Café Zweiblatt-Inhaberin„Ich habe nie daran gedacht, hinzuschmeißen“
Lindenthal – Nach Monaten des Lockdowns öffnen die Gastronomiebetriebe wieder ihre Pforten. Für Gäste und Betreiber bedeutete die Corona-bedingte Schließung eine lange Durststrecke in puncto Genuss und Selbstverwirklichung. Die Café Zweiblatt-Inhaberin Ina Koralewski hat dies am eigenen Leib erfahren und berichtet über Leidenschaften und Durchhaltevermögen.
Was hat Sie vor rund vier Jahren bewogen, auf der nicht gerade gastronomiearmen Dürener Straße ein Café zu eröffnen?Ich bin ein kreativer Mensch und arbeite gerne. Ich mag den Umgang mit Menschen, ich mag Kaffee, Kuchen, Kunst und freue mich, wenn ich Menschen glücklich machen kann. Ich bin gerne Gastgeberin. Das alles kann ich im Café Zweiblatt unter einen Hut bringen.
Was hat Sie eigentlich seinerzeit zum Namen inspiriert?Damit meinte ich ursprünglich die Getränke und die Speisen. Beides soll sich zu etwas Harmonischem zusammenfügen. Außerdem ist der Name einfach. Den kann sich jeder merken.
Was gibt es im Zweiblatt?
Eine Tasse Schamong-Kaffee kostet 2,30 Euro. Den Käsekuchen gibt es für 2,90 Euro pro Stück. Das Shakshuka mit Gemüse, pochierten Eiern, Joghurt, Fladenbrot und Koriander wird für 6,90 Euro gereicht. Der vegane Sternsalat mit Avocado, Mango, Tomaten, Rucola, Cashewnüssen und Granatapfel ist für 6,50 Euro zu haben.
Wie sind Sie mit Ihrem Betrieb durch die Corona-Krise gekommen?Ein Jahr lang lief im Café so gut wie nichts, doch ich habe nie daran gedacht, hinzuschmeißen. Ich habe Vertrauen ins Café und in die Gäste. Ich bin kein Typ, der aufgibt. Wir waren permanent vor Ort, um to go zu verkaufen. Es war echt hart, doch viele Leute kamen immer wieder vorbei, um „Hallo!“ zu sagen. Das hat uns bestärkt weiter zu machen. Im Zuge der Krise entschieden wir uns, das Mittagsangebot zu erweitern. Zudem konnten wir die Zeit nutzen, das Café etwas umzugestalten. Wir haben den Boden erneuert. Eine weitere Wand wurde im Industrial-Stil verändert, und es gibt neue Kunstwerke zu sehen.
Was schätzen Sie am Stadtteil?Mir gefallen die schönen Linden. Der Ort hat ein besonderes Ambiente. Ich mag die Menschen hier. Es ist ein Mix aus jungen Studenten und älteren Leuten. Die Dürener Straße ist eine gemütliche Einkaufsstraße, die nicht so hektisch ist, wie die Plätze in der Innenstadt.
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Was unterscheidet Ihr Café von anderen?Wir stellen alles selber her. Alle Speisen sind handgemacht. Außerdem haben wir eine antibakterielle Speisekarte, die sich mit UV-Licht reinigt. Das hat auch nicht jeder (lacht). Das Café ist voller kleiner Kunstwerke und die Inneneinrichtung erscheint wie ein Spiegelbild der verschiedensten Epochen. Hier ist es kunterbunt und gemütlich. Auch bei den Speisen ist für jeden etwas dabei. Wir haben vegane und vegetarische Küche, bieten aber auch Fleischgerichte an.
Was sind bei den Gästen derzeit die Favoriten?
Der Käsekuchen mit Nussboden, die Fladenbrote, unsere Pfannkuchen, das israelische Shakshuka-Gericht und der Smoothie aus Feldsalat, Apfel, Ingwer, Weizengras, der Blaualge Spirulina und Mango.