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Ausbau am GeißbockheimDer 1. FC Köln holt sich die Hilfe der Fans

Lesezeit 3 Minuten

Das FC-Trainingsgelände im Äußeren Grüngürtel soll erweitert werden.

  1. Der Bundesligist will sein Trainingsgelände im Äußeren Grüngürtel erweitern.
  2. Umweltschützer und Anwohner befürchten einen zu starken Eingriff und protestieren gegen das Vorhaben.
  3. Der Klub setzt jetzt auf die Unterstützung seiner 110.000 Mitglieder.

Köln – Der 1. FC Köln hat seine rund 110 000 Mitglieder mobilisiert, damit sie bei der Stadtverwaltung bis zum 30. August positive Stellungnahmen für eine Erweiterung des Rhein-Energie-Sportparks am Geißbockheim einreichen. Der Klub will dort im Äußeren Grüngürtel ein Nachwuchs-Leistungszentrum und drei neue Trainingsplätze bauen. Die Fans erhielten eine E-Mail des Bundesligisten mit dem Betreff „Deine Meinung zählt“ und der Aufforderung „Jetzt Stellungnahme schreiben“.

Im weiteren Text heißt es, der 1. FC Köln plane eine „maßvolle Erweiterung seines Trainingsgeländes, um ein wettbewerbsfähiger und Fan-naher Bundesligaclub mitten in der Stadt zu bleiben“. Der Klub erklärt außerdem, an wen die Fans die Stellungnahme schicken sollen und hilft ihnen bei der Formulierung. So lassen sich die bereits an die Stadtverwaltung verschickten Schreiben von Walther Boecker (Mitgliederrat) und Pfarrer Wolfgang Fey (St. Pankratius in Junkersdorf) einsehen, um sich davon inspirieren zu lassen.

Alexander Wehrle

„Die vom FC geplanten Plätze helfen dem Club, konkurrenzfähig zu bleiben und infrastrukturell halbwegs mitzuhalten, nicht mit den Bayern, aber vielleicht immerhin mit den Düsseldorfs, Leverkusens und Gladbachs dieser Welt“, schreibt Boecker, der bis Oktober 2015 hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Hürth war. Die Erweiterung diene auch dem Allgemeinwohl, da sie den Kölnern die Möglichkeit biete, gemeinsam Fußball zu spielen und Spaß zu haben.

Einwände bis zum 30. August

„Der FC gehört in den Grüngürtel. Das ist seine Heimat, das ist sein zu Hause“, schreibt Pfarrer Fey. Während sich andere Profivereine hinter hohen Mauern und geschlossenen Türen abschotten würden, könne am Geißbockheim jedes Kind Nationalspieler Jonas Hector nach einem Autogramm fragen und ein Foto mit Torhüter Timo Horn machen. Genau das mache den FC aus.

„Da uns in der letzten Zeit zahlreiche Anfragen erreicht haben, wie man sich für den Ausbau des Geißbockheims aussprechen kann, haben wir unseren Mitgliedern und Fans einen einfachen Weg aufgezeigt, um sich zu engagieren“, antwortete FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle am Donnerstag auf die Frage, was den Bundesligisten zu der Mobilisierung der Fans bewogen hat. Die positive Initiative freue den FC riesig und zeige, dass der Klub den richtigen Weg gewählt habe, so Wehrle. „Wir wollen allen Kölnern und unseren Fans an unserem Standort mitten in der Stadt auch in Zukunft die Möglichkeit geben, an unserem Clubleben teilzuhaben“, sagte er. Mit der maßvollen Erweiterung des Geißbockheims werde der FC „nahbar bleiben und auf Bundesliganiveau konkurrenzfähig sein“.

Der Bebauungsplan-Entwurf für die Erweiterung des Rhein-Energie-Sportparks liegt seit dem 4. Juli und noch bis zum 30. August öffentlich aus. In dieser Zeit können Bürger Anregungen, Einwände und weitere Stellungnahmen zu dem Vorhaben abgeben.

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Die Kölner Grünen, Naturschutzverbände, Denkmalschützer und eine Bürgerinitiative wollen den Ausbau des Sportparks verhindern, weil der Eingriff in den denkmalgeschützten Äußeren Grüngürtel aus ihrer Sicht erheblich wäre und sich nachteilig auf das Klima auswirken würde. Es soll eine Fläche mit einer Größe von 36 000 Quadratmetern bebaut werden. Die Gegner hatten in den vergangenen Wochen dazu aufgerufen, Einwände gegen das Projekt bei der Stadt einzureichen. Sie fordern eine Verlegung der Trainingsplätze auf eine Ackerfläche in Marsdorf.