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So läuft es in Kölns FußballkneipenFC-Fans müssen sich für Live-Übertragungen umstellen

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Lutz Nagrotzki sitzt im Trikot neben einem Geißbock aus Gips in seiner Kneipe.

Bock auf den FC: Bei Lutz Nagrotzki im „Piranha“ werden alle Zweitliga-Spiele seines Herzensclubs gezeigt.

Zum Start der zweiten Fußball-Bundesliga sind Kölns Wirte gerüstet. Im Vergleich zur Vor-Saison gibt es jedoch Änderungen.

Nicht nur für den 1. FC Köln, auch für seine Fans ist der Abstieg in die zweite Bundesliga eine Umstellung. Das betrifft vor allem die Anstoßzeiten und damit verbundenen Seh- und Trinkgewohnheiten zahlreicher Gäste, die sich die Spiele in einer der Kölner Fußball-Kneipen live anschauen. Samstags um 13 Uhr oder sonntags um 13.30 Uhr ist vielen mehr nach Kaffee als einem Kölsch zumute – wobei das bekanntlich je nach Spielverlauf aufgrund von Jubel oder Frust schneller läuft als gedacht.

Das weiß auch Lutz Nagrotzki, FC-Fan und Wirt der Szene-Kneipe „Piranha“ an der Kyffhäuserstraße im Uni-Viertel: „Das Ganze kriegt dann so einen Frühschoppen-Charakter“, sagt Nagrotzki aus Erfahrung. Schließlich kennen Geißbock-Fans die Rahmenbedingungen der zweiten Liga nur zu gut – zuletzt in der Saison 2018/2019, nach der man sich mal wieder sicher war: „Nie wieder, zweite Liga …“ Stimmte aber nicht.

1. FC Köln: Frühe Anstoßzeiten in der zweiten Bundesliga

War die Zahl der Fußball-Kneipen in den vergangenen Jahren aufgrund gestiegener Kosten für die Übertragungen zurückgegangen, so könnten sich Wirte in dieser Saison zumindest das Abo für Dazn sparen, da ausschließlich Sky die Zweitligaspiele zeigt. Doch in vielen Kneipen läuft auch weiterhin die erste Liga, wie etwa in der „Lotta“ in der Südstadt.

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„Bei uns wird der 1. FC Köln weiter erstklassig übertragen. Wir werden wahrscheinlich eine der ganz wenigen Kneipen sein, die den 1. FC Köln auch diese Saison noch erstklassig zeigt“, kündigt Wirt Rolf Peter Bimmermann an. „Wir übertragen nämlich alle Auswärtsspiele der Frauen des 1. FC in der ersten Liga.“

Südstadt Köln: Lotta zeigt den 1. FC Köln weiterhin erstklassig

Darüber hinaus werden wie bereits in den vergangenen Jahren alle Spiele von St. Pauli gezeigt. „Dieses Mal dann mit umgekehrten Vorzeichen“, so Bimmermann. „In der letzten Saison haben die Fans vom 1. FC, die um 15.30 Uhr in die Kneipe kamen, die St.-Pauli-Fans, die dort schon seit mittags waren, leicht mitleidig belächelt. Diese Saison wird es wohl umgekehrt sein.“ Schließlich ist St. Pauli aufgestiegen.

Die frühen Anstoßzeiten sind in Köln bekannten Fußball-Kneipen kein Hindernis: „Wenn der FC spielt, haben wir geöffnet“, heißt es einstimmig bei einer Umfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Wir werden weiterhin alle FC-Spiele zeigen, egal welche Uhrzeit und welche Liga“, sagt Peter Ritter von „Gottes grüne Wiese.“ Gleichwohl gibt es Gastronomen, die mit Umsatzeinbußen rechnen. „Wir erwarten weniger Besucher, da die Spielzeiten ungünstig sind“, heißt es etwa im „Brauhaus ohne Namen“ in Deutz, ähnlich äußert man sich in der Kneipe „Zum goldenen Kegel“ im Agnesviertel.

Ehepaar Niedecken steht in einer Loge und schaut aufs Spielfeld.

Wolfgang Niedecken und seine Frau Tina sind regelmäßig bei FC-Spielen im Stadion.

Ewige Treue haben auch zahlreiche Kölner Promis „ihrem Eff-Zeh“ geschworen. Wolfgang Niedecken hält sich mit einer Prognose für die am Freitag beginnende Saison noch bedeckt. Das hätte etwas Voodoo-artiges, sagt der BAP-Sänger, da das erste Spiel noch nicht gespielt worden ist. Aber: „Meine Befürchtungen in die dritte Liga durchgereicht zu werden, sind zumindest kleiner geworden, aber alles andere werden wir wohl abwarten müssen“, so der Musiker gegenüber „express.de“.

Liedermacher Björn Heuser hofft, dass die Mannschaft aufsteigt. Aber: „Ich glaube nicht, dass das sehr realistisch ist.“ Heuser glaubt eher an einen Platz im Mittelfeld. Lanxess-Arena-Chef Stefan Löcher äußert sich da optimistischer: „Ich glaube an einen Wiederaufstieg in den nächsten zwei Jahren. Auch wenn die Konkurrenz in der zweiten Liga extrem stark ist, bin ich überzeugt, dass die Fans das Team durch die Saison tragen werden. Mer stonn all zesamme.“