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Opern-Interim, KalkbergDas hat der Kölner Rat im Februar abseits des Haushalts entschieden

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Der „Musical Dome“ vor dem Kölner Dom.

Der Musical Dome vor dem Kölner Dom.

Köln bekommt ein neu definiertes Grundnetz für den Autoverkehr und behält den Musical Dome für weitere zwei Jahre. Ob die Parkgebühren steigen, ist hingegen noch nicht geklärt.

Kalkberg

Der als Luftrettungsstation gedachte Bau auf dem Kalkberg wird vollendet. Nur nicht als Hangar für Hubschrauber, wie er ursprünglich genutzt werden sollte. Eine Mehrheit stimmte am Donnerstag dafür, die seit 2015 stillgelegte Baustelle wieder aufzunehmen und für drei Millionen Euro seit Jahren eingelagerten Tore einzubauen. Wie der Kalkberg in Zukunft genutzt wird, ist weiterhin ungeklärt. Zunächst soll das Gebäude gesichert werden, zurzeit tritt durch die noch offene Fassade Feuchtigkeit ein.

Musical Dome/Opern-Interim

Alles zum Thema Musical Dome

Der Musical Dome am Kölner Dom kann theoretisch bis zum 29. Februar 2028 stehen bleiben. Der Rat hat die zweijährige Verlängerung des Vertrages über die städtische Fläche mit Betreiber ATG Entertainment beschlossen. Ob das Musical „Moulin Rouge“ tatsächlich bis dahin sogenannten „Blauen Zelt“ aufgeführt wird, ist aber offen. Denn der Rat beschloss auch, dass die Oper spätestens zum 31. Juli 2026 aus dem Staatenhaus ausziehen soll, um an den Offenbachplatz zurückzukehren – wenn die Sanierung der Bühnen abgeschlossen sein sollte.

Generalinstandsetzung Wallraf-Richartz-Museum

Der Rat hat die Kostensteigerung der Generalinstandsetzung des Wallraf-Richartz-Museums auf 29,6 Millionen Euro zugestimmt und das Großbauprojekt beschlossen. Wie berichtet, gab es im Dezember einen Aufschrei, weil das Museum während der Instandsetzung komplett schließen muss – und zwar von September 2026 an für 18 Monate. Es wird auch kein Interim geben.

Kunst- und Museumsbibliothek

Die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) bekommt ab April für mindestens drei Jahre übergangsweise zwei Interims-Standorte, weil der Mietvertrag für das Gebäude am Kattenbug in der Innenstadt im Sommer ausläuft. Büros für die Mitarbeiter, die Buchbindewerkstatt und einige Bestände finden an der Vogelsanger Straße 66-80 in Ehrenfeld eine neue Heimat. Weitere Bücher der KMB werden an der Ettore-Bugatti-Straße 5/15 in Gremberghoven gelagert. Für dieses und nächstes Jahr geht die Stadt von 2,98 Millionen Euro Kosten aus.

Verkehrsnetz

Der Stadtrat hat eine Neudefinition des Grundnetzes für Autos und Motorräder beschlossen. Es setzt fest, auf welche Straßen der motorisierte Individualverkehr, kurz MIV, Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern hat und auf welchen er sich umgekehrt unterordnen muss. Alle dem Grundnetz zugehörigen Straßen sollen miteinander verbunden sein und gemeinsam einen fließenden Autoverkehr sicherstellen. Gleichzeitig sollen andere Verkehrsmittel wie Bahnen, Busse und Fahrräder gestärkt werden, um Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen.

Werden die Parkgebühren erhöht?

Noch keine Einigung fanden die Ratsmitglieder hingegen in der Frage der von der Verwaltung vorgeschlagenen höheren Parkgebühren. Sie hatte im November eine Vorlage für eine neue Parkgebührenordnung veröffentlicht, die nach ihrem Willen vom Stadtrat im Februar beschlossen werden sollte. Ein Teil dieses Plans ist die Verteuerung des Kurzzeitparkens um 25 Prozent. So soll eine Stunde Parken im Stadtbezirk Innenstadt/Deutz künftig fünf statt vier Euro, in den anderen acht Stadtbezirken 2,50 Euro statt zwei Euro kosten.