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Tour-Premiere in KölnDirty Dancing startet im Musical Dome

Lesezeit 3 Minuten

Baby (Anna-Louise Weihrauch) und Johnny (Máté Gyenei) kommen sich näher.

Es ist der Sommer 1963 – Baby lernt Tänzer Johnny kennen und eine der bekanntesten Romanzen beginnt. Auch heute ist die Liebesgeschichte aus dem Filmklassiker „Dirty Dancing“ aus dem Jahr 1987 alles andere als alt. Sie begeistert auch noch nach dreißig Jahren.

Jetzt geht das Musical zum Film nach zwei Jahren Pause in die nächste Runde. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Die letzten Tanzschritte werden eingeübt, die Texte werden perfektioniert und das Bühnenbild neu gestaltet. In Österreich, wo das Ensemble derzeit probt, gehören zwölf Stunden Arbeit am Tag derzeit zum Alltag. Denn bis zur Premiere in Köln bleibt nicht mehr viel Zeit. Da ist es eine große Erleichterung, dass die drei Hauptdarsteller bereits bei der letzten Tournee dabei waren. Johnny-Darsteller Máté Gyenei, Anna-Louise Weihrauch als „Baby“ und Marie-Luisa Kaster in der Rolle von „Penny“ gehören zu den „alten Hasen“, wie sie sich selbst nennen.

„Ich habe eine Wassermelone getragen“

Wenn die Hebefigur funktioniert, passt doch alles, würde man meinen. „So einfach ist es nicht“, erzählt Regisseur Alex Balga. Denn bevor das Stück 2014 auf Tour ging, wurde der Klassiker fast zwei Jahre ausschließlich in Berlin aufgeführt - positive Kritiken gab es nicht immer. Eine Änderung musste her. Mit der Zeit wurde das Drehbuch immer kompakter. Balga hat die Vorgänger-Shows ordentlich gestrafft und an das deutsche Publikum angepasst. „Denn die mögen’s nicht so schrill wie die Amerikaner oder Australier“, weiß er aus Erfahrung. Außerdem ging es ihm darum, die Botschaft des Stücks hervorzuheben: „Die Geschichte ist in ihren Grundzügen heutig. Noch immer ist es schwer, wenn sich zwei Menschen aus verschiedenen Schichten oder Kulturen lieben. Frauen müssen noch immer um ihren Job fürchten, wenn sie schwanger sind. Das sind Probleme, mit denen wir nach wie vor kämpfen müssen.“

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Die berühmtesten Zitate wie „Ich habe eine Wassermelone getragen“ oder „Mein Baby gehört zu mir“ blieben natürlich auch in der gekürzten Fassung erhalten. Doch statt langer Dialoge gibt es in dieser Produktion mehr Musik und Tanz. Der Original-Score, von einer Band live und überwiegend vor den Augen der Zuschauer gespielt, ist in die Handlung eingebaut und wurde um viele Titel ergänzt.

Das Gastspiel

Die Preview findet am 24. Oktober statt. Weitere Vorstellungen täglich bis 5. November um 19.30 Uhr (Sa auch 15 Uhr, So 14 + 18.30 Uhr) im Musical Dome. Karten sind ab 24,50 Euro erhältlich.

www.koelnticket.de

Die Show lebt also von ihren Musik- und Tanzeinlagen. Gerade die Hauptdarsteller sind seit Jahren mit dem „schmutzigen Tanzen“ vertraut: Weihrauch war in Berlin wie auch in Oberhausen sowohl als Baby als auch als deren Schwester Lisa zu sehen. „Ich habe mir den Film wirklich oft angeguckt und nach dem Ende immer zurückgespult, um ,I Had The Time Of My Life„ noch einmal zu hören“, erzählt sie. Ihr ungarischer Tanzpartner Gyenei musste derweil zu seinem Glück gezwungen werden: „Ich war 14, und mein Bruder und ich wollten einen Actionfilm sehen. Doch meine Mutter setzte sich mit »Dirty Dancing« durch.“

Regisseur Balga betont allerdings, keine Kopien der Originaldarsteller gesucht zu haben: „Mir war es wichtig, dass die Schauspieler und Tänzer ihre Rollen selbst kreieren, auch wenn sie vom Typ zu ihren populären Vorgängern passen.“ Aber klar ist: „Wenn das Bühnenbild steht und die Darsteller ihre Kostüme tragen, ist der Wiedererkennungswert natürlich da“, sagt Balga.

Für die meisten ist „Dirty Dancing“ eine Zeitreise und eine Erinnerung an jugendliche Träume. Tanz, Musik und Leidenschaft wurden damals neu definiert. Heute sollen sie auch neue Generationen begeistern. Genau so, wie es Baby erlebte, als sie im Sommer 1963 ihren Urlaub bei Kellerman’s verbrachte.