AboAbonnieren

Mit Domblick, Katzen oder Büchern9 Cafés in Köln mit einer ganz besonderen Note

Lesezeit 8 Minuten
Innenraum eines Cafés

Im Daisys fühlt man sich in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt.

Ob Katzen, Spiele oder Retro-Einrichtung – diese Cafés haben neben Kaffee und Kuchen eine besondere Eigenheit zu bieten.

In Köln gibt es zahlreiche Cafés. Kaffee und Kuchen, häufig auch Frühstück, Snacks und Abendessen – das ist weitgehend das Standard-Angebot. Doch es gibt auch Cafés, die eine kleine Besonderheit mit sich bringen. Ob ein besonderes kulinarisches Angebot, ein kleines Ereignis oder eine tolle Aussicht: Wir haben ein wenig nachgeforscht und die folgenden, besonderen Cafés gefunden, jedes speziell aus einem anderen einzigartigen Grund.

Besondere Cafés in Köln

1. Bingo Club, am Südbahnhof

Mehr als 600 Brettspiele testen

Der Bingo Club von Innen.

Auf Regalen an den Wänden stapeln sich die Spiele im Bingo Club.

Auf den Regalen im Bingo Club stapeln sich die Brettspiele. Mehr als 600 sollen es sein – alle nach alphabetischer Reihenfolge sortiert. Gegen eine Gebühr von drei Euro dürfen Besucherinnen und Besucher hier so viele Spiele ausprobieren, wie sie möchten. Wird ein Spiel nicht mehr gespielt, gibt man es einfach wieder an der Bar ab. Eine Liste mit allen Spielen kann auf der Webseite des Cafés eingesehen werden.

Der Bingo Club ist gemütlich mit Stühlen aus einer Schule, alten Holztischen und ausreichend Licht zum Spielen eingerichtet. Es gibt eine zweite Empore, auf der sich auch ein Regal mit Kinderspielen befindet. Wer beim Spielen durstig oder hungrig wird, findet auf der Karte neben Kaffee und selbstgemachtem Kuchen auch Hot Dogs – wahlweise mit veganer Wurst oder glutenfreiem Brot – und eine Auswahl an süßen und salzigen Snacks. Die große Getränkekarte bietet zudem die Möglichkeit, sich durch Biere aus aller Welt zu probieren. (lba)

Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do 14-22.30 Uhr, Fr 14-0 Uhr, Sa 12-0 Uhr, So 12-20-30 Uhr | Otto-Fischer-Straße 9, 50674 Köln, Tel. 0221-80055985 | www.brettspielecafekoeln.de


2. Katzentempel, Südstadt

Vegan essen und Katzen beobachten

Innenraum Katzentempel in der Severinstraße Köln

Der Katzentempel in der Severinstraße.

In dem Café in der Severinstraße 59 wird man von ganz besonderen Mitarbeitern empfangen: Whisky, Pepper, Kiwi, Chai, Mochi und Tofu sind Katzen aus dem Tierschutz, die im Katzentempel ihr neues Zuhause gefunden haben. Während die frei laufenden Tiere in den Räumlichkeiten herumtoben, auf Kratzbäume klettern oder in der Ecke dösen, dürfen die Gäste in ihrem „Tempel“ Platz nehmen und etwas von der rein veganen Speisekarte bestellen. Angeboten werden unter anderem verschiedene Frühstücks-Variationen, Bowls, Sandwiches, Burger oder Kuchen.

Katze im Katzentempel Köln

Die Katze Whisky lebt im Katzentempel.

Aus hygienischen Gründen sind die Bereiche der Küche und Kaffeebar klar vom Aufenthaltsraum und damit von den Tieren getrennt. Auch auf die Tische dürfen die Katzen nicht springen. Viele Kratzbäume, Spielzeuge und ein Rückzugsraum sorgen außerdem dafür, dass sich Whisky und seine Freunde wohlfühlen. Gäste sollten die Katzen nur dann streicheln, wenn diese auch Interesse daran zeigen. (lba)

Öffnungszeiten: Mo-Fr 12-22 Uhr, Sa 10-22 Uhr, So 10-20 Uhr | Severinstraße 59, 50678 Köln, Tel. 0221 42336937 | www.katzentempel.de


3. Café Goldmund, Ehrenfeld

Bücher leihen und lesen

Bücherregale und Tische in einem Café

Bücher strahlen Wohnzimmer-Gefühle aus.

Das Café Goldmund ist auch ein Ort der kulturellen Zusammenkunft. Wenn möglich, bietet es eine Vielzahl an literarischen und musikalischen Angeboten wie Lesungen oder Konzerte an. Auch Verkostungen und beispielsweise Pflanzenverkäufe finden manchmal statt. Darüber hinaus befindet sich im Goldmund eine offizielle Bookcrossing-Zone. Das heißt, dass dort immer rund 150 Bücher zur Verfügung stehen, die man sich mit nach Hause nehmen kann, zu Ende liest und dann wieder auf Reisen schickt. Dafür lässt man diese an einem öffentlichen Ort, wie der Straßenbahn, einfach liegen. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern spart auch Geld und Platz zu Hause.

Frau sitzt an einem Tisch und liest, im Hintergrund ein Bücherregal

Bücher lesen, leihen und kaufen kann man im Café Goldmund.

Brettspiele und Bücher kann man im Goldmund auch leihen und vor Ort spielen oder lesen. Manche Bücher werden auch zum Verkauf angeboten. Kulinarisch gibt es gutbürgerliche, aber auch mediterrane und asiatische Gerichte, hausgebackene Kuchen und eine recht vielfältige Frühstückskarte. Sonntags wird ein Frühstücksbrunch mit Buffet angeboten (Reservierung erforderlich).

Öffnungszeiten: Mo-Sa 9-24 Uhr, So 10-18 Uhr | Glasstraße 2, 50823 Köln, Tel. 0221/534 1584 | www.goldmundkoeln.de

Weitere schöne Lese-Cafés zum Schmökern finden Sie hier.


4. Wo ist Tom?, Sülz

Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung

Innenraum eines Cafés

Wo ist Tom? Das Café ist ein Projekt der Perspektive Lebenshilfe Köln in Sülz.

Eins vorab: Wer das sympathische Café Tom in der Zülpicher Straße besucht, darf es nicht verlassen, ohne einen – je nach Saison – Erdbeer-Rhabarber-, oder Pflaumen-Zimt-Pfannkuchen gegessen zu haben. Oder einen der köstlichen selbstgebackenen Kuchen. Oder Toms Shakshuka. Oder... Überhaupt bietet das Café eine der umfangreichsten und originellsten Frühstückskarten Kölns. Und auch das wöchentlich wechselnde Mittagsangebot ist außergewöhnlich lecker.

Tische und Stühle vor einem Café

Wo ist Tom? Das Café befindet sich in Sülz.

Auf den zwei großzügigen Etagen gibt es außerdem genug Platz, auch für größere Besucherrunden, jede Menge Zeitungen und Zeitschriften für die Großen und eine Spieleecke für die Kleinen. Das besonders Besondere: Hier wird Inklusion gelebt, denn in dem Projekt der Lebenshilfe Köln arbeiten Menschen mit Behinderungen – und ohne. (kro)

Anfang des Jahres wurde ein zweiter Standort des Cafés am Elisabeth-von-Mumm-Platz eröffnet.

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa/So 10-19 Uhr | Zülpicher Str. 309, 50937 Köln, Tel. 0221/1686 4477; Elisabeth-von-Mumm-Platz 4, 50937 Köln | www.wo-ist-tom.de


5. Halli Galli – das Eltern-Kind-Café, Musikerviertel

Überdachtes Spieleparadies

Tische und Spielecke im Familiencafé Halli Galli Köln

Spielen und Kaffeetrinken – im Halli Galli geht beides.

Das Halli Galli ist ein Spieleparadies für Kinder, sozusagen ein kleiner, überdachter Spielplatz, der aber auch noch mit allerlei Leckereien bewirtschaftet wird. Auch dank seiner Größe – hier hat man mehr Platz als in vielen anderen Kindercafés – gibt es viele Möglichkeiten, zu toben und zu spielen. Dabei bleibt nicht aus, dass es auch sehr laut werden kann. Und voll. Für kinderlose Menschen ist das Halli Galli also eher nichts. Für Familien kann es ein Segen sein. Während die Kleinen sich auspowern, essen und trinken die Großen und wissen ihre Kinder beschäftigt.

Kinderwagen auf eine Wand gemalt, darüber steht „Kinderwagen-Parkplätze", auf dem Boden sind rechteckige Felder markiert

Kinderwagen-Parkplätze gibt es im Halli Galli auch.

Highlights sind ein Spielturm mit Rutsche, Spielküche, Leseecke und Bällebad – es gibt unzählige Spielmaterialien für die Kleinen, außerdem ein großes Angebot an Frühstück und Essen für Jung und Alt.

Öffnungszeiten: Di-Sa 9.30-18 Uhr, So 10-13 (nur mit Frühstücksbuffet) und 14-18 Uhr | Mozartstr. 39, 50674 Köln, Tel. 0221/6060 1919 | cafe-halligalli.de


6. Café Kogi, Innenstadt

Unterstützung für das letzte indigene Volk Südamerikas

eine Packung Kaffee steht vor einer Kaffeemaschine

Das Café Kogi unterstütz das letzte indigene Volk Südamerikas.

Was als Suche nach einer Verkaufsstätte für Kaffeeprodukte anfing, endete in der Öffnung eines Cafés. Eigens geröstet wird hier zwar nicht, das machen andere, dafür ist die Geschichte hinter dem Kaffee eine Besondere: Es ist der Kaffee der kolumbianischen Kogi-Ureinwohner, der im gleichnamigen Café auch verkauft wird. Sie sind das letzte indigene Volk in Südamerika, das mit eigener Kultur, eigener Sprache und eigenem Land, fast unbeeinflusst von der restlichen Welt, lebt.

ein Regal mit Kaffee steht gegenüber dem Tresen

Neben Kaffee gibt es im Café Kogi auch andere Leckereien.

Der Kaffee wird im Laden und online verkauft, 20 Prozent des gesamten Gewinns bekommt die Gemeinschaft der Kogi. Bananenbrot, selbst hergestellte Leckereien wie veganes Schmalz, Kuchen oder Suppen runden das Angebot im gemütlichen Café ab. Wenn die Sonne scheint, sitzt man zwischen vielen grünen Pflanzen wunderbar auf der schönen Terrasse, die von außen gar nicht zu erahnen ist.

Öffnungszeiten: Mo-Sa 9.30-18 Uhr, So 10-18 Uhr | Auf dem Berlich 7, 50667 Köln, Tel. 0221/1687 6792 | www.cafe-kogi.com


7. Daisys Tearoom, Zündorf

Vielleicht das urigste Café Kölns

uriger Innenraum eines Cafés

Vielen Gästen im „Daisys" gefällt das Altmodische und Gemütliche.

Wie im Urlaub oder besser noch, wie im Film fühlt man sich bei Daisys. Retro-Stil und Oma-Geschirr, darauf setzen mittlerweile viele Cafés, aber bei Daisy im historischen Ortskern von Zündorf passt das alles noch ein bisschen perfekter zusammen. Wer hier durch die Tür geht, fällt in eine andere Zeit. Der Tearoom befindet sich in einem hübschen Fachwerkhaus, die Räumlichkeiten sind herrlich urig. Sitzt man auf einem der samtenen Polsterstühle unter den außergewöhnlichen Hut-Lampen, fühlt man sich in das England vergangener Jahrhunderte zurückversetzt und freut sich auf die nächste Folge von Bridgerton oder Downton Abbey. Im Hintergrund dudelt sanfte Musik.

zwei Polsterstühle an einem Tisch mit bunt gemustertem Kaffeegeschirr

Liebevoll ausgewählt ist das Geschirr und all der andere Nippes hier.

Serviert werden Frühstücksvariationen, Waffeln, Kuchen und natürlich neben Kaffee auch leckere Tees. Ganz traditionell gibt es hier auch den Afternoon Tea, der neben einer Kanne Tee aus Häppchen, Scones, Erdbeermarmelade, „clotted cream“ und kleinen Küchlein besteht. Very british.

Öffnungszeiten: Di-Fr 9-18 Uhr, Sa, So, feiertags 9.30-18 Uhr | Gütergasse 21, 51143 Köln, Tel. 02203/8067 834 | daisys-cafe.de


8. Café Reichard, Innenstadt

Alte Tradition und bester Blick auf den Dom

Sitzplätze in einem Café mit Ausblick auf den Dom

Premium-Blick auf den Dom im Café Reichard.

Das Café Reichard ist eines der ältesten Cafés in Köln, wenn nicht das älteste. Gegründet 1855 schaut es auf eine lange Tradition zurück. Innen stoßen die Besuchenden direkt auf eine beeindruckende Torten- und Pralinentheke, süße Schokoladenschwaden und sanfter Musik. Auch wenn einen die Renovierungskunst der 80er Jahre ein wenig erschlägt, kann eine Kaffeezeit kaum besonderer zelebriert werden als hier.

lange Fensterfront in einem Café, im Hintergrund der Dom

Durch den gläsernen Pavillon schimmert der Dom. 

Denn: Wohl kaum ein anderer Gastronomiebetrieb kann einen besseren Domblick bieten. Besonders die Plätze auf der Terrasse und im gläsernen Pavillon – ein weiteres, aber lohnendes Überbleibsel der 80er – beweist die einmalige Lage des Cafés. Diese sorgt natürlich auch dafür, dass hier viele Touristen einkehren, die sich genussvoll dem berüchtigten Baumkuchen oder der sahnigen Schwarzwälder Kirschtorte hingeben. Die Lage bezahlt man mit. Aber für den Dom tun die Kölner ja fast alles.

Öffnungszeiten: Mo-So 8.30-20 Uhr | Unter Fettenhennen 11, 50667 Köln, Tel. 0221/257 8542 | www.cafe-reichard.de


9. Schamong Kaffee, Ehrenfeld

Röster bei der Arbeit beobachten

schamong aelteste roesterei

Schamong ist die älteste Rösterei Kölns.

Schamong Kaffee prangt groß in goldenen Lettern über dem Eingang und man weiß: dies ist das Zuhause der ältesten Kaffeerösterei Kölns. Wer eintritt, bemerkt sofort den kräftigen Kaffee-Geruch, außerdem fällt der moderne Vintage-Industrie-Stil auf. An der Wand liegen dicke Säcke – mit Kaffee gefüllt. Schnell fällt der Blick auf den Röster im Raum.

ein Mann schüttet Kaffeebohnen in eine große Maschine zum Rösten

Am Röster wird fleißig gearbeitet.

Ganz wunderbar ist, wenn man die Meister an der Maschine bei der Arbeit beobachten kann. Wird geröstet, intensiviert sich der Geruch im Raum deutlich. Nebenbei werden Bohnen verkauft und Getränke hergestellt. Kaffee wird hier ganz offensichtlich gelebt. Das Geschäft wird heute in der dritten Generation von der Familie Schamong geleitet, gegründet wurde die Rösterei schon 1949. 70 Jahre später gab es die Auszeichnung Röster des Jahres vom Fachmagazin crema.

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr | Venloer Str. 535, 50825 Köln, Tel. 0221/544 938 | www.kaffeeroester.de

*Die Reihenfolge der Liste ist willkürlich und die Auswahl subjektiv.*