Köln – Dem 23-Jährigen, der im April vergangenen Jahres mit 0,9 Promille im Blut mit seinem VW Touran in ein Stauende auf der Autobahn A4 gefahren ist, droht Gefängnis. Die Kölner Staatsanwaltschaft wirft ihm fahrlässige Tötung vor. Bei dem Unfall war einer seiner Mitfahrer gestorben.
Nahezu ungebremst soll der Angeklagte mit dem Touran in den Golf einer 59-jährigen Frau gerast sein, die dabei schwer verletzt wurde. Der Wagen der Frau schleuderte in einen Laster und anschließend zur Seite. Der Touran drehte sich um die eigene Achse und wurde mit der rechten Seite in das Heck des gleichen Lasters katapultiert.
Ein Toyota-Fahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und krachte in die Beifahrerseite des weißen Touran. Der 23-jährige Beifahrer auf der Rückbank verstarb noch an der Unfallstelle.
A4: Unfallfahrer soll falsche Angaben gemacht haben
Nach „Express“-Informationen soll der Touran-Fahrer zunächst falsche Angaben zu seiner Identität gemacht haben. Doch der Schwindel flog auf. Denn die Beamten bemerkten einen Alkoholgeruch. Da er vor Ort einen Atem-Alkoholtest verweigerte, nahmen ihn die Polizisten zur Entnahme einer Blutprobe mit.
Da er laut Zeugen derjenige war, der in das Stauende gerast war und damit unter dem Tatverdacht stand, betrunken ein Kraftfahrzeug gelenkt und den Unfall verursacht zu haben, wurde der Mann durchsucht, bevor er in den Streifenwagen einsteigen musste.
Köln: Polizisten finden bei Durchsuchung den Ausweis im Schuh
In seinem Schuh fanden die Beamten den Ausweis des Mannes. Als sie den Namen darauf von den Kollegen auf der Wache überprüfen ließen, merkten sie schnell, dass der Frechener für die Behörden kein Unbekannter ist.
Wie „Express“ nach dem Unfall aus Ermittler-Kreisen erfuhr, soll der Mann bereits mehrfach wegen Körperverletzung, Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte, Schwarzfahrens und auch schon wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss bekannt sein.
Ein Urteil soll noch im Laufe des Tages fallen.