Mit dem Rad im Rheinland6 Fahrradtouren, bei denen Sie viel über die Heimat lernen
- Entlang der Wasserroute Erft oder vom Kölner Volksgarten bis nach Bonn - bei Radtouren lernt man die eigene Region gut kennen.
- Entlang der Strecken liegen viele kulturelle Sehenswürdigkeiten, die für einen Zwischenstopp gut sind.
- Wir haben sechs Touren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden zusammengestellt!
Köln – Radeln wollen jetzt viele: Familien, Tourenradler, Mountainbiker und Schönwetterfahrer. Tatsächlich ist Nordrhein-Westfalen das Fahrradland Nummer eins in Deutschland: Auf den insgesamt 13.800 Kilometern des landesweiten Radwegenetzes finden Freizeitradler dank einheitlicher Wegweisung immer die richtige Strecke. Auf spannenden Radrouten zu verschiedenen Themen erfahren sie ganz nebenbei viel über die Region.
Corona-Hinweis: Tourismus in NRW ist ab Mitte Mai wieder möglich, Ausflüge sind gestattet, der Gastronomie- und Hotelbetrieb läuft jedoch noch eingeschränkt. Bitte informieren Sie sich vor einem geplanten Ausflug noch einmal über die aktuellen Bestimmungen der Landesregierung. In dem folgenden Artikel finden Sie Anregungen für Radtouren, Wanderungen oder Tagesausflüge mit Einkehrmöglichkeiten, Museen oder anderen Tipps am Weg. Bitte vergewissern Sie sich vorher, in welcher Form der Betrieb geöffnet hat und denken Sie daran einen Mundschutz mitzunehmen. Bitte halten Sie auch draußen ausreichend Abstand zu anderen Besuchern.
Wir stellen sechs spannende Thementouren durch die Heimat vor:
Vom Kölner Volksgarten bis Bonner Hofgarten: Sightseeing und Kultur
Von wegen fahrraduntauglicher Großstadt-Dschungel: Auf dieser Strecke durchqueren Radler die Köln-Bonner Rheinebene und das Vorgebirge. Das besondere Plus: Auf der landschaftlich schönen Tour mit Altrheinarmen, Baggerseen, Bächen und Alleen liegen auch viele kulturelle Sehenswürdigkeiten, die für einen Zwischenstopp gut sind.
Startpunkt ist der Kölner Volksgarten, Zielort der Bonner Hofgarten. Auf meist asphaltierten und autofreien Wegen strampeln Radler durch Rondorf, Immendorf, Berzdorf, Wesseling, Alfter und Lechenich. Am besten, Sie orientieren sich dabei am Routen-Logo der „Erlebnisroute Süd“: Auf der Strecke können sie immer wieder Abstecher zu tollen Kulturdenkmälern machen – denn zu den Unesco-Welterbeschlössern Augustusburg und Falkenlust in der herrlichen Brühler Parkanlage ist es nur ein Schlenker. Je nach Jahreszeit lohnen sich auch Stopps in der Obstkammer der Region rund um Bornheim, wo es im Frühjahr die Obstblüte zu bewundern gibt und die Höfe im Sommer Spargel und Erdbeeren verkaufen, im Herbst Kartoffeln und Kürbisse. In Bonn angekommen geht es auf die Zielgerade Richtung Poppelsdorf.
Länge: 39 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: leicht
Route: In beide Richtungen ausgeschildert und daher auch problemlos von Bonn nach Köln befahrbar. Knüpft in Köln und Bonn an den „Erlebnisweg Rheinschiene“ an.
Von Frechen bis Worringen: Am Kölner Randkanal entlang
Er fließt meist stur geradeaus, ohne romantische Mäander und das in einem schnöden, trapezförmigen Betonbett – und doch ist der Kölner Randkanal ein faszinierendes Gewässer.
Diese Tour führt von seinem Beginn beim Auslass des Ville-Stollens in Frechen-Königsdorf bis zur Mündung in den Rhein bei Köln-Worringen.
Hinsichtlich seiner Konstruktion und technischen Funktion ist der Kanal eine großartige Ingenieurleistung der 1950er Jahre. Für Radler interessant: Er durchquert auf seinem Weg gleich mehrere Kommunen im Großraum Köln und kreuzt die Themenradwege „Zwischen Schnellen Wegen“, „Zu neuen Energien“ und „Am alten Rhein“.
Geradelt wird auf befestigten Wegen – meist direkt am Gewässer entlang, mit viel Heckengrün, Bäumen und einigen schönen Rastplätzen am Wegesrand. Informationspunkte an der Strecke vermitteln Wissen über den Kanal und den Raum. Drei besondere Orte sollte man unterwegs einmal näher besichtigen: den Balkon Wasserkraftanlage in Pulheim, den Lupenraum Einlauf Worringen in Köln und den Mündungspark Köln-Worringen.
Länge: 19,7 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: leicht
Route: Wo der Randkanal unter die Erde geht, befindet sich eine Wiesenfläche mit Sitzgelegenheiten – ideal für eine Rast. Von hier aus verläuft der Kanal unterirdisch bis zum Rhein.
Von der Gymnicher Mühle bis Gymnich: Wasserroute Erft
Wo Mühlen stehen, ist die Gegend meistens flach und es weht ein stabiler Wind aus Westen: Die Wasser-Erlebnis-Erft-Radrundroute startet an der Gymnicher Mühle und führt in südlicher Richtung zur Ortschaft Gymnich.
Radler „erfahren“ hier sprichwörtlich etwas über die Wasserkultur der Region. Der Landschaftspark bildet als zentrales Element der Erftaue einen Teil des Kölner Grüngürtels. Schritt für Schritt wächst dort die ursprüngliche Flusslandschaft mit einzigartigen Auenwäldern, Wiesen und Weiden.
Ein besonderer Naturraum mit kulturhistorischer Geschichte: Die Rundroute führt zu Schlössern, Burgen, Mühlen, Aquädukten – teilweise über 500 Jahre alte Zeitzeugen des Lebens an der Erft.
Eingangstor in den Landschaftspark Erftaue ist das Naturparkzentrum Gymnicher Mühle. Hier ist der Ausgangspunkt der Rundroute, die sich aber ab Schloss Türnich auch problemlos abkürzen lässt und daher auch für Familien mit Kindern geeignet ist. Gymnich ist ein spannendes Ausflugsziel mit Wasserpark, Wasserlabor, Erftmuseum, Lehrbäckerei, Greifvogelstation und Kräutergarten.
Länge: 32,11 km
Schwierigkeitsgrad: leicht
Route: Durch Hinweisschilder oder „Mobilen Tourguide“ können sich Besucher über landschaftliche und kulturhistorische Besonderheiten der Auenlandschaft informieren.
naturparkzentrum-gymnichermuehle.de
Hinweis: Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Gymnicher Mühle aktuell geschlossen. Über die mögliche Wiedereröffnung informieren Sie sich bitte über die oben verlinkte Webseite.
Corona-Maßnahmen
Bitte beachten Sie die aktuellen Corona-Maßnahmen. Je nach regionaler Inzidenz-Zahl ist die Innen- und Aussengastronomie wieder geöffnet. Auch der Besuch von Museen und anderen Freizeiteinrichtung ist wieder möglich. Bitte tragen Sie ihren Mund-Nasenschutz wo es angebracht ist und halten Sie auch im Freien Abstand, um sich und andere zu schützen.
Rund um Meckenheim: Das grüne Tor zu Ahr und Eifel
Im Frühling, Sommer oder Herbst, zu Zeiten der Baumblüte oder Laubfärbung ganz sicher ein Geheimtipp: Der überwiegend flache Kurs rund um Meckenheim, das grüne Tor zu Ahr und Eifel, ist verkehrsarm und familienfreundlich angelegt.
Die Runde führt durch die Ortsteile Lüftelberg und Ersdorf zum Herrenhaus Burg Altendorf, nach Merl und am Bahnhof Kottenforst entlang sowie durch den Forst – und dabei immer vorbei an Apfelplantagen und Rosenfeldern.
Baumschulen umgeben die Stadt beinahe wie ein geschlossener Ring. Ihn durchzieht ein Netz von Wirtschaftswegen, die sich bestens für Fahrradtouren eignen. Bei gutem Wetter auch mit Fernsicht: Denn wer in dieser Gegend auf dem Fahrrad unterwegs ist, der sieht im Westen schon die Erhebungen der Eifel am Horizont und Richtung Bonn das Siebengebirge.
Die Region selbst, im Vorgebirge gelegen, gilt wegen ihres milden Klimas und der Lieblichkeit ihrer Landschaft als Rheinische Riviera. Eine Freizeitkarte mit der Tourstrecke und Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten gibt es im Bürgerservicezentrum der Stadt im Reginahof, Bahnhofstraße 24.
Länge: 25,2 km
Schwierigkeitsgrad: mittel
Route: Ausgeschildert mit blau-grünem Logo und diverse Einkehrmöglichkeiten am Streckenrand. Die (Wirtschafts-)Wege sind allerdings nicht durchgehend asphaltiert.
Von Bergisch Neukirchen bis Remscheid-Lennep: Balkantrasse
Es ist schon ein ganz besonderes Erlebnis, mit dem Rad auf einer alten Bahntrasse unterwegs zu sein: Sanfte Steigungen und Kurvenradien, Ausblicke von den Bahndämmen und Viadukten inklusive.
„Balkanexpress“ wurde im Volksmund die aufgegebene Bahnlinie von Leverkusen-Opladen nach Remscheid-Lennep genannt. Von 1868 bis in die 1980er Jahre rollten hier Züge, heute eröffnen sich aus der Sattelperspektive reizvolle Ein- und Ausblicke: Wälder, Wiesen, schmucke Häuser und Gärten.
Denn inzwischen verläuft dort, wo früher der Schienenweg war, ein Radweg, der die Rheinschiene mit dem Bergischen Land verbindet. Die Strecke führt, meist mit einigem Abstand zu den Hauptverkehrsstraßen, durch die Ortszentren von Bergisch Neukirchen, Burscheid, Wermelskirchen und Bergisch Born bis nach Remscheid-Lennep. Dabei wird ein Höhenunterschied – bahntypisch sehr sanft – von rund 50 auf etwa 330 Meter bewältigt. Die Balkantrasse gehört zum Netz der Panorama-Radwege NRW, das verschiedene Einzelrouten zu einem über 300 Kilometer langen System verknüpft.
Länge: 28 km
Schwierigkeitsgrad: leicht
Route: Unterwegs auf der angenehm asphaltierten Strecke erinnern Meilensteine an die Bahn-Vergangenheit, Rastplätze und Gastronomie gibt es an vielen Orten.
Von Daun bis Bleckhausener Mühle: Kosmosradweg
Was sind Planeten? Wie groß ist die Sonne? Wie lang ist ein Lichtjahr? Und was hat es mit dem Urknall auf sich? Fragen zu unserem Universum beantwortet eine Tour auf dem Kosmosradweg Kleine Kyll.
Die kurvenreiche, ebene Trasse führt fast vollständig auf eigenen Wegen vom Kurpark Daun über Pützborn, Oberstadtfeld, Niederstadtfeld und Schutz bis nach Meerfeld und ist in zwei Themenbereiche aufgeteilt: An den rund 16 Kilometern von Daun bis zur Bleckhausener Mühle sind die einzelnen Planeten maßstäblich in Größe und Entfernung zur Sonne mittels Stelen und Schautafeln dargestellt.
Auf diesem Teilstück erreicht man als Radfahrer Überlichtgeschwindigkeit. Angenommen, man macht jede Sekunde einen Schritt, dann bewegt man sich in diesem Modell mit Lichtgeschwindigkeit durchs Sonnensystem. Auf den rund fünf Kilometern von der Bleckhausener Mühle bis zum Meerfelder Maar, dem größten der Eifel-Maare, entspricht nun jeder Schritt einem Zeitabschnitt von rund drei Millionen Jahren. Der Radfahrer unternimmt eine Zeitreise zwischen der Gegenwart und dem Urknall.
Länge: 22,2 km
Schwierigkeitsgrad: leicht
Route: Sehenswert, denn an der Strecke liegen Dauner Burg, Eifel-Vulkanmuseum Daun, Wild- und Erlebnispark, Dauner Sprudel, Burgen und Maarmuseum in Manderscheid
Noch mehr Radtouren für Sie:
Das könnte Sie auch interessieren: