eine Mutprobe, und geben einem vielleicht sogar das Gefühl, wie einer der Filmhelden zu sein – wenigstens für einen Tag.
Riesen-Buddelei
Schaufel-Schwingen im Baggerado
Hier werden Sandkastenträume wahr: Auf dem Gelände eines ehemaligen Schwimmbads im Eifeldörfchen Nickenich wird gebaggert was das Zeug hält. Bevor es ins Cockpit des 13 Tonnen schweren Stahl-Kolosses geht, muss erst einmal unter fachmännischer Anleitung in der Halle die Steuerung von Löffel, Löffelstiel und Ausleger an einer Mini-Version erlernt werden. Schnell wird klar: Gar nicht so einfach, im richtigen Moment den richtigen Hebel zu drücken – und das mit Feingefühl, damit der Bagger nicht in Schieflage gerät. Wer das schafft, darf dann auf der Liegewiese tiefe Löcher buddeln. Und wieder zuschütten.
Kosten: Geöffnet für Laien nur an Wochenenden, 98 Euro pro Stunde; Start: Nickenich/Eifel.www.baggerado.de
Dom von oben
Hubschrauberrundflug Bonn-Hangelar
Als Überflieger von oben herab die Region betrachten: Ungewöhnliche Perspektiven bietet ein Rundflug mit dem Hubschrauber mit Ausblick auf Kölner Dom, Altstadt oder Rheinenergiestadion. 30 Minuten dauert der Flug im Robinson R44 oder Eurocopter EC1120 über Köln vom Flugplatz Bonn/Hangelar aus. Rundflüge finden vorwiegend an Samstagen statt, die Route ist abhängig von den Wünschen der bis zu vier Fluggäste an Bord, dem Wetter und natürlich der Flugsicherheit. Wer sich in die Lüfte schrauben lassen will, sollte die Sonnenbrille nicht vergessen. Weil im Hubschrauber nur wenig Platz ist, darf nicht viel Gepäck mitgenommen werden. Fotografieren zu privaten Zwecken ist erlaubt.
Kosten: 145 Euro für 20 Minuten Region/Köln/Bonn, 199 Euro für 30 Minuten Köln City; Start: Flugplatz Bonn/ Hangelarwww.hubschrauberflug.de
Schacht für Steiger
Kletterzentrum Neoliet in Bochum
Hoch hinaus aus eigener Kraft: Klettern gilt zu Recht als sportliche Herausforderung. Erlernen lässt sich die Technik im Ruhrgebiet an gleich mehreren Stadtorten des Kletter-Anbieters Neoliet. In Bochum wird sogar an historischer Stelle aufgestiegen: In der ehemaligen Maschinenhalle der Zeche „Constantin der Große“ können sich Anfänger und Profis auf 2700 Quadratmetern Kletterfläche mit insgesamt 440 Routen austoben. Es gibt Schulungsräume und einen Boulderbereich, in dem bis in Absprunghöhe ohne Seilsicherung geklettert wird. Und im dunklen Kletterschacht fühlen sich mutige Steiger beinahe wie bei einer Höhlenexpedition. Es werden verschiedene Lehrgänge, darunter auch Eltern/Kind-Kurse, angeboten.
Kosten: Eintritt ab 6,50 Euro, Ausrüstung kann geliehen werden; Start: Bochum, Essen oder Mülheim/Ruhrwww.neoliet.de
Wilde Fahrt
Offroadpark Eifel/Nürburgring
Nicht weit von der legendären Rennstrecke entfernt liegt der Offroadpark Nürburgring. Wer die Geländegängigkeit seines SUV mal ernsthaft prüfen will, ist hier richtig: Kräftig auf und ab geht’s im ehemaligen Lavasteinbruch. Der Rundkurs mit parallel verlaufenden Fahrspuren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bietet Herausforderungen für Offroad-Neulinge und -Profis. Bevor es auf die Piste geht, geben zwei Instruktoren von der „Nürburgring Driving Academy“ eine theoretische Einführung und stellen das rund 80000 qm große Gelände mit seinen verschiedenen Hindernissen vor. Wer kein geländetaugliches Fahrzeug besitzt, kann sich eines mieten. Der Besuch des Parks ist nur in Form einer Teilnahme an einem Privat- oder Firmentraining möglich.
Kosten: Mit eigenem Fahrzeug ab 159 Euro, Begleiter 10 Euro; Start: Ortsgemeinde Drees, nahe Nürburgringwww.nuerburgring.de
Flott im Fluss
River-Rafting-Tourauf Erft und Rhein
Eine spritzige Fahrt verspricht das River-Rafting auf der Erft. Mit garantiert unsinkbaren Booten geht’s streckenweise in äußerst flotter Fahrt durch Wildwasser mit starker Strömung. Stromschnellen, Kurven und Gefälle gehören dazu. Die Fahrt startet in Neuss – natürlich erst nach Materialausgabe, Briefing und Safety-Talk durch ausgebildete River-Rafting-Guides. Schon nach etwa 30 Minuten ist die aufregende Tour über das hier noch imposant dahinrauschende Flüsschen Erft vorbei. Danach geht es erheblich ruhiger dahin: Vom gelassen fließenden Rhein aus lassen sich Fluss und Landschaft aus ungewöhnlicher Perspektive in aller Ruhe betrachten. Die Tour endet nach etwa drei Stunden unterhalb der Düsseldorfer Altstadt. Wer Altbier mag, lässt den Tag dort ausklingen.
Kosten: ab 32 Euro, für größere Gruppen ermäßigt; Start: Neusswww.querfeldeins.org
Überleben mit Familie
Survival in Bad Münstereifel
Die Familien-Mitglieder sind über den Winter zu echten Couch-Potatoes geworden, die Kinder hängen ständig an der Spielkonsole? Dann zurück zur Natur: Beim Familien-Survival in Bad Münstereifel werden neue Fähigkeiten geweckt – und Spaß macht's nicht nur den lieben Kleinen, sondern auch den Eltern. Spurenlesen und verschiedene Tierlaute unterscheiden gehören ebenso zu den Lerninhalten wie Trinkwasser zu finden und aufzubreiten. Essbare Beeren und Kräuter werden gesammelt, das obligate Lagerfeuer wird natürlich ganz ohne Streichhölzer oder Feuerzeug entfacht. Betreut von ausgebildeten Wildnispädagogen übernachtet die Familie gemeinsam im urigen Naturcamp. Über das Gesammelte hinausgehende Verpflegung und Leihwerkzeug werden gestellt.
Kosten: 449 Euro für drei Tage mit 1-4 Personen; Start: Bad Münstereifelwww.einmalige-erlebnisse.de
Sandkasten-Träume
Kaum Regeln beim Crossgolf Waldbröl
Mit dem 7er Eisen unterwegs: Beim Crossgolf werden Bäume, Mauern oder andere Ziele angepeilt. Gespielt wird mit speziellen Bällen, die keinen Schaden anrichten. Genügend davon sollten auf jeden Fall vorhanden sein, denn die Verlustrate im freien Gelände ist hoch. Dafür gibt es im Crossgolf nur wenige Regeln, keine Kleiderordnung – und mit Leuchtbällen kann sogar nachts gespielt werden. In Waldbröl werden Turniere für 10 bis 100 Personen angeboten. Nach einer Einführung spielen die Teilnehmer in Begleitung von Betreuern auf neun verschiedene Ziele. Schläger und Bälle werden gestellt. Und am Ende gibt es eine Siegerehrung.
Kosten: Je nach Gruppengröße 29 bis 39 Euro; Start: Verschiedene Orte im Raum Waldbröl.www.outdoor-waldbroel.de
Total Abtauchen
Zwischen Bonn, Neuwied und Koblenz
Ab und zu mal abtauchen – das macht Spaß. Zumal, wenn es ungewohnte Ausblicke in faszinierende Unterwasserwelten bietet. Der gefahrlose Ausflug in die Tiefe erfordert allerdings eine sehr gründliche Vorbereitung. Ein Tauchlehrer vermittelt Anfängern das nötige Wissen, die komplette Ausrüstung wird gestellt. Wer den Schnupperkurs erfolgreich absolviert hat, kann sich anschließend zum zertifizierten Taucher und auch zum Open-Water-Diver ausbilden lassen. Mindestalter für Teilnehmer ist acht Jahre, zum rund dreistündigen Kurs mitgebracht werden muss lediglich die eigene Badebekleidung. Tauchen lernen kann jeder, der gerne schwimmen geht. Höhen- oder Tiefenangst dagegen sind beim Sprung ins kalte Wasser eher hinderlich.
Kosten: Schnupperkurs ab 39 Euro;Ort: Bonn, Neuwied oder Koblenzwww.tauch-academy.de
Himmel-Tandem
Fallschirmsprung im Westerwald
Der Tandemmaster hat das Wort auf diesem Steigflug, der zwölf Minuten dauern soll und etwa 4000 Meter Höhe erreicht. Er wiederholt noch einmal die Regeln, die sich der Fallschirmspringer-Lehrling schon bei der Einweisung auf festem Boden merken sollte. Danach wird es ernst: Mit etwa 200 Stundenkilometern geht es in freiem Fall gemeinsam dem schönen Westerwald entgegen. Der erfahrene Begleiter hält dabei den Anfänger in Position, öffnet den Schirm und passt auf, dass beide nach einer fünf- bis sechsminütigen Schirmfahrt sicher landen. Wer sich ganz entspannt fallen lassen will, braucht außer seinem ganzen Mut eigentlich nichts mitzubringen: Overall, Brille und Schutzkappe werden gestellt. Und ein Reservefallschirm gehört natürlich auch zum Gepäck.
Kosten: ab 165 Euro; Start: Flugplatz Breitscheid oder Airport Siegerland www.springwerk.de