Die Brücke führt über die Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn. Schäden lassen nur noch Tempo 40 auf verengten Fahrstreifen zu.
Marode Brücke in KölnNeue Staufalle auf der A4 zwischen Klettenberg und Eifeltor

Auf der A4 zwischen Klettenberg und Eifeltor kommt es seit Anfang April zu deutlichen Verkehrseinschränkungen. Die Brücke über der Bahnstrecke Köln-Bonn ist marode und muss neu gebaut werden.Foto: Arton Krasniqi
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Auf dem Kölner Autobahnring droht die nächste jahrelange Staufalle. Zwischen den Anschlussstellen Klettenberg und Eifeltor hat die Autobahn GmbH Rheinland auf der A4 vor ein paar Tagen die Fahrstreifen verengt und Tempo 40 angeordnet. Der Grund sind Schäden an der Brücke, unter der die viel befahrene Bahnstrecke Köln-Bonn verläuft.
Man habe bei „turnusmäßigen Bauwerksprüfungen“ Schäden an dem Bauwerk festgestellt, die sowohl die alte Brücke aus dem Jahr 1956 als auch die Anbauteile aus dem Jahr 1988 betreffen. 1993 wurde ein weiteres, parallel verlaufendes Bauwerk hinzugefügt. Hierüber verläuft in Fahrtrichtung Aachen die Parallelfahrbahn zwischen Eifeltor und Klettenberg.
Über den Altbau rollt in beiden Richtungen der Verkehr auf den innenliegenden Fahrspuren. Bei den Kontrollen habe man auch Materialproben entnommen und festgestellt, dass der Stahl Verunreinigungen aufweist, die das Tragvermögen von Bauteilen einschränkt. Dabei gehe es aber nicht um Elemente, die die Hauptlast der Brücke tragen.
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Die Schäden betreffen nicht nur den älteren Teil, sondern auch die Übergänge zum Anbau von 1988. In diesem Bereich sind Sperrflächen, auf denen nichts mehr fahren darf. Sie sind auch eine Folge der jahrelangen Umleitung des Schwerlastverkehrs auf dem Kölner Ring durch die Sperrung der Leverkusener Rheinbrücke, die nach zwölf Jahren erst im Januar 2024 mit der Freigabe des ersten Neubauteils ihr Ende fand.
Das Tempolimit und die schmalen Fahrspuren sollen zur Verlängerung der Lebensdauer der Brücke beitragen. „Wir müssen den Verkehr auf der Brücke einschränken, weil wir sie bis zu einem Neubau weiter nutzen wollen“, sagte eine Sprecherin der Autobahn GmbH. Das werde wohl mehrere Jahre dauern. Die Sperrzeiten müssten mit der Bahn abgestimmt werden.
Bis dahin wird der Schwerlastverkehr über 3,5 Tonnen auf der A4 zwischen Klettenberg und Eifeltor in beiden Fahrtrichtungen auf dem rechten Fahrstreifen geleitet. Im innenliegenden Bereich stehen dem Pkw-Verkehr jeweils zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Die beengten Platzverhältnisse lassen nicht mehr als Tempo 40 zu. Das führt vor allem im Berufsverkehr schon jetzt zu Staus, vor allem auf der Lkw-Spur.
Wann mit dem Neubau der Brücke begonnen werden kann, ist noch völlig offen. Die Bahn betont auf Anfrage, dass unterhalb der Autobahnbrücke Eifeltor „zahlreiche wichtige Verbindungen des Regional-, Fern- und Güterverkehrs entlang des linken Rheins verlaufen. Für die Sanierung der Autobahnbrücke wäre aller Voraussicht nach ein Zeitraum nötig, in dem keine oder nur eingeschränkt Züge über die Gleise unter der Brücke fahren. Wann und in welchem Ausmaß der Personen- und Güterverkehr während der Autobahnarbeiten betroffen sein wird, muss in enger Zusammenarbeit zwischen der Autobahn GmbH und der DB ermittelt werden.“
Die Planung solcher Sperrpausen sei „sehr komplex“ und benötige in der Regel einen Vorlauf von mehreren Jahren. Man stehe dieser Strecke vor der Herausforderung, sie in den internationalen und nationalen Zugverkehr einzupassen.
Nach derzeitiger Planung der Deutschen Bahn wird der gesamte Korridor zwischen Köln, Bonn und Koblenz von Februar bis Juli 2028 komplett gesperrt, weil er zu den mehr als 40 Hochleistungsstrecken zählt, die einer Grundsanierung unterzogen werden. Anschließend folgt zwischen August 2028 und Dezember 2029 der Neubau von vier Bahnbrücken in der Kölner Innenstadt, mit der Folge, dass zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und Köln-Süd für 17 Monate keine Züge fahren werden. „Wir prüfen gerade mit der Bahn, ob wir diese Sperrpausen zum Neubau der Brücke nutzen können“, sagte die Sprecherin der Autobahn GmbH.