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Eltern wurden überraschtVierte Kita muss innerhalb eines Jahres in Hürth schließen

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Die Kita Farbenland bleibt vorerst geschlossen. 

Hürth-Kalscheuren – Die Serie von Kita-Schließungen als Folge von Wasserschäden reißt nicht ab. Seit Montag ist auch die Kita Farbenland der Awo an der Gronerstraße in Kalscheuren bis auf Weiteres geschlossen. Die Eltern erfuhren davon am vergangenen Donnerstag. Einige haben nun ein Betreuungsproblem.

Anders als bei den Hermülheimer Kitas Hürther Strolche und Vorwitznasen, die kernsaniert werden müssen und bis weit ins nächste Jahr hinein geschlossen bleiben werden, ist nach Angaben von Verwaltungssprecher Willi Pütz noch nicht geklärt, ob der Wasserschaden in Kalscheuren Folge des Hochwassers Mitte Juli ist. Erst im September wurden in der Awo-Kita – die Stadt ist Vermieter des Holzbauwerks – Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung im Boden eines Nebenraums festgestellt. Bereits im Frühjahr wurde die Kita Burgwichtel in Kendenich wegen Schimmelproblemen geräumt.

Hürther Kita: Zu viele Schimmelsporen in der Raumluft

Woher das Wasser in Kalscheuren kommt, ist offen. Im Planungsausschuss hatte das Gebäudeamt von einem Baumangel bei der Abdichtung der Bodenplatte berichtet. Möglich sei aber auch, dass die Heizung ein Leck habe, sagt Pütz. Parallel zur Ursachensuche hat das Gebäudeamt den Raum versiegelt, mehrere Trockner aufgestellt und Raumluftmessungen veranlasst.

Im November wurde noch einmal nachgemessen. Das Ergebnis: Die Werte für Schimmelsporen seien inzwischen auch in den Gruppenräumen auffällig erhöht. In einem Elternbrief informierte die Kita-Leitung kurzfristig darüber, dass die Einrichtung geschlossen werde, weil das Risiko einer Gesundheitsgefahr für Kinder und Mitarbeitende zu hoch erscheine.

Hürther Sozialdemokraten fordern mehr Tempo bei der Sanierung

Mindestens bis zum Ende der Weihnachtsferien am 7. Januar bleibt die Kita nun dicht. In der Zwischenzeit werden die Räume getrocknet, gereinigt und desinfiziert, außerdem soll ein Sanierungskonzept erstellt werden. Zwischen Weihnachten und Neujahr wird ein Gutachter für eine weitere Luftmessung erwartet. „Die Gesundheit der Kinder hat oberste Priorität“, betont der Beigeordnete Jens Menzel.

Unterdessen befürchten die Eltern, dass die Kita länger geschlossen bleiben könnte. Für diesen Fall werde das Jugendamt mit der Awo nach Alternativen suchen, kündigte Menzel an. Falls der Bedarf da sei, werde für diese Woche eine Notbetreuung organisiert.

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Die Hürther SPD fordert derweil mehr Tempo bei der Sanierung der Kitas und Aufklärung darüber, ob in der Kalscheurener Einrichtung schon länger ein Gesundheitsrisiko durch Schimmel bestanden habe.