- Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
- In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
- Warum man auf der Aachener Straße bald nur noch Kölsch aus schlanken Gläsern trinken kann.
Köln – Im Kampf gegen ihr Ballermann-Image zieht die Verwaltung der Party-Hauptstadt Köln jetzt wirklich alle Register, denkt laut über Knöllchen für Fangesänge außerhalb des Stadions nach und sorgt damit bei den FC-Fans für Empörung.
Dabei ist im Gesangshandbuch der Stadt gottlob nicht genau definiert, was ein Fangesang überhaupt ist und ob die neue Regel nicht vielleicht auch für Junggesellenabschiede gilt, die grölend durch die Altstadt ziehen und dabei zehn nackten Friseusen huldigen.
Für derartige Darbietungen das Rhein-Energie-Stadion an spielfreien Wochenenden zur Verfügung zu stellen, wäre ein Akt der Menschlichkeit und ein Testspielfeld für den immer noch europaweit gesuchten Ordnungsdienst, der am Elften im Elften das Kwartier Latäng ballermannfrei halten soll.
Im Gestaltungshandbuch der Stadt scheint derweil der neue Fußverkehrsbeauftragte ein eigenes Kapitel aufschlagen zu wollen. Unter dem Motto „Laufen statt saufen“ will er die Partymeilen befrieden. Ein vier Meter breiter Fußweg auf der Aachener Straße würde die Außengastronomie in einen Todesstreifen für Gastronomen verwandeln, auf dem das Partyvolk zwischen Radfahrern und zu Fuß gehenden nur noch im Stehen Kölsch trinken kann, weil die Gläser so schön schlank sind.
Bei all diesem Unfug, der nur durch die Hitzewelle zu erklären ist, stimmt es mich traurig, dass es keinen Sinn mehr hat, am Wochenende die Akustik des Prototyps der neuen KVB-Züge zu testen, die ab 2024 zum Stadion fahren sollen.
Wie gern hätte ich am Wochenende im Straßenbahnmuseum Thielenbruch in der neuen Bahn „Berlin, Berlin. Wir fahren nach Berlin“ gesungen. Schließlich hat FC-Trainer Baumgart das als Saisonziel im Pokal ausgegeben. Das ist natürlich Quatsch. Mit der KVB kommt man doch gar nicht nach Berlin.