Köln – Zwei, vielleicht auch drei Konzerte der Bläck Fööss vor dem Dom und eins – gemeinsam mit Kölner Schülern und Lehrern – sogar in der Kathedrale. Das sind mit die Höhepunkte eines umfangreichen Veranstaltungs- und Konzertreigens zum 50-Jährigen Bestehen der „Mutter aller kölschen Bands“, den die sichtlich gut gelaunten sieben Musiker am Montag mit Blick auf den Dom bei Köln-Tourismus vorstellten.
Vorverkauf ab 10. Oktober
Die Fööss wurden offiziell am 15. August 1970 gegründet und daher gibt es auf den Tag genau 50 Jahre später sowie am Vortag, am 14. und 15. August 2020, zwei große Jubiläumskonzerte. Die Option auf ein drittes ist schon vorhanden – auf dem Roncalliplatz. „Schöner geht in Köln doch nicht“, schwärmte Erry Stoklosa. „Uns waren verschiedene Auftrittsorte bis hin zum Stadion angeboten worden, aber vor dem Dom ist das doch wirklich Bläck-Fööss-gerecht.“ Wie schon zum 40. Geburtstag der Fööss wird das Konzert vom WDR-Fernsehen und im Hörfunk von WDR 4 übertragen und wie damals wird es auch wieder eine große und transparente Rundbogenbühne geben, die den Blick auf den Dom freilässt. Der Vorverkauf beginnt am 10. Oktober. Karten kosten 25,99 Euro.
Tommy Engel: „Bei mir hat noch niemand nachgefragt“
„Die Konzerte werden sicher für uns die Höhepunkte im Jubiläumsjahr“, waren sich die Musiker einig, die zwar außer sechs Bläsern und einem Percussionisten noch weitere, so Bömmel Lückerath, „Weggefährten, Freunde und Gäste“ ankündigten. „Namen können und wollen wir noch nicht nennen. Da laufen noch Gespräche. Alles ist möglich.“ Auf die Nachfrage, ob auch Tommy Engel mit dabei sei, der ja die ersten 24 Jahre Frontmann und Aushängeschild der Band war, antwortete man eher zurückhaltend. „Wir sind mit allen in Gesprächen. Letztendlich ist es aber die Entscheidung der gesamten Band, auch der Ehemaligen“, sagte Lückerath und Stoklosa gab zu, bislang noch nicht mit Engel darüber gesprochen zu haben.
Das könnte Sie auch interessieren:
Bei Engel ist durchaus eine gewisse Bereitschaft zu spüren, aber: „Bislang hat noch keiner der Fööss-Musiker, mit denen ich früher auf der Bühne stand, bei mir nachgefragt.“ Da sollten sich alle mal – auch die bereits altersbedingt aus der Band ausgeschieden Peter Schütten und Hartmut Priess – einen Ruck geben und nach 25 Jahren auf die alten Probleme und Differenzen einen Deckel drauf machen. Die Kölner und die Fans würde das freuen.
Matinee mit den Fööss in der Philharmonie
Der Jubiläumsreigen wird schon in der Session starten. So plant das Festkomitee eine Matinee für und mit den Fööss in der Philharmonie. Und eine Einladung, beim Rosenmontagszug mitzufahren, gibt es auch schon. Im März ist dann Vernissage für eine Jubiläums-Ausstellung im Stadtmuseum und im Dom darf die Band am 15. Mai ihr „Jugendprojekt“ präsentieren. Da will man mit Schülern und Lehren musizieren und singen, denen die Musiker das Jahr über bei Kursen und Workshops das kölsche Liedgut vermitteln.
Und ehe die Fööss im Spätsommer auf Tour durch die Region und NRW gehen (Sänger Mirko Bäumer: „Nur Los Angeles fällt aus“), soll noch eine CD auf den Markt kommen. Was da genau drauf kommt – da kann man sich auch ein Projekt á la „Sing meinen Sing“ vorstellen – steht noch nicht fest. Als Vorgeschmack durfte man aber schon in die neue Single „Die eetste Rund jeiht op mich“ reinhören. „Schön, dass wir auch neue Songs schreiben und so die Bandgeschichte mitgestalten können“, sagte Pit Hupperten stellvertreten für die neue Generation Fööss. Denn: Themen für Lieder gebe es genug. „Die liegen auf der Straße. man muss sich nur bücken, ehe es ein anderer macht“, sagte Ralph „Gus“ Gusovius. „Köln ist doch ständig in einem Wandel und gibt so auch ständig neue Themen her.“